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25. Spieltag: Abstieg rückt näher: Schalke verliert deutlich in Wolfsburg

25. Spieltag

Abstieg rückt näher: Schalke verliert deutlich in Wolfsburg

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    Die Schalker um Kapitän Sead Kolasniac rücken dem Abstieg immer näher.
    Die Schalker um Kapitän Sead Kolasniac rücken dem Abstieg immer näher. Foto: Swen Pförtner/dpa

    Wenn man die Horrorsaison des FC Schalke 04 später einmal mit nur einer Szene beschreiben möchte, dann bietet sich das Eigentor von Shkodran Mustafi an diesem Samstag dafür an.

    Ein Spieler des VfL Wolfsburg wollte den Ball im Strafraum zu einem anderen passen, aber der Schalker Verteidiger Malick Thiaw ging beherzt dazwischen. Allerdings traf er den Ball dabei so, dass er an den Kopf von Mustafi und von dort aus ins eigene Tor flog. Es war der erste Gegentreffer in der 31. Minute, dem bei dieser 0:5 (0:1)-Packung der Schalker noch vier weitere durch Wout Weghorst (51.), Ridle Baku (58.), Josip Brekalo (64.) und Maximilian Philipp (79.) folgten.

    Der abgeschlagene Tabellenletzte ist seinem ersten Bundesliga-Abstieg seit 1988 dadurch wieder ein großes Stück näher gekommen. Es scheint in dieser Saison egal zu sein, dass hinter den Kulissen offenbar gerade an einer Rückkehr von Ralf Rangnick im Sommer gearbeitet wird. Dass mit Dimitrios Grammozis nun schon der fünfte Trainer versucht, den sportlichen Absturz zu stoppen. Die Schalker wirkten auch in Wolfsburg wie in einer Abwärtsspirale gefangen.

    "Das ist für uns ein sehr schweres Ergebnis", sagte Grammozis. Der frühere Bundesliga-Profi war mit einem 0:0 gegen Mainz 05 gestartet und versuchte auch in der Volkswagen Arena, sein Team mit aktivem Coaching zu mehr Mut und Aggressivität zu verhelfen. Anfangs sah man durchaus noch einen bescheidenen Effekt, aber nach Mustafis skurrilem Eigentor fiel bei den Schalkern alles in sich zusammen.

    "Eine ganz unglückliche Aktion", sagte Grammozis dazu. "Genau in der Phase, in der ich eine gewisse Stabilität gesehen habe, kassieren wir das Eigentor." Später verschuldete der eigentlich als Stabilisator geholte Weltmeister Mustafi durch einen Ballverlust auch das 0:3.

    Die großen Defizite kann auch Grammozis nicht in kurzer Zeit beheben. So hat allein der Wolfsburger Torjäger Wout Weghorst nach diesem Spiel genau so viele Tore erzielt wie die gesamte Schalker Mannschaft (16). Auf deren Fitness-Defizite kann sich mittlerweile auch jeder Gegner verlassen. "Wir wussten, dass die Schalker hinten heraus nicht mehr so viele Körner und so viel Kraft haben", sagte Wolfsburgs Ridle Baku in einem Sky-Interview. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fraßen die Wölfe die harmlosen Schalker nach dem 2:0 geradezu auf.

    Und da spätestens nach dem vierten Trainerwechsel ohne spürbaren Effekt kaum jemand mehr an eine sportliche Wende glaubt, elektrisiert der Name Rangnick viele Fans umso mehr. Medienberichten zufolge wollen einflussreiche Kräfte aus Wirtschaft und Politik den ehemaligen Trainer im Sommer als neuen Sportvorstand und starken Mann des Traditionsclubs installieren. Viele Schalker Anhänger können sich zumindest in den sozialen Netzwerken für diesen Plan begeistern.

    "Bild" und "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichteten am Samstag allerdings auch, dass es am Vortag einen großen Streit im Aufsichtsrat gab, weil dessen amtierender Vorsitzender Jens Buchta offenbar eine Lösung mit dem Leipziger Sportdirektor Markus Krösche favorisiert. Wer auch immer den sportlichen Neuaufbau in Angriff nehmen soll: Vor dem Wolfsburg-Spiel habe dies die Mannschaft "nicht beschäftigt", sagte Grammozis. Kommentieren wollte der neue Trainer den Namen Rangnick auch nicht. Klar ist nur, dass diese neue Entwicklung Grammozis' Position nicht stärkt. Denn dadurch ist noch weniger klar als vorher, ob der 42-Jährige bei den Schalkern nur als Übergangs- oder als Zukunftslösung tätig ist.

    © dpa-infocom, dpa:210313-99-808947/4 (dpa)

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