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Dortmund: Nach dem Anschlag: BVB sucht den Weg zur Normalität

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Nach dem Anschlag: BVB sucht den Weg zur Normalität

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    Dortmunds Spieler halten nach dem Spiel gegen Frankfurt ein Trikot des verletzten Marc Bartra hoch.
    Dortmunds Spieler halten nach dem Spiel gegen Frankfurt ein Trikot des verletzten Marc Bartra hoch. Foto: Ina Fassbender (dpa)

    Es waren Bilder, die im Gedächtnis bleiben werden. Gemeinsam hielten die BVB-Profis ein Trikot mit der Nummer 5 und dem Namen Marc Bartra in die Höhe. Denn legte Marco Reus das

    BVB: 90 Minuten die Angst unterdrücken

    Und von den Rängen im mit 81.360 Zuschauern ausverkauften  Fußball-Tempel schallte es ihnen mit Inbrunst entgegen. Es gab laute Bartra-, Bartra-Rufe der Fans und Gesänge, dass Borussia Dortmund nie untergehen werde. Das alles half, das Trauma des 11. April gedanklich irgendwie niederzuringen. Nach dem 3:1 gegen Eintracht Frankfurt wurde aber auch klar, dass es dauern wird, bis die psychischen Folgen des Anschlags überwunden sein werden.

    Marcel Schmelzer machte es in einem Satz deutlich, als der BVB-Kapitän sagte: "Alles, was 90 Minuten unterdrückt wurde, kam raus." Trainer Thomas Tuchel sprach von Traurigkeit und diffusen Angstgefühlen. Gleichwohl will er mit Einfühlsamkeit für eines sorgen: "Dass man sich irgendwann traut, wieder über Fußball zu reden." Der freie Ostersonntag im Kreis der Familien sollte ihn und die Seinen Liebe spüren lassen.

    BVB-Abwehrspieler Sokratis: "Die Ereignisse lassen sich nur schwer vergessen"

    Die therapeutischen Maßnahmen und die großen Gesten für Bartra, der am Tag des Erfolgs gegen Frankfurt das Krankenhaus verlassen durfte, sollen dazu beitragen, dass die Geschehnisse des vergangenen Dienstags nach und nach ihren Einfluss verlieren. Wie schwer das ist, offenbarte Schmelzer in einem einzigen Satz: "Ich hatte nicht wirklich Lust auf das Spiel."

    Wege aus dem Trauma zu finden? Für BVB-Abwehrchef Sokratis ein Unterfangen, das zunächst höchst problematisch bleiben wird. "Es war sehr schwer, nicht nur heute. Auch in den nächsten Spielen wird das noch nicht einfach sein. Die Ereignisse dieser Woche lassen sich nur sehr schwer vergessen", fasste es der Grieche am Samstag zusammen. Das weiß auch Tuchel, dem eines bewusst ist: Dass der Job ihm selbst und seinen Spielern Kraft geben kann.

    Sieg gegen Frankfurt soll der Borussia neue Kraft geben

    Für sie sei es wahrscheinlich einfacher, sich dadurch abzulenken, auf dem Platz stehen und spielen zu können, meinte Tuchel. Er hat den Eindruck, dass sie schon ein Stück weit gelernt hätten, mit den Gefühlsschwankungen umzugehen. "Man sieht, wie die Mannschaft funktioniert, welche tollen Charaktere dabei sind", sagte Tuchel zum Gänsehautmoment der Geste für Bartra vor der Südtribüne. 

    Das Ganze soll neue Kraft geben. "Ja klar, das wird er", sagte Sokratis nach den Traumtreffern gegen Frankfurt durch Rückkehrer Marco Reus (3. Minute), Sokratis selbst (34.) und Pierre-Emerick Aubameyang (86.). Das waren Momente, in denen die Schönheit des Fußballs zutage trat. 

    "Ja, ich glaube, das war tatsächlich das schönste Tor meiner Karriere. Ich widme es Marc Bartra und seiner Familie", kommentierte Sokratis seinen fulminanten Schuss zum 2:1. Marco Fabiáns 1:1 (29.) war für Frankfurt zu wenig, um die Serie von jetzt zehn nicht gewonnenen Spielen beenden zu können.

    Am Dienstag folgt für Dortmund das Rückspiel mit AS Monaco

    Solidarität und Freundschaft genießt Bartra auch in seiner spanischen Heimat. Seine Kumpels Jordi Alba und Sergio Busquets vom FC Barcelona machten einen kurzen Wochenendausflug nach Dortmund. Alba postete bei Instagram ein Bild mit dem Kommentar: "Was für eine Freude, dich zu sehen und gemeinsam mit dir zu lachen."  

    Für den BVB geht es schnell weiter. Schon am Dienstag reisen die Dortmunder zum Königsklassen-Rückspiel einen Tag später (20.45 Uhr/ZDF und Sky) bei AS Monaco - mit dem Handicap des 2:3 von Dortmund. Aber auch mit einer Tuchel-Hoffnung: "Wenn das Spiel erstmal beginnt, bist du abgelenkt." Und diese Ablenkung tut not - in diesen Tagen ganz besonders. dpa/AZ

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