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EM 2016: Wie geht es mit den deutschen Spielern weiter?

EM 2016

Wie geht es mit den deutschen Spielern weiter?

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    Bastian Schweinsteiger (l) und Toni Kroos lassen nach der Niederlage die Köpfe hängen. Wie geht es jetzt weiter?
    Bastian Schweinsteiger (l) und Toni Kroos lassen nach der Niederlage die Köpfe hängen. Wie geht es jetzt weiter? Foto: Tolga Bozoglu (dpa)

    Um kurz vor ein Uhr in der Nacht schiebt sich der deutsche Mannschaftsbus aus den Katakomben des Stade Velodrome in Marseille. An Bord: rund 30 enttäuschte Männer. 14 von ihnen hatten zuvor versucht, das Unvermeidbare abzuwenden. Es gelang ihnen nicht. Wenn die Franzosen ein Turnier ausrichten, ist für die anderen teilnehmenden Mannschaften wenig zu machen. So war es bei der EM 1984, der WM 1998 und so ist es bei dieser Europameisterschaft. Die Mannschaft von Joachim Löw machte wenig - aber dennoch zu viel - verkehrt.

    Es gibt jene Tage, an denen es das Schicksal nicht gut mit einem meint. Also verließen die enttäuschten Spieler und der Betreuerstab die Arena. Vor ihnen stand eine kurze Nacht. Im Falle eines Sieges wäre das Team noch bis Samstag im  Hotel Golden Tulip geblieben, einem Vier-Sterne-Hotel mit Meerblick. So aber endete die Dienstreise der deutschen Nationalmannschaft am Freitag am Flughafen in Marseille. Von dort aus brachten zwei Charter-Maschinen die Spieler wieder nach Deutschland. Ein Flieger steuerte München an, der andere landete in Frankfurt. Nach sechs Wochen gemeinsamen Arbeitens ist die Europameisterschaft genau ein Spiel zu früh für die Mannschaft beendet.

    Erst die Vorbereitung in Ascona, dann ab ins Basislager nach Evian, von dort aus zu den Spielen. Nun in den Urlaub. Für einige der 23 Nationalspieler wird die EM in Frankreich das letzte Turnier im DFB-Dress gewesen sein. Wenn in zwei Jahren in Russland die Weltmeisterschaft angepfiffen wird, werden einige Kaderplätze von anderen Spielern eingenommen werden. Von Jüngeren, vielleicht Besseren. Von Akteuren, die diesmal noch verletzungsbedingt gefehlt haben. Vielleicht schafft es sogar tatsächlich Marco Reus mal zu einem Turnier. Der Großteil der Mannschaft wird allerdings zusammen bleiben. Ein Ausblick, wer aus dem EM-Kader wohl in

    WM 2018: Wer ist von den deutschen Spielern dabei?

    Sicher in Russland dabei

    Manuel Neuer, Mats Hummels, Jerome Boateng, Jonas Hector, Toni Kroos, Thomas Müller und Mesut Özil können jetzt schon damit planen, den Urlaub 2018 verspätet anzutreten. Joachim Löw ist so in der angenehmen Lage, weiterhin auf ein funktionierendes Gerüst bauen zu können. Dass Neuer, Boateng und Hummels demnächst auch beim FC Bayern zusammen spielen, ist für ihr Zusammenwirken in der Nationalmannschaft sicher kein Nachteil. Hector ist auch aus Mangel als Alternativen in den kommenden Jahren auf der linken Seite gesetzt.

    Wahrscheinlich dabei

    Joshua Kimmich, Benedikt Höwedes, Emre Can, Sami Khedira, Leroy Sané und Julian Draxler haben beste Chancen, auch beim kommenden Turnier von Löw nominiert zu werden. Khedira wäre eigentlich ein ganz sicherer Kandidat, wenn ihn nicht immer wieder Verletzungen zurückwerfen würden.

    Schweinsteiger und Podolski sind die Kandidaten für einen Rücktritt

    Muss gehörig zittern

    Für Bend Leno, Marc-André ter Stegen, Shkodran Mustafi, Jonathan Tah, Julian Weigl, Andre Schürrle, Mario Götze und Mario Gomez könnte es ziemlich eng werden mit einem russischen Sommer. An hoch qualifizierten Torhütern hat es Deutschland noch nie gemangelt, weshalb es auf dieser Position keine Garantien gibt. Mustafi konkurriert mit Tah um ein und den selben Platz, nachdem Antonio Rüdiger nach seinem Kreuzbandriss wohl wieder in den Kreis der Nationalmannschaft zurückkehren wird. Weigl hat erst eine Saison auf höchsten Niveau bestritten. Er hat überragende Fähigkeiten, aber auch starke Konkurrenz im zentralen Bereich. Schürrle hat in den vergangenen Jahren zu selten sein Potenzial ausgeschöpft. Sané befindet sich hier auf der Überholspur und Reus gibt es ja auch noch. Dass die Mannschaft einen Stürmer wie Gomez gut gebrauchen kann, hat der Angreifer bei der EM gezeigt. Fraglich ist nur, ob er das Niveau die kommenden beiden Jahre halten kann. Bei Götze steht nun die Frage im Raum, ob sein kommender Schritt sitzt. Tut er das nicht, wird es ganz eng für den WM-Helden von Rio.

    Ist sicher nicht dabei

    Die Zeit von Poldi und Schweini in der Nationalmannschaft ist nach 12 Jahren vorbei. Podolski zeigte in Frankreich nochmals, wie wichtig er für das Gefüge sein kann. Kämpfte in jedem Training, verbreitete immer gute Laune - das wird aber künftig nicht mehr reichen. Schweinsteigers Körper sendet eindeutige Signale aus. Die Belastung aus Vereinsfußball und Länderspielen ist zu groß. Bleiben werden die Bilder des kämpfenden Schweinsteigers im Finale der WM 2014.

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