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Vor dem Ligastart: TSV 1860 München: Der Chef stapelt tief

Vor dem Ligastart

TSV 1860 München: Der Chef stapelt tief

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    Reiner Maurer, Trainer des TSV 1860 München.
    Reiner Maurer, Trainer des TSV 1860 München. Foto: dpa

    Reiner Maurer bringt normalerweise wenig aus der Ruhe. Als Trainer des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München ist man schließlich so manchen Kummer gewöhnt.

    Doch der neue Spielplan der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ärgert den Trainer gewaltig. An den ersten vier Spieltagen haben die Löwen drei Auswärtsspiele. "Das ist sportlich und finanziell ein Wahnsinn." In Bochum, gegen Osnabrück, in Duisburg und in Düsseldorf - das ist schon etwas happig. "Dann ist es auch noch so, dass wir das Heimspiel gegen den Publikumsmagneten FC Augsburg im tiefsten Winter haben." Maurer hätte sich von den Spielplangestaltern etwas mehr Fingerspitzengefühl erwartet, nimmt es letztlich aber pragmatisch: "Da müssen wir jetzt halt durch."

    Drei griechische Klubs trainiert

    Maurer ist froh, wieder an der Grünwalder Straße zu sein. Da kennt sich der gebürtige Mindelheimer aus. 1860 ist auch irgendwie Heimat. Obwohl man ihn schon einmal vom "Hof gejagt hat". Das war 2007 - die Löwen waren damals nach der Winterpause Tabellenvierter. Von so einer Platzierung konnten die Fans in jüngster Vergangenheit höchstens träumen. In der Zwischenzeit trainierte Maurer drei griechische Klubs. Befreit hat ihn das von München nicht ganz: "Ich habe immer geschaut, was die Löwen gerade machen. Das hat mich schon interessiert."

    Eigentlich sollte er in dieser Saison die U 23 der Löwen trainieren, doch dann kam alles anders. "Dass ich dann Chefcoach geworden bin, hat mich schon überrascht. Es waren ja ganz andere Namen im Gespräch", sagt Maurer.

    Der 50-Jährige hat sich schnell wieder zurechtgefunden im Verein. Kein Wunder. Maurer gehört irgendwie auch zum "Inventar". Bei den Löwen war er Spieler, Trainer und eine Zeit lang half er dem Verein mit Video-Analysen. Dass 1860 auch manchmal einem "Pulverfass" gleicht, das hat er schon lange verinnerlicht: "Ruhig wird es beim TSV 1860 nie sein. Wenn man gewinnt, nicht, und wenn man verliert, erst recht nicht. Das macht 1860 aber auch attraktiv."

    Zu was die Löwen in dieser Saison fähig sind, darüber will Maurer nicht so gern sprechen: "Nach den ersten sechs Spielen wissen wir mehr." Seine Mannschaft bringt er jedenfalls bei den Aufstiegskandidaten nicht ins Gespräch: "Hertha und Bochum sind klare Favoriten." Dann ist aber auch gleich Augsburg an der Reihe. "Der FCA hat sich gut verstärkt und hat mit Jos Luhukay einen guten und erfolgreichen Trainer. Allerdings nach der guten vergangenen Saison wird der FCA erstmals auch mehr Druck von außen spüren."

    Der Chef und sein Co-Trainer, der Augsburger Alexander Schmidt, blicken "auf eine normale Vorbereitung" zurück. "Es war nicht überzogen. Zuletzt war die Mannschaft zwar geistig etwas kaputt. Doch diese geistige Frische holen wir uns momentan zurück." Erst am Montagabend starten die Löwen beim VfL Bochum in die Saison. Favorit hin, Favorit her - eine kleine Kampfansage schickt Maurer schon einmal gen Westen: "Wir werden uns nicht verstecken. Auch die Bundesliga-Absteiger müssen sich erst einmal in der 2. Bundesliga zurechtfinden." Zu einem Tipp lässt sich Maurer nicht verleiten: "Da liege ich sowieso immer falsch."

    Im gestrigen Testspiel beim Landesligisten FC Pipinsried siegten die Löwen vor 1.500 Zuschauern mit 6:0 (3:0). Tore: Rakic, Lauth, Buck, Biancucchi, Uzoma und Kaiser. Von Wolfgang Langner

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