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Zweite Bundesliga: TSV 1860 München: Bissiger Auftritt nach turbulenter Woche

Zweite Bundesliga

TSV 1860 München: Bissiger Auftritt nach turbulenter Woche

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    Benjamin Lauth vom TSV 1860 München kämpft mit Berlins Nico Schulz um den Ball.
    Benjamin Lauth vom TSV 1860 München kämpft mit Berlins Nico Schulz um den Ball. Foto: dpa

    Es war wie sooft eine turbulente Woche bei den Münchner Löwen. Der finanziell klamme Fußball-Zweitligist TSV 1860 München verlangte vor der Partie gegen den Topfavoriten Hertha BSC Berlin von seinen Profis einen Gehaltsverzicht von zehn Prozent. Die Vermutung lag deshalb nahe, dass einige Spieler deshalb vielleicht etwas "die Flügel hängen lassen". Doch davon war am gestrigen Sonntag vor 23 600 Zuschauern in der Münchner Arena nichts zu sehen. Die Schützlinge von Trainer Reiner Maurer zeigten sich über 90 Minuten bissig und besiegten Berlin mit 1:0 (1:0).

    "Bis zum Samstag war das Thema sicherlich noch in einigen Köpfen, doch dieser Käse muss raus. Darüber darf man nicht nachdenken. Im Endeffekt muss ohnehin jeder Spieler wissen, wie er sich entscheidet", meinte Kapitän Daniel Bierofka. So wie sich der TSV 1860 gegen Hertha präsentiert hat, kann man durchaus glauben, die Spieler akzeptieren die Entscheidung des Klubs.

    Auch für Jos Luhukay, den Trainer des FC Augsburg, war diese Partie, nachdem Hertha BSC ohnehin zur letzten Vorrundenpartie in Augsburg antreten muss, ein Pflichttermin. Er sah ebenso wie die restlichen Zuschauer ein überdurchschnittliches und interessantes Zweitliga-Spiel, das vor allem in der ersten Hälfte mit rasantem Tempo geführt wurde.

    Die Anfangsphase hatte es gleich in sich. Zunächst hatten die Löwen Dusel, als Rukavytsya (4.) nur knapp das Tor verfehlte, und vier Minuten später hätte Hertha-Abwehrspieler Hubnik den TSV 1860 fast mit einem Eigentor beglückt. Nach elf Minuten folgte dann der große Auftritt des Benjamin Lauth, der aus gut 22 Metern die Kugel derart ins Netz wuchtete, dass Herthas Keeper Marco Sejna Hören und Sehen verging. Selbst Berlins Trainer Markus Babbel staunte: "Das war ein Traumtor, das muss man einfach akzeptieren."

    In den zweiten 45 Minuten war 1860 vornehmlich beschäftigt, das eigene Tor zu vernageln, denn Hertha machte gewaltigen Druck, ohne jedoch die massierte Deckung der Münchner überlisten zu können. Der größte Aufreger des Spiels folgte dann in der 83. Minute, als Schiedsrichter Babak Rafati eine äußerst unglückliche Figur machte. Nach einem Handspiel von Keeper Sejna außerhalb des Strafraums hätte Rafati auf Vorteil für 1860 entscheiden müssen. Djordje Rakitic, der trotzdem an den Ball kam, passte zu Lauth, der traf auch zum vermeintlichen 2:0, doch der Referee pfiff kurz zuvor diesen Vorteil ab. Es hagelte wütende Pfiffe von den Münchner Fans, die sich auch nicht beruhigten, als Rafati Torwart Sejna mit der Roten Karte des Feldes verwies. Erst mit dem Abpfiff sieben Minuten später hatte dann zumindest ein Großteil der Münchner Anhänger Rafati verziehen.

    Löwen-Trainer Reiner Maurer war glücklich: "Es war ein sehr intensives und offensives Spiel. Mit 100 Prozent Willen und Leidenschaft. Ich muss meiner Mannschaft auch ein Riesenkompliment machen, wie sie die Turbulenzen während der Woche weggesteckt hat." Ein anderer Aspekt tat dem Mindelheimer auch gut: "Es ist immer schön, wenn man gegen das beste Team der Liga gewinnt."

    Nun, ob das auf Hertha tatsächlich zutrifft, wird sich wohl erst am Ende der Saison zeigen. Von Wolfgang Langner

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