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Veto der Stadt: TSV 1860 München: Stadionumbau geplatzt

Veto der Stadt

TSV 1860 München: Stadionumbau geplatzt

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    Das Stadion an der Grünwalder Straße. (Archiv)
    Das Stadion an der Grünwalder Straße. (Archiv)

    Eine Rückkehr des Fußball-Zweitligisten 1860 München ins altehrwürdige Grünwalder Stadion ist endgültig vom Tisch. Für die Finanzierung des nach "Löwen"-Angaben rund 50 Millionen Euro teuren Umbaus zu einer erst- und zweitligatauglichen Arena habe keine Investorenzusage vorgelegt werden können, erklärte die Landeshauptstadt nach einem zweistündigen Treffen mit Vereinsvertretern.

    Damit gebe es "keinen Anlass", die beschlossene drittligataugliche Sanierung des Grünwalder Stadions "jetzt nicht zu vollziehen", erklärte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).

    "Die Enttäuschung ist im Augenblick natürlich sehr groß, vor allem da auch viele Fans die Hoffnung auf eine neue Zukunft der Löwen auf Giesings Höhen gehegt hatten", sagte 1860-Präsident Rainer Beeck. "Wir haben alles Erdenkliche getan, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen."

    Mit einer eigens gegründeten Projektgruppe "Stadionzukunft" hatte der Zweitligist die Hoffnungen auf eine Rückkehr ins traditionsreiche Stadion im Stadtteil Giesing geschürt. Mit einem Verbleib in der Allianz Arena bis zum Jahr 2025, wie im Mietvertrag mit dem ungeliebten Nachbarn FC Bayern vorgesehen, hatten sich viele Fans nicht anfreunden wollen. Oberbürgermeister Ude, der sich im Herbst aus dem Aufsichtsrat des Zweitligisten zurückgezogen hatte, hatte schon vor Monaten Gedanken an eine Rückkehr ins Grünwalder Stadion als "vergebliche Liebesmüh" kritisiert.

    Hier die Pressemitteilung der Stadt München im Wortlaut:

    Nach einem zweistündigen Gespräch mit Vertretern des TSV 1860 im Rathaus, an dem von Seiten der Stadt auch der dritte Bürgermeister, der Stadtkämmerer, der Wirtschaftsreferent, der Gesundheitsreferent, der Leiter der Lokalbaukommission und der Stadtdirektor des Schulreferats teilgenommen haben, ist laut Oberbürgermeister Christian Ude deutlich geworden, dass der Verein mit großem Engagement Planungen für ein bundesligataugliches Stadion erarbeitet habe, die aber die bekannten drei Hürden nicht nehmen können:

    1. Eine Entlassung aus dem Vertrag mit der Allianz Arena sei zwar, wie auch der FC Bayern bestätigt, grundsätzlich möglich, eine schriftliche Vereinbarung über Zeitpunkt und Konditionen eines Auszugs liegt aber nicht vor.

    2. Für die Finanzierung des nach Vereinsangaben rund 50 Millionen Euro netto teuren Projekts sowie der zusätzlichen Aufwendungen in zweistelliger Millionenhöhe für Brückenbauwerke konnte keine Investorenzusage vorgelegt werden. Eine öffentliche Bürgschaft seitens der Stadt ist, wie Stadtkämmerer Dr. Ernst Wolowicz darlegte, schon rein rechtlich nicht möglich.

    3. Die vorgelegten Planungen für das Stadion selbst mit zum Teil faszinierenden Lösungen hätten durchaus Anklang gefunden. Allerdings, darauf wiesen sowohl Cornelius Mager als Leiter der Lokalbaukommission wie auch Gesundheitsreferent Joachim Lorenz hin, seien diese Planungen keinesfalls als Umbauten im Bestand zu realisieren, sondern müssten eindeutig als Neubau bewertet werden. Die damit verbundenen planungs- und lärmschutzrechtlichen Vorschriften könne das Projekt aber keinesfalls einhalten.

    Deshalb stellte der OB abschließend fest: "Die Münchner Stadtverwaltung sieht keinen Anlass, den einstimmigen Stadtratsbeschluss vom Dezember 2009, der eine drittligataugliche Sanierung des städtischen Stadions an der Grünwalder Straße vorsieht und auch von den beiden betroffenen Bezirksausschüssen einmütig mitgetragen wird, jetzt nicht zu vollziehen."

    (dpa, AZ)

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