Manuel Neuer: Dürfte sich in der zweiten Hälfte gefreut haben, van der Vaart und Huntelaar auf dem Feld gesehen zu haben. Steigerte seine Chancen, sich auszeichnen zu können. Parierte dann in der Tat prächtig gegen van Persie. War beim nächsten Versuch dann aber machtlos.
Jerome Boateng: Zog in der 40. Minute nach einer holländischen Ecke einen 70-Meter-Sprint über die linke Seite an - und somit einmal häufiger als während seiner bisherigen Karriere. Zeigte beim anschließenden Abschluss, weshalb er noch immer ohne Länderspieltor ist. Hinten umsichtig und unter anderem mit einer immens wichtigen Monsterblock-Power-Grätsche gegen van Persie. Gomez schießt Deutschland in Richtung Viertelfinale
Philipp Lahm sorgt für Rotation auf seiner Seite
Mats Hummels: Ließ in der sechsten Minute erstmals einen Angreifer entwischen - und somit häufiger als in den 90 Minuten gegen Portugal. Da aber van Persie mit einer derartigen Nachlässigkeit schlicht nicht rechnete, mussten die Deutschen keinem Rückstand hinterherlaufen. Ließ dem Stürmer beim Anschlusstreffer zu viel Platz. Trotzdem: gute Partie, wurde beinahe mit einem Tor belohnt.
Holger Badstuber: Ließ in der 21. Minute erstmals einen Diagonalball auf Müller ins Seitenaus fliegen - und somit häufiger als in den 90 Minuten gegen Portugal. Hatte aber auch eine Minute zuvor mit seinem Allgäuer Schädel Robbens hoher Stirn eine leichte Platzwunde zugefügt und dabei die Feinjustierung möglicherweise für kurze Zeit verloren. Hätte sonst vielleicht auch den Ball nach 36 Minuten aus zwei Metern im Tor untergebracht. Defensiv äußerst umsichtig.
Philipp Lahm: Bekam es vor der Halbzeit mit Robben zu tun. Danach mit van Persie. Dann noch ein wenig mit Kuyt. War selbst dafür verantwortlich, dass auf seiner Seite rotiert wurde. Es gab keinen Gegenspieler, der es mit ihm aufnehmen konnte. Zudem offensiv auch noch stärker als im ersten Spiel.
Welch Pass von Bastian Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger: Schüttelte nach 23 Minuten ein Zauberpässchen aus dem Fußgelenk - und somit ... ach lassen wir das: So einen Ball spielt man nicht jeden Tag. Außer man heißt Messi. Da Schweinsteiger aber Schweinsteiger ist, ließ er noch eine weitere Vorlage folgen. War auch abgesehen von seiner Torvorlage präsenter als gegen Portugal. Ist ein gutes Zeichen für die weiteren deutschen Chancen im Verlauf dieses Turniers.
Sami Khedira: Ließ diesmal Schweinsteiger die offensiven Akzente setzen. Hatte großen Anteil, dass die Holländer in der ersten Halbzeit nicht durch die Mitte ihren Weg zum deutschen Tor bahnen konnten und van Bommel anschließend ausgewechselt wurde. Tauchte während der holländischen Drangphase etwas unter.
Thomas Müller: Spielte in einer internationalen Partie wohl zum ersten Mal gegen einen Gegenspieler, der weniger Haare auf dem Kopf hatte als er auf dem Rücken. Wollte den erst 18-jährigen Willems nicht überfordern. Initiierte aber trotzdem so nebenbei das 1:0. In der zweiten Halbzeit mit einem Chaos-Pass, der Löw dazu brachte, das hübsche Haupthaar zu zersausen.
Welch Pirouette von Mario Gomez
Mesut Özil: Zog nach neun Minuten erstmals gefährlich ab - und somit häufiger als gegen Portugal in 90 Minuten. Traf nur den Pfosten. War auch diesmal wieder seltsam blass.
Lukas Podolski: Unterstützte Lahm auffallend in der Defensive, hielt zudem seinen Gegenspieler van der Wiel in der Defensive. Allerdings mit wenigen Akzenten im Angriffsspiel.
Mario Gomez: Pirouettierte nach 23 Minuten, wie er es in 90 Minuten gegen Portugal, während der abgelaufenen Saison und überhaupt in seinem ganzen Leben noch nicht gemacht hat. Ließ vor der Halbzeit das 2:0 folgen und bewies, dass er nicht nur aus der Nahdistanz treffen kann. Auffallend, wie er auch noch in der Abwehr ackerte. Hätte es nicht gebraucht. Dürfte auch so seine Kritiker erst mal ruhiggestellt haben.