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EM 2016: Wie schlimm ist die Verletzung von Cristiano Ronaldo?

EM 2016

Wie schlimm ist die Verletzung von Cristiano Ronaldo?

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    Der Final-Traum von Cristiano Ronaldo endete zunächst auf der Trage.
    Der Final-Traum von Cristiano Ronaldo endete zunächst auf der Trage. Foto: Peter Kneffel (dpa)

    Er wollte den Titel holen. Er wollte mit seinem Team Europameister werden. Und dann das. Cristiano Ronaldo wurde nur wenige Minuten nach dem Anpfiff des Finales gefoult. Frankreichs Dimitri Payet hatte in der achten Minute Ronaldo in einem heftigen Zweikampf die Verletzung zugefügt. Er traf CR7 am linken Knie. Schiedsrichter Mark Clattenburg entschied nicht auf Foul, obwohl an der Mittellinie ein harter Kontakt vorlag.

    Portugals Superstar wurde erst noch am Spielfeldrand behandelt. Er ließ sich das Gelenk bandagieren. Dann versuchte er es noch einmal auf dem Spielfeld. Doch es ging nicht mehr. Die Schmerzen waren offenbar zu groß. CR 7 schleuderte voller Frust die Kapitänsbinde von sich. Cristiano Ronaldo setzte sich auf den Rasen, mit Tränen in den Augen und hielt sich das lädierte Knie. In der 25. Minute wurde Cristiano Ronaldo mit der Trage vom Spielfeld getragen - unter Tränen. Der große Traum vom Titel mit Portugal - und er kann nicht mehr helfen. Allerdings kehrte Ronaldo zur Verlängerung ins Stadion zurück, um sein Team anzufeuern. Humpelnd, das Knie bandagiert.

    Cristiano Ronaldo hat offenbar keine schwere Verletzung

    Doch offenbar ist alles nicht so schlimm, wie es vielleicht aussah. Ronaldo hat sich einem Medienbericht zufolge im EM-Finale wohl nur eine Zerrung des Innenbandes im linken Knie und keine schwere Verletzung zugezogen. Das hätten erste Untersuchungen des Fußball-Profis von Real Madrid ergeben, berichteten die spanischen Zeitungen "Marca" und "AS" in der Nacht zum Montag. Damit könnte der 31-jährige CR 7seinem Club schon in wenigen Wochen wieder zur Verfügung stehen. Ronaldo hatte sich beim 1:0-Sieg im EM-Finale gegen Frankreich am Sonntagabend in Saint-Denis bereits in der achten Minute am Knie verletzt und musste wenig später weinend mit einer Trage vom Platz gebracht werden.

    Für ihn war es zunächst ein schmerzhafte Ende eines Turniers, das an diesem lauen Abend im Norden von Paris krönen wollte. Cristiano Ronaldo hatte wie immer polarisiert. Ein schwacher Start gegen Island, inklusive Lästereien über den kleinen Gegner. Ein Elfmeterfehlschuss bei der Nullnummer gegen Österreich - dann aber zwei Tore gegen Ungarn, die Portugal als Gruppendritter den Einzug ins Achtelfinale sicherten.

    Im K.o.-Duell mit Kroatien fügte er sich der Teamorder - absolute Defensive. Im Viertelfinale gegen Polen das gleiche Muster. Und dann der spektakuläre Kopfballtreffer im Halbfinale gegen Wales. Der neue EM-Rekordspieler hat mit Treffer Nummer neun auch den Uralt-Torrekord von Michel Platini aus dem Jahr 1984 eingestellt. Brechen konnte er ihn bei diesem Turnier nun nicht mehr. Sein Trainer Fernando Santos hat aber schon gesagt: Ronaldo wird noch viele Jahre für Portugal spielen.

    Die EM ist auch Ronaldos Bühne für alles, was nur bedingt mit Fußball zu tun hat. Er spaltet die große Fan-Gemeinde. Sympathisch, wie viel Zeit er sich nimmt, für freche Flitzer, die ein Selfie mit ihm wollen. Die Witwe von Ex-Profi Stefano Borgonovo lädt er zum Finale ein. Medial gut platziert erklärt er, warum er als Blutspender kein Tattoo hat. Doch da sind auch die anderen Bilder. Der eitle Poser nach seinem Kopfballtor gegen Wales. Das Lamentieren auf dem Platz. Der Schnösel, der genervt ein Reportermikro in einen See wirft.

    Nun bleibt dieses letzte EM-Bild von Ronaldo hängen: Ein Häuflein Elend auf dem Rasen in Saint-Denis - auch noch mit einem der vielen lästigen Falter im Gesicht, die durch die Endspiel-Arena fliegen. Zehn Jahre musste er bei WM- und EM-Spielen nicht ausgewechselt werden. Im EM-Finale reichte es nur zu acht Ballkontakten, zählen die Statistiker schnell. Der im Halbfinale besiegte Teamkollege von Real Madrid, Gareth Bale, schreibt bei Twitter: "Schrecklich, Cris so runtergehen zu sehen. Hoffe, es ist nichts zu Schlimmes."

    Aber am Ende war dann doch alles gut. In der Verlängerung schoss Eder für Portugal das erlösende 1:0. Und bei Ronaldo flossen wieder die Tränen. Aber diesmal vor Freude. AZ/dpa

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