Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

Alptraum Moskau: Ballacks emotionale Rückkehr

Fußball

Alptraum Moskau: Ballacks emotionale Rückkehr

    • |
    Alptraum Moskau: Ballacks emotionale Rückkehr
    Alptraum Moskau: Ballacks emotionale Rückkehr Foto: DPA

    Kurz vor der Fußball-Europameisterschaft 2008 verlor er mit dem FC Chelsea das Champions-League-Finale gegen Manchester United unglücklich im Elfmeterschießen, einmal mehr stand Ballack als "ewiger Zweiter" da. Am 10. Oktober aber will der 33-Jährige als Kapitän "mit der richtigen Einstellung vorangehen" und die deutsche Elf gegen Russland zur Weltmeisterschaft 2010 nach Südafrika führen.

    "Wir werden mit aller Macht versuchen, diese 90 Minuten für uns zu entscheiden", hat Ballack vor seinem 96. Länderspiel angekündigt und die bitteren Gedanken an den 21. Mai 2008 aus dem Kopf verbannt. Der 33-Jährige ist gegen die Russen als Anführer besonders gefordert, einmal mehr nimmt er auch in der Strategie von Bundestrainer Joachim Löw eine Schlüsselposition ein. "Ihm kommt eine sehr wichtige Rolle zu. Er hat über viele Jahre hinweg die Erfahrung, in ganz wichtigen Spielen dabei zu sein", sagte Löw. Auch wenn der Kunstrasen Gift für Ballacks oft zwickende Wade ist, hat Löw in der Vorbereitung einen entschlossenen Kapitän erlebt. "Er war in dieser Woche sehr aktiv in seiner Ausstrahlung. Für ihn sind solche Spiele eher eine Freude als eine Belastung", berichtete der Bundestrainer.

    "Wir alle wollen unbedingt zur WM", betonte Ballack. Dieses "wir" heißt vor allem "ich". 33 Jahre alt ist Michael Ballack inzwischen, Südafrika wäre wohl sein letztes Weltchampionat und damit auch die letzte Chance auf den bedeutendsten Fußball-Titel. Ein Straucheln gegen die Russen wäre darum fatal, auch wenn eine zweite Chance in der Relegation bliebe. Diese Gratwanderung, die er 2001 schon einmal gegen die Ukraine durchstehen musste, möchte sich Ballack unbedingt ersparen. "Ich bin überzeugt, dass wir auch in Moskau ein Ergebnis erzielen, das uns reicht."

    Auch wenn über Ballacks Stellenwert als ganz großer Fußballer immer wieder gestritten wird, sein Ausnahmestatus in der DFB-Auswahl ist unbestritten. Er ist der Chef. 42 Tore in 95 Länderspielen sind für einen Mittelfeldspieler eine beachtliche Quote - allein 15 Mal gelang ihm dabei das wichtige 1:0. Und auch beim 2:1-Hinspielsieg in Dortmund vor einem Jahr traf er. "Wir haben es immer geschafft, die richtigen Ergebnisse zu erzielen, wenn es darauf ankam", hob Ballack die deutsche Siegermentalität unter Druck hervor.

    Auch die Russen kennen und fürchten ihn. Guus Hiddink, der in der letzten Saison sein Trainer beim FC Chelsea war, bezeichnete ihn als "große Persönlichkeit". Und Andrej Arschawin, der Star im russischen Team, macht sogar seine Wertschätzung der deutschen Mannschaft von Ballack abhängig. "Nur ein deutsches Team mit ihm ist richtig gefährlich." Genau das gilt es für Ballack bei der Rückkehr ins Moskauer Luschniki-Stadion zu beweisen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden