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EM 2016: Das waren die fünf größten Sensationen der EM-Geschichte

EM 2016

Das waren die fünf größten Sensationen der EM-Geschichte

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    Griechenland als Europameister - damit hätte vor der EM 2004 niemand gerechnet.
    Griechenland als Europameister - damit hätte vor der EM 2004 niemand gerechnet. Foto: Bernd Weißbrod (dpa)

    Der Reporter im isländischen Fernsehen erleidet einen Stimmband-Kollaps, als Arnór Ingvi Traustason den Ball in der Nachspielzeit über die Linie grätscht. Island, das kleine

    Die Mannschaft hat bei der EM noch kein Spiel verloren und unter anderem Portugal ein 1:1 abgetrotzt. Anschließend beschwerte sich Cristiano Ronaldo über den Gegner: "Die haben gefeiert, als hätten sie die Champions League gewonnen. Das zeugt von schwacher Mentalität. Deswegen werden sie nichts erreichen." Der Superstar irrt. Im Achtelfinale treffen die Isländer auf England. Eine weitere Sensation? Nicht unmöglich, schließlich ist die Liste er Überraschungen bei Europameisterschaften lang:

    1. 2004 Griechenland wird Europameister

    Die größte Sensation der EM-Geschichte. Die Griechen qualifizieren sich mit dem deutschen Trainer Otto Rehhagel erst zum zweiten Mal für die Endrunde einer Europameisterschaft. In einer Gruppe mit Gastgeber Portugal, den starken Spaniern und Russland sind sie krasser Außenseiter. Das finden die Griechen gut. So kann sich niemand über ihren Defensivfußball aufregen. Viererkette, schnelles Umschaltspiel? Nicht mit König Otto. Aus der Tiefe der Mottenkiste holt er Libero und Manndecker hervor.

    Der Auftaktsieg gegen Portugal wird noch als Laune des Fußballs abgetan. Es folgt ein glückliches Unentschieden gegen Spanien und eine Niederlage gegen Russland. Das reicht für das Viertelfinale. Gegner: Titelverteidiger Frankreich. Matchwinner: Euro-Harry Charisteas. Halbfinale. Traianos Dellas schlägt zu. Der Mann, den sie Koloss von Rhodos nennen, erzielt gegen Tschechien das erste und einzige Silver Goal der Fußballgeschichte. Das Finale gegen Portugal ist schnell erzählt. Ronaldo, Figo und Co. drücken, Charisteas hält seinen Kopf in einen Eckball - das griechische Fußballmärchen ist perfekt. Rehhagel heißt nun Rehhakles.

    2. 1992 Dänemark wird Europameister

    Danish Dynamite erobert Europa. Einige der dänischen Profis sind bereits im Urlaub, als sie den Anruf bekommen, doch bitte nach Schweden zur reisen. Aufgrund des Balkankonflikts wurde Jugoslawien kurzfristig vom Turnier ausgeladen. Dänemark kommt, begeistert und siegt. Die Truppe um Brian Laudrup spielt munter drauf los, schlägt in der Vorrunde unter anderem Frankreich und schaltet im Halbfinale überraschend Holland im Elfmeterschießen aus.

    Zur Belohnung geht es zu McDonalds. Im Finale warten die Deutschen, die sich dort irgendwie hineingemogelt hatten. Die Mannschaft von Berti Vogts macht hier eines ihrer besseren Spiele, das Glück ist aber mit den Dänen. John Jensen und Kim Vilfort schießen die Treffer zum 2:0-Sieg. Im Stadion singen die Fans: "We are red, we are white, we are danish dynamite."

    3. 1967 Deutschland scheitert an Albanien

    Die Schande von Tirana: Deutschland nimmt erstmals an der Qualifikation zur Europameisterschaft teil. Am letzten Spieltag reicht ein schnöder Sieg gegen Albanien, um die Endrunde in Italien zu erreichen. Das Hinspiel in Deutschland hatte man 6:0 gewonnen. Aber dann: 17. Dezember,

    4. 1972 Deutschland gewinnt in England

    Das Wembley-Wunder: Noch nie hat eine deutsche Mannschaft in England gewonnen. "Wenn wir hier weniger als fünf kassieren, haben wir ein gutes Resultat erzielt", raunt Netzer vor dem Spiel Beckenbauer zu. Es folgt jene Partie, nach der erstmals behauptet wird, Netzer komme aus der Tiefe des Raums.

    Abwechselnd mit Beckenbauer verwirrt er die britische Verteidigung. Deutschland gewinnt 3:1, das Rückspiel in Deutschland endet 0:0. Am Ende wird das Team Europameister - möglicherweise die beste deutsche Mannschaft aller Zeiten.

    5. 1988 Irland gewinnt gegen England

    Niemand interessiert sich in Irland für Fußball. Echte Iren spielen Hurling oder Rugby. Die Mannschaft von Trainer Jack Charlton qualifiziert sich trotzdem erstmals für ein großes Turnier. Auch weil Charlton regen Gebrauch davon macht, nicht ganz so echte Iren in sein Team zu berufen. Spieler, die für die englische Nationalmannschaft nicht gut genug sind, deren Stammbaum aber in irgendwelchen Verästelungen bis nach Irland reicht.

    Das erste Spiel: Gegen England. Niemand nimmt die Iren ernst, am wenigsten die Engländer. Nach sechs Minuten aber köpft Ray Houghton den Außenseiter in Führung. Dabei bleibt es. England ist gedemütigt. Die Iren scheiden nach einem 0:1 gegen Holland äußerst unglücklich aus. Bei der Ankunft in Dublin werden sie aber von 250.000 begeisterten Fans empfangen.

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