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Pleite gegen Paderborn: TSV 1860 München: Eine Niederlage, die die Hoffnung raubt

Pleite gegen Paderborn

TSV 1860 München: Eine Niederlage, die die Hoffnung raubt

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    Reiner Maurer, Trainer des TSV 1860 München.
    Reiner Maurer, Trainer des TSV 1860 München. Foto: dpa

    Der TSV 1860 München hat sich mit der 0:1-Niederlage gegen den SCPaderborn aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Es könnte die letzteDrehung der Abwärtsspirale in die Insolvenz gewesen sein.

    Seit ihrem Abstieg aus der Ersten Bundesliga 2004 befinden sich die Löwen am Boden. Der direkte Wiederaufstieg misslang. Die Zahlungen für die Allianz Arena erwiesen sich als horrend. Doch immer wieder sendete der Verein Lebenszeichen aus. Verantwortlich dafür waren die Fans. Fans, wie sie nur die Münchner Löwen haben. Sie strömten jahrelang trotz mauer Leistungen in das ungeliebte Stadion, hielten somit ihren Verein gerade so über Wasser. Doch irgendwann ist auch die Geduld der treuesten Anhänger aufgebraucht. Dieser Zeitpunkt scheint nun gekommen. Gegen Paderborn kamen gerade noch 13.600 Zuschauer. Für Zweitliga-Verhältnisse eine respektable Zahl, für Löwen-Verhältnisse viel zu wenig. Die Münchner hatten mit einem Schnitt von über 20.000 kalkuliert.

    In der Geschichte des TSV 1860 München gab es mit Sicherheit bitterere Niederlagen als das 0:1 gegen Paderborn - doch diese Pleite könnte eine mit den schwerwiegendsten Folgen sein. Es ist die Niederlage, die die letzte Hoffnung raubt. Der Aufstieg in die Erste Bundesliga kann abgehakt werden. Der Aufstieg wäre notwendig gewesen. In der Zweiten Bundesliga kann der TSV 1860 München seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Selbst wenn die Münchner die von der DFL geforderte Fünf-Millionen-Euro-Bürgschaft bis Januar auf die Beine stellen, es wird nichts bringen. Mögliches externes Kapital kann einzig zur Schulden-Tilgung verwendet werden. Investitionen sind nicht möglich. Im Gegenteil. Wie schon in den vergangenen Jahren müssen die Münchner auch diesmal wieder Spieler verkaufen, um die finanziellen Löcher halbwegs zu stopfen. Doch die Löcher reißen immer wieder auf. Sie werden größer. Die Löwen werden nicht umhin kommen, ihre Stars zu verkaufen. Es werden noch weniger Fans ins Stadion kommen, falls Daniel Bierofka oder Benny Lauth den Verein verlassen müssen. Allein mit Jugendspielern ist der Aufstieg unmöglich.

    Der Verein scheint nicht mehr zu retten. Zu groß sind die Schulden, zu gering die sportliche Qualität für den notwendigen Aufstieg. Es bedarf eines Wunders, um dem Niedergang zu entgehen. Doch den Ritter mit strahlender Rüstung, der die mittellose aber hübsche Magd liebt und versorgt, gibt es eben nur in Märchen. Von Tilmann Mehl

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