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Brasiliens WM 2014: Baustellen über Baustellen

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Brasiliens WM 2014: Baustellen über Baustellen

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    Brasiliens WM 2014: Baustellen über Baustellen
    Brasiliens WM 2014: Baustellen über Baustellen Foto: DPA

    "Wir haben das Problem mit São Paulo und gewisse Zweifel an Curitiba wegen der finanziellen Garantien für das Stadion", sagte Verbandspräsident und Organisationschef Ricardo Teixeira in Johannesburg. Dies betreffe auch den Ausbau der Flughäfen im Land. Ex-Nationalcoach Carlos Alberto Parreira empfahl: "Brasilien sollte Ratschläge von Südafrika einholen und auch von Deutschland, um zu wissen, wie man Probleme löst."

    Bei der Pressekonferenz im Soccer-City-Stadion warb Romario, der Weltmeister und "Weltfußballer" von 1994, für das zweite Endrundenturnier in seiner Heimat nach 1950. "Wir werden ein großes Spektakel, ein Riesenfest veranstalten und hoffentlich werden wir auch Weltmeister", sagte der einstige Stürmerstar. Legende Pelé waren geschäftliche Verpflichtungen in der Heimat wichtiger als der Trommelwirbel für 2014 und bezeichnenderweise ließ sich auch Jérôme Valcke entschuldigen: Der FIFA-Generalsekretär hatte kürzlich die WM- Organisatoren heftig gerügt: "Viele der Fristen sind abgelaufen und nichts ist passiert. Das ist unglaublich."

    Teixeira versuchte am Donnerstag die Wogen zu glätten, musste aber zu zahlreichen organisatorischen Baustellen Stellung nehmen. "Mit dem Ausbau einiger Stadien wurde bereits begonnen. Gestern wurden in Brasilia die Ausschreibungen herausgegeben und die Gelder festgelegt, die bis Dezember ausgegeben werden", sagte der Präsident des brasilianischen Fußball-Verbandes CBF und des nationalen Organisationskomitees. Heute sei die Situation "ganz anders", konterte Teixeira die Kritik Valckes, vor allem was die Spielstätten angehe. Beim Transport gebe es einen "Plan der Regierung, der schon sehr weit ist". Der Funktionär gestand aber auch: "Wir wissen, was die großen Probleme sind: Flughafen, Flughafen, Flughafen."

    Parreira, der WM-Trainer der südamerikanischen Mannschaft 2010 und Coach der brasilianischen Weltmeistermannschaft von 1994, sprang Teixeira zur Seite und stellte die WM-Gastgeber von Deutschland 2006 und Südafrika 2010 als leuchtende Beispiele dar: "Nach 2006 dachten alle, dass wir nie mehr so eine WM erleben würden, mit so viel Perfektion. Aber ich habe in den letzten Jahren nie das Gefühl gehabt, dass es Südafrika nicht schafft. Ich habe immer gesagt, sie werden eine wunderschöne WM ausrichten und so ist es gekommen", sagte der 67-Jährige und forderte: "Die Brasilianer müssen in die Fußstapfen der Südafrikaner treten, die viele Schwierigkeiten überwunden haben. Ich bin mir sicher, dass Brasilien eine WM auf dem Niveau dieser hier ausrichtet."

    Beim Thema Kriminalität hat Teixeira keine Bedenken, zumal er bereits Sicherheitsexperten nach Südafrika geschickt hatte, um aus dieser WM Lehren für das eigene Weltereignis zu ziehen: "Das ist ein Problem, dass wir auf der ganzen Welt haben." Um die Reisewege für Mannschaften und Fans zu verkürzen, überlegen die Organisatoren den fünftgrößten Staat der Erde für die WM-Spiele in vier Regionen aufzuteilen, "aber das haben wir noch nicht entschieden" (Teixeira).

    Bis 2014 werden riesige Investitionen fällig: Schätzungen reichen bis über 100 Milliarden Reais (45 Milliarden Euro). Stadien müssen gebaut oder modernisiert, U-Bahn- und Bussysteme erweitert, Hotels errichtet und Flughäfen ausgebaut werden. Zwölf Austragungsstädte gibt es 2014. Gespielt wird auch in exotischen Orten wie der Amazonas-Hauptstadt Manaus oder im Küstenort Natal. Ausgerechnet in der 11 Millionen Einwohner starken Wirtschaftsmetropole São Paulo müssen die Brasilianer erstmal ein neues Stadion für die WM suchen: Das Organisationskomitee hatte das "Morumbi"-Stadion wegen mangelnder Geldgarantien für den Umbau von der Liste gestrichen.

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