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DFB-Frauen siegen im EM-Test 6:0 - Neid nörgelt

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DFB-Frauen siegen im EM-Test 6:0 - Neid nörgelt

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    DFB-Frauen siegen im EM-Test 6:0 - Neid nörgelt
    DFB-Frauen siegen im EM-Test 6:0 - Neid nörgelt Foto: DPA

    "Man hat gemerkt, dass wir mitten in der Vorbereitung sind und die Mädchen zurzeit fünf bis sechs Stunden täglich auf dem Platz stehen. Es fehlte noch etwas Frische und Spritzigkeit. Aber ich hoffe, dass wir demnächst schneller und geradliniger nach vorn spielen und unsere Chancen besser nutzen", sagte die 45 Jahre alte Bundestrainerin, die nach dem ersten von drei Test-Länderspielen vor der angepeilten Titelverteidigung bei der Fußball-Europameisterschaft vom 23. August bis zum 10. September in Finnland aber "insgesamt zufrieden" war.

    22 537 Fans in der schmucken Sinsheimer Arena feierten den Auftritt des sechsmaligen Europameisters und zweimaligen Weltmeisters gegen die überforderten "Oranjes". Immer wieder feuerten sie die von der genesenen Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz angeführte Elf lautstark an und sorgten zwei Jahre vor der Heim-WM für prächtige Stimmung. "Die Atmosphäre war überwältigend", gestand Neid, "die Zuschauer waren dankbar für jede Aktion".

    Linda Bresonik genießt wie das gesamte Team die große Zuneigung, die den Nationalspielerinnen hierzulande inzwischen regelmäßig entgegengebracht wird: "Es ein einfach geiles Gefühl, vor so vielen Fans zu spielen." Für die Allrounderin vom UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg, die in der ersten Spielhälfte hinten rechts in der Abwehr spielte und nach der Pause ins zentrale Mittelfeld rückte, war die Partie ein gelungener Aufgalopp gut vier Wochen vor dem EM- Auftaktmatch in Tampere gegen Norwegen. "Wir haben in den drei Lehrgängen bisher hart gearbeitet und einen klar strukturierten Aufbau bis zur EM. In der kommenden Woche steht das Angriffsspiel auf dem Plan. Ich denke, es wird jetzt immer besser."

    Neid räumte nach dem Eigentor der holländischen Torhüterin Loes Geurts (7.) und weiteren Treffern von Inka Grings (16.), Melanie Behringer (38.), Prinz (40.), Simone Laudehr (57.) und Celia Okoyino da Mbabi (90.) ein, dass das "gruppenspezifische Angriffsspiel, das flotte Kombinieren in die Spitze und das Verwerten der Torchancen" noch gar nicht auf dem Lehrplan gestanden habe. Die niederländische Trainerin Vera Pauw schaute zwar erst etwas irritiert, zeigte sich dann aber erleichtert, dass die Lehrstunde für ihr junges Team nicht noch deftiger ausgefallen war. "Wir sind am Anfang überrannt worden. Und ich bin froh, dass Deutschland das Offensivspiel noch gar nicht trainiert hat. Für uns war es auch so eine wichtige Erfahrung zur rechten Zeit. Nun wissen wir, wo wir stehen und dass wir bis zur EM noch viel Arbeit haben", bilanzierte Pauw.

    Auch bei den etwa vier ernsthaften EM-Titelrivalen dürften die sechs "Warnschüsse" des Titelverteidigers und Turnierfavoriten angekommen sein, der durch die Rückkehr der lange am Knie verletzten Weltmeisterin Ariane Hingst als Abwehrchefin an Stabilität gewann. "Es war ein Okay-Spiel und ein geiles Gefühl, nach einem Dreivierteljahr wieder dabei zu sein", sagte Hingst. Auch Spielführerin Birgit Prinz machte in ihrem 190. Länderspiel nach einem Jahr voller Blessuren und Rückschläge einen erholten und erfolgshungrigen Eindruck. "Ich fühle mich besser als vor Olympia. Mein Akku ist wieder voll", bestätigte die Spielführerin. Sie habe den "Spaß am Kicken" wiedergefunden und freue sich nun auf die beiden Tests am Mittwoch in Mannheim gegen Japan und am 6. August in Bochum gegen Russland: "An einigen Dingen müssen wir noch feilen. Aber die Basis für die EM ist gelegt."

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