Was ist das eigentlich, was derzeit in den Bundesligastadien stattfindet? Es sieht aus wie Fußball, aber es fühlt sich nicht so an. Nicht einmal, wenn es um den Einzug ins Finale um den DFB-Pokal geht.
Dass die Partie zwischen dem Viertligisten 1. FC Saarbrücken und den geschmeidigen Leverkusenern angesichts der spannungslähmenden Kräfteverhältnisse niemanden von den Sitzen reißen würde, war klar. Es war auch keiner im Stadion außer ein paar Funktionäre, Trainer und Ersatzspieler. Es fehlt der Antrieb von den Rängen. Auch in den heimischen Fernsehsesseln werden es immer weniger, was die samstägliche ARD-Sportschau inzwischen beklagt.
Die Menschen wollen den Sound des Fußballs
Der Neustart hat dem Fußball die Seele geraubt, so schön es ist, dass irgendwo ein Ball rollt. Nicht jeder aber ist ein kühler Analyst, der Doppelpass-Stafetten auf dem Wohnzimmertisch betanzt. Die Menschen wollen den Sound des großen Fußballs. Das Gefälle zwischen DFB-Pokal-Halbfinale und Kreisliga-Begleitung empfinden sie wie ein Schülerkonzert für C-Flöte in der Royal Albert Hall. Das zweite Halbfinale FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt versprach etwas mehr innerer Musik.
Die Eintracht hat Freunde gepflegter Spannung nicht enttäuscht, auch wenn die Bayern wieder im Endspiel stehen. Ein Umstand, den sie so begeistert gefeiert haben, als wäre ihnen eine Steuernachforderung in die Kabine geflattert.
Die Stille im Stadion steckt an. Frei nach dem Motto: Das Spiel ist aus, wir geh’n nach Haus. Die nächste Meisterschaft ohne Begleitmusik steht an – vielleicht schon dieses Wochenende.
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