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Einzelkritik: Überragende deutsche Real-Achse gegen Griechenland

Einzelkritik

Überragende deutsche Real-Achse gegen Griechenland

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    Sami Khedira und Mesut Özil waren die besten Spieler einer guten deutschen Mannschaft im EM-Viertelfinale 2012.
    Sami Khedira und Mesut Özil waren die besten Spieler einer guten deutschen Mannschaft im EM-Viertelfinale 2012. Foto: Filip Singer

    Manuel Neuer: Fiel vorerst nur durch sein leuchtend rotes Jersey auf. Gab später das Double einer griechischen Spezialität: Den Libero. Absolut auf der Höhe, immer konzentriert - auch ohne sich spektakulär auszeichnen zu können.

    Jérôme Boateng: Rückte wenig überraschend wieder für Lars Bender in die Anfangsformation. Hatte rechts hinten weniger zu tun als ein griechischer Steuerbeamter. Wusste nicht so recht, was er mit Zeit und Raum anfangen soll. Freute sich, als er einmal für den nach rechts ausgewichenen Schweinsteiger ins Zentrum rückte. Versuchte sich sodann mit der Grazie eines betrunkenen Hafenarbeites an einem Hackentrick. Beschränkte sich anschließend wieder auf sein defensives Kerngeschäft. Ließ es beim Gegentreffer von Sifakis trotzdem an der rechten Ernsthaftigkeit mangeln. Bereitete umgehend den Führungstreffer von Khedira vor, um kurz vor Schluss noch einen Handelfmeter zu verschulden. Unterhaltsamster Spieler der Partie.

    Langeweile für die Abwehr

    Mats Hummels: Gefordert wie ein Bootsverleih im Landesinneren. Versuchte sich wegen Ermangelung ernsthafter Arbeit ab und an ins Angriffsspiel einzuschalten. Überließ es dann aber wieder den dafür vorgesehenen Fachkräften. Langweilte sich dem Spielende entgegen.

    Holger Badstuber: Stand vor der großen Herausforderung, sich nicht die eine Sperre nach sich ziehende zweite Gelbe Karte des Wettbewerbs zu sehen. War dann aber gar nicht so eine große Herausforderung. Hätte seinem Partner Hummels in Ermangelung ernsthafter Arbeit folgenden Griechen-Witz erzählen können:

    Eine italienische und eine griechische Kleinstadt gehen eine Städtepartnerschaft ein. Im ersten Jahr besucht der griechische Bürgermeister seinen Kollegen in Italien. Er sieht ein riesiges, schmuckes, modernes Rathaus: und wundert sich: "Wie kannst du dir sowas leisten?" Ganz einfach, sagt der

    Verrichtete aber doch lieber stoisch sein Tagwerk.

    Einzelkritik: Khedira bester Deutscher gegen Griechenland

    Philipp Lahm: Lahmte sich ins Spiel rein. Beobachtete erst interessiert, wie sich seine Kollegen auf die Suche nach der Lücke machten. Analysierte und - Heureka - fand sie selbst, zog ab, traf, Führung. Das wiederkehrende Motiv seiner Turnierauftritte. Trieb nach dem Ausgleich seine Kameraden wieder an.

    Sami Khedira: Zeigte bereits nach zwei Minuten, dass Keeper Michalis Sifakis in seinem bürgerlichen Leben nicht als Torwart tätig sein kann. Ackerte nach einem Tritt von Samaras wie ein wilder Stier. Nur erfolgreicher als Robert de Niro. Hufte zum 2:1 ins griechische Tor. Bester deutscher Spieler.

    Bastian Schweinsteiger: Vollkommen ohne Gefühl für Zeit und Raum in der ersten Halbzeit. Holte sich die Bälle zu weit hinten ab, um das deutsche Angriffsspiel mit Wucht auf den griechischen Abwehrwall zu führen. Zudem lächerliche Fehlpässe, die das Aufbauspiel mitunter schon früh zerstörten. Öffnete nach der Halbzeit den Rettungsschirm und nahm sich nahezu komplett aus der Partie.

    Özil verdient sich gute Einzelkritik

    Marco Reus: Lief recht überraschend für Müller auf. Ohne Anpassungsprobleme, aber auch ohne Fortune.. Bis er mit seiner formidablen Schusstechnik das 4:1 markierte.

    Mesut Özil: Von der Muse geküsst diesmal. An jedem gefährlichen Angriff beteiligt. Nur der eigene Torabschluss zählt wahrlich nicht zu seinen Stärken.

    André Schürrle: Recht überraschend für den ewigen Poldi in der Startformation. Überaus agil. Mit Hang zum Aktionismus. Schoss sich seinen rechten Fuß wund. 

    Miroslav Klose: Mehr oder weniger überraschend für Gomez in der Startformation. Ist ein ganz anderer Stürmertyp. Nimmt mehr am Spiel teil, katalysiert das Kombinationsspiel. So die Theorie. Zerhackte einige Angriffe. Erinnerte an Homers Odyssee. Irrte über das Feld. Traf dann aber. Vielleicht doch gar nicht so ein anderer Stürmertyp als

    Nur Gomez will nicht witzeln

    Thomas Müller: Saß recht überraschend auf der Bank. Fragte sich, wer eigentlich dieser Gündogan ist, und welche Funktion Höwedes beim DFB hat. Machte sich kundig, welcher Griechen-Witz gerade der beliebteste ist.

    Geht ein Grieche zur Bank: "Ich möchte was von meinem Gyroskonto abheben." Antwort: "Das ist hier längst nicht mehr ouzo." Erzählt von einem gewissen Ron-Robert Zieler. Fußpfleger oder so was in der Art.

    Mario Götze: Kennt keine Griechenwitze. Dafür einige über Schalker. Zum Beispiel: Albert Einstein kommt auf eine Cocktailparty. Gleich die erste Person spricht er an: "Hallo, ich bin
    unterhalten. Bis später!" Er geht weiter und trifft eine Frau: Ich bin Einstein. Was ist dein IQ und auf welcher Uni warst du?" Die Frau: "130, Princeton." Einstein: "Toll, wir können über internationale Politik und Steuern sprechen. Wir sehen uns." Einstein geht weiter und trifft einen deplatziert wirkenden 30-Jährigen: "Hallo, ich bin Einstein. Wie ist dein IQ und auf welcher Schule warst du?" "Äh, so 35 und isch war auf..." Einstein unterbricht: "Auf geht`s Schalke, schießt ein Tor, schießt ein Tor, schießt ein Toooor!" Höwedes hat nicht gelacht.

    Mario Gomez: War so gar nicht nach Witzen zumute.

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