Dortmund musste sich beim englischen Champion Manchester City mit einem 1:1 zufriedengeben. Schalke kam vor eigenem Publikum nicht über ein 2:2 gegen Montpellier hinaus. Marco Reus hatte den BVB in der 61. Minute in Führung geschossen, Mario Balotelli gelang in der 89. Minute per Handelfmeter noch der Ausgleich. Für
Handelfmeter kostet Dortmund den Sieg
Mit forschen Tönen hatten sich die Dortmunder auf den Weg auf die Insel gemacht. "Wir wollen etwas mitnehmen", beteuerte Kapitän Sebastian Kehl. Er selbst fand sich zu Spielbeginn allerdings auf der Bank wieder, für Kehl gab der lange verletzte Sven Bender sein Saisondebüt in der Startelf. Auch Robert Lewandowski durfte vier Tage nach seiner Pause bei der 5:0-Gala gegen Borussia Mönchengladbach diesmal wieder von Beginn an ran.
Die ersten dicken Chancen aber hatte ManCity, obwohl die Starstürmer Mario Balotelli und Carlos Tevez zunächst nur Ersatz waren. Nach 22 Sekunden rettete BVB-Keeper Roman Weidenfeller bei einem Schuss von Samir Nasri. Nach acht Minuten war der Schlussmann bei Sergio Agüeros Versuch zur Stelle, kurz darauf verzog Pablo Zabaleta aus 13 Metern. Die Wachmacher waren wohl nötig, jetzt wurde die Borussia stärker. Erstes Signal war Mario Götzes Schuss, den City-Torwart Joe Hart noch an den Pfosten lenkte (12.).
Bei strömendem Regen entwickelte sich nun ein hochklassiger Schlagabtausch. Beide Mannschaften erspielten sich eine Reihe bester Chancen, vergaben diese jedoch zunächst fahrlässig. Wie schon beim 1:0 zum Auftakt gegen Ajax Amsterdam bewahrte Weidenfeller die Dortmunder mehrfach vor einem Rückstand. So parierte er zweimal gegen Agüero (27./34.). Bei David Silvas Riesenchance aus fünf Metern hatte der Keeper Glück, dass der Spanier drüberschoss (45.).
Aber auch die Gäste waren immer wieder gefährlich. Nach der enttäuschenden Vorsaison in der Königsklasse bewiesen die Dortmunder erstmals auch auswärts höchste internationale Reife. Götze, der zunächst frei an Hart scheiterte und dann die Latte traf (39.), hätte ebenso für die Führung sorgen können wie Ilkay Gündogan, der aus bester Position zu unplatziert abschloss (45.+1).
Auch nach der Pause setzten Götze und Hart ihr Privatduell fort, wieder verhinderte der englische Nationalkeeper mit einer tollen Parade einen Rückstand (54.). Dann brach Reus endlich den Bann. Nach einem kapitalen Fehlpass des eingewechselten Jack Rodwell ließ sich der Torjäger nicht mehr aufhalten und überwand Hart aus zehn Metern eiskalt. Drei Minuten später tauchte Reus erneut allein vor dem City-Tor, diesmal scheiterte er aber ebenso an Hart wie Gündogan bei seinem feinen Schlenzer von der Strafraumgrenze (67.).
Die Gastgeber wirkten nun angeknockt, die Dortmunder aber verpassten die Vorentscheidung. Lewandowski schoss nach herrlicher Flanke von Gündogan völlig allein vor Hart aus sieben Metern neben das Tor. Die Antwort der Hausherren aber ließ auf sich warten. Deutschlands EM-Schreck Balotelli kam als Joker aufs Feld. Als das Spiel fast schon gelaufen war, rächte sich die schlechte Chancenverwertung des BVB doch noch. Subotic nahm die Hand zur Hilfe, Balotelli versenkte den Strafstoß eiskalt.
Schalke verliert zwei Punkte und Draxler
Schalke verpasste den vierten Heimerfolg im vierten Spiel gegen eine französische Mannschaft und reist mit vier statt der Maximal-Ausbeute von sechs Punkten zum Spitzenspiel der Gruppe B am 24. Oktober beim FC Arsenal nach London. Die Fans schienen durch den couragierten Auftritt nach dem unnötigen 2:2 in Düsseldorf wieder versöhnt, doch dann gab es das bittere Ergebnis-Déjà-Vu.
Kampf und Leidenschaft hatten die Schalker nach der Remis-Enttäuschung versprochen. Doch erstmals herrschte erstaunliches Phlegma. Jefferson Farfan - der nach seiner Knöchelblessur zunächst nur auf der Bank saß - fehlte als Impulsgeber. Und die Franzosen nutzten die Anfangslethargie eiskalt aus. Nach Pass von Remy Cabella schlenzte Ait Fana von der Strafraumgrenze ins lange Eck. Schalke-Keeper Lars Unnerstall war schlecht postiert.
Der zuletzt unzufriedene Draxler war es, der danach die Signale zum Aufbruch gab. Ein Schuss (15.) wurde von HSC-Torwart Geoffrey Jourdren pariert. Nach Pass von Teemu Pukki - der etwas überraschend in der Startelf stand - verzog er aus spitzem Winkel knapp (19.). Kurz darauf klappte es besser: Nach Traumpass von Huntelaar umkurvte er Jourdren und schob lässig zu seinem Königsklassen-Premierentor ein.
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1994/95: Ajax Amsterdam
1993/94: AC Mailand
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Nun hatte Schalke das Spiel besser im Griff. Die technisch versierten Franzosen wurden früher attackiert. Kyriakos Papadopoulos (39.) per Kopfball und Pukki (43.) boten sich schon vor der Pause Chancen zur Führung.
In der zweiten Halbzeit setzte Schalke sofort nach. Pukkis (47.) Schuss wurde von Jourdren entschärft. Dann klärte der Schlussmann vor Benedikt Höwedes (49.). Minuten später setzte Draxler zu einem Zaubersolo an. Vier Franzosen ließ der zweifache Nationalspieler spielerisch leicht stehen. Dann stoppte ihn Bocaly per Notbremse.
Bitter: Draxler fiel auf den linken Unterarm und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Die Handzeichen der Ärzte verhießen sofort nichts Gutes. Die Diagnose kam wenig später: Bruch des linken Unterarms. Er dürfte Schalke mehrere Wochen fehlen. Immerhin: Huntelaar behielt beim Elfmeter die Nerven und verwandelte nach seinem Fehlschuss in Piräus diesmal sicher. Letzte Zweifel am Sieg hätte Huntelaar bei einer Großchance (89.) vertreiben können, doch er verzog freistehend. Auch Affelay vergab eine Großchance kurz vor Schluss - und dann kam der späte Nackenschlag - die Franzosen verdarben Schalke den Abend. (dpa)