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EM 2012: Auch Ukraine gescheitert - England und Frankreich weiter

EM 2012

Auch Ukraine gescheitert - England und Frankreich weiter

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    England und Frankreich komplettieren das Viertelfinale bei der EM 2012.
    England und Frankreich komplettieren das Viertelfinale bei der EM 2012. Foto: afp

    Die Ukraine unterlag am Dienstag England im letzten Gruppenspiel in Donezk mit 0:1 (0:0) und musste sich daher mit Rang drei in Gruppe D begnügen. Dank Wayne Rooneys Treffer sicherte sich

    Rooney führt England ins EM-Viertelfinale

    Die Ukraine musste den ersten Schock schon vor Anpfiff verkraften. Wegen Problemen im linken Knie stand Stürmerstar Andrej Schewtschenko nicht in der Startelf. Auch der frühere Bundesligaprofi Andrej Woronin spielte nicht von Beginn an. Stattdessen setzte Trainer Oleg Blochin im Angriff auf Devic und Artjom Milewski, um den "Fluch von Donezk" zu besiegen: Noch nie hatte die Ukraine hier gewonnen. Das Duo sorgte für reichlich Verwirrung bei den "Three Lions".

    Erstmals nach seiner Rotsperre stand Wayne Rooney im Team. Für den 26 Jahre alten Profi von Manchester United musste Andy Carroll auf die Bank. Vor den Augen des umstrittenen Präsidenten Viktor Janukowitsch und von Chelsea-Mäzen Roman Abramowitsch erlebte Rooney einen unangenehmen Empfang. Die Anhänger des Co-Gastgebers aus Gruppe D pfiffen ihn von allen "Three Lions"-Kickern am lautesten aus.

    Angetrieben von den eigenen Fans ging die Ukraine entschlossen in das Duell. Das Team um Kapitän und FC-Bayern-Stratege Anatoli Timoschtschuk bestimmte das Tempo. Einen Schuss von Devic (12.) aus etwa 14 Metern blockte Englands Deckung. Oleg Gussew (22.) zielte nur knapp über Joe Harts Kasten. Fast im Gegenzug hatte Pjatow Probleme bei einem Freistoß von Kapitän Steven Gerrard Gerrard (24.).

    Rooney kam wie auch seine Teamkollegen nur träge in die Partie. Gegen die agilen Ukrainer konzentrierte sich der Weltmeister von 1966 erstmal auf die Defensive. Timoschtschuk deckte den Stürmerstar zunächst sicher. Einen Kopfball nach einer Flanke von Ashley Young setzte Rooney (28.) aus fünf Metern völlig frei neben das Tor.

    Die Partie nahm Fahrt auf. Andrej Jarmolenko (30.) ließ Ashley Cole - mit 21 EM- oder WM-Partien Englands Rekord-Turnierspieler - nach einer Körpertäuschung stehen, scheiterte jedoch an Hart. Zum Ende der Halbzeit musste die Ukraine für das hohe Anfangstempo bezahlen, der Kontrahent strahlte dennoch keine große Gefahr aus.

    Nach dem Wechsel war die Elf von Trainer Roy Hodgson sofort hellwach. Der unsichere Pjatow ließ eine abgefälschte Gerrard-Flanke durch die Hände rutschen - Rooney drückte den Ball aus einem Meter per Kopf über die Linie. Es war sein erstes Tor im Nationaldress nach mehr als neun Monaten.

    Englands Hoffnungsträger kam immer besser ins Spiel. Zunächst mehr Ballverteiler hinter Danny Welbeck, sorgte Rooney später in der Spitze für mehr Gefahr. Unter "Schewa, Schewa"-Rufen verpasste die Ukraine zweimal hauchdünn. Erst köpfte Milewski (61.) frei übers Tor, dann rettete John Terry nach einem Schuss von Devic. Der Ball war allerdings klar hinter der Torlinie, wurde von dem ungarischen Referee Kassai aber nicht anerkannt.

    In der 70. Minute kam der heiß ersehnte Stürmerstar Schewtschenko. Die Ukraine warf in den letzten Minuten dieser am Ende leidenschaftlichen Partie nochmal alles nach vorne - vergebens.

    Ibrahimovic ärgert Franzosen

    Frankreich war vier Tage vor dem K.o.-Spiel gegen Spanien in Donezk weit davon entfernt, wie ein Titelkandidat aufzutrumpfen und unterlag erstmals nach 23 Länderspielen ohne Niederlage. Zuletzt hatte es am 3. September 2010 gegen Weißrussland mit 0:1 eine Pleite für den Europameister von 1984 und 2000 gegeben. Dennoch überstand

    Den Franzosen war anzumerken, dass sie nicht unbedingt gewinnen mussten - entsprechend niedrig waren lange Zeit das Tempo und die Konzentration auch in der Defensive. Ein Kopfball von Sebastian Larsson (4.) war noch zu unplatziert, um für große Aufregung zu sorgen. Dafür hatte Ola Toivonen die Führung für die Schweden vor Augen. Der Stürmer war schon an Schlussmann Hugo Lloris vorbei, schob den Ball aus spitzem Winkel aber nur an den Außenpfosten (10.).

    Zwei Minuten zuvor vergab der engagierte Ribéry die beste Chance der Franzosen in der ersten Hälfte. Der Bayern-Profi scheiterte nach Fehler von Andreas Granqvist an Torhüter Andreas Isaksson. Ribéry war noch der agilste in der Equipe von Trainer Laurent Blanc. Der Coach schonte entgegen seiner Ankündigung in Yohan Cabaye und Jérémy Menez ausgerechnet die beiden Torschützen vom 2:0 gegen die Ukraine. Menez war bereits mit einer Gelben Karte vorbelastet und sollte wohl keine Sperre riskieren. Er kam dann aber noch in der zweiten Hälfte. Anstelle des anfangs pausierenden Duos erhielten Yann M'Vila und Hatem Ben Arfa eine Chance.

    Auch nach zwei Niederlagen unterstützen rund 10 000 schwedische Fans unter den 63 010 Zuschauern ihre Mannschaft. Sie zeigte wie von Trainer Erik Hamrén versprochen viel Einsatz. Ibrahimovic trat in der ersten Hälfte kaum in Erscheinung.  Doch nach Chancen für Karim Benzema (51.) und Larsson (53.) kam der große Moment für den Torjäger vom AC Mailand: Eine Larsson-Flanke von der rechten Seite nahm Ibrahimovic aus 14 Metern direkt mit rechts und traf in der Luft liegend ins untere Eck.

    Danach gab es sogar Chancen zum 2:0: Der zur Pause eingewechselte Christian Wilhelmsson scheiterte nach Zuspiel von Ibrahimovic ebenso an Schlussmann Lloris (57.) wie Olof Mellberg (58.) nach dem anschließenden Eckball.

    Erst jetzt wachten die Franzosen auf: Samir Nasri schoss knapp vorbei (64.), M'Vila konnte Isaksson nicht überwinden (71.). Trainer Blanc wechselte noch Menez ein, doch auch dessen Schuss parierte Schwedens Schlussmann (82.). Der eingewechselte Olivier Giroud köpfte hauchdünn über die Latte (83.) - Larsson traf dagegen ins Netz.

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