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Pleite für 1860 im Gerichtsstreit mit den Bayern

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Pleite für 1860 im Gerichtsstreit mit den Bayern

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    Pleite für 1860 im Gerichtsstreit mit den Bayern
    Pleite für 1860 im Gerichtsstreit mit den Bayern Foto: DPA

    Die Sechziger müssen 542 344 Euro an die Stadion GmbH zahlen, dazu noch Zinsen und Gerichtskosten. Das verkündete Richterin Elisabeth Waitzinger. 1860 kündigte eine eingehende Beschäftigung mit dem Urteil an, um die Aussichten einer Berufung zu prüfen.

    "Alles, was an Scharlatanerei von der 1860-Geschäftsführung betrieben wurde, hat heute ein finales Ende gefunden", stellte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem Urteil zufrieden fest, "die 'Löwen' haben den Prozess mit Pauken und Trompeten verloren". Der FC Bayern werde das Geld an den Catererer weiterleiten, so der Bayern-Chef, "und ich gehe davon aus, dass 1860 die Summe zurückgestellt hat".

    Die Sechziger reagierten enttäuscht auf die richterliche Entscheidung. "Das Urteil ist für uns sehr bitter, denn wir hatten einen Befreiungsschlag erhofft" sagte Präsident Rainer Beeck. "Für uns bedeutet das zunächst, dass wir weiterhin mit knappen Mitteln daran arbeiten müssen, 1860 sukzessive wirtschaftlich und sportlich wieder nach vorne zu bringen." Laut Geschäftsführer Manfred Stoffers sei man aus der Verantwortung für den TSV verpflichtet gewesen, "gegen die unerträglichen Vertragsbedingungen zu kämpfen. Egal, wer am Ende die Verantwortung für die desaströsen Mietbedingungen in der Allianz Arena trägt".

    Der TSV 1860 München hatte in der vergangenen Saison 542 344 Euro von den insgesamt rund 3 Millionen Euro für die Catering-Kosten in der Allianz-Arena einbehalten - der Verein wollte nur noch so viel zahlen, wie er auch wirklich verbrauchte. In den Verträgen mit der Stadion GmbH waren allerdings andere Kosten vereinbart. 1860 ist seit 2006 nur noch Mieter in der WM-Arena, der Traditionsclub verkaufte damals für elf Millionen Euro seine Anteile an den FC Bayern.

    Die "Löwen" argumentierten, dass die Verträge zu einer Zeit ausgehandelt wurden, als sie wegen der drohenden Insolvenz praktisch dazu gezwungen waren, jeden vorliegenden Vertrag von Seiten der Stadion GmbH zu unterschreiben. Somit sei das Schriftstück sittenwidrig. Da die Stadion GmbH ein Tochterunternehmen des FC Bayern München sei und der FC Bayern somit Monopolist sei, machten die "Löwen" auch noch Argumente des Kartellrechts geltend.

    Richterin Waitzinger folgte dieser Argumentation nicht. Der Vertrag sei zwischen Kaufleuten abgeschlossen worden, erläuterte die Richterin, also sei er nicht sittenwidrig. Auch kartellrechtliche Bedenken könnten nicht geltend gemacht werden. Die "Löwen" seien schließlich nicht in die Allianz Arena gezwungen worden.

    Beim TSV sind die Folgen nach dem Urteil nicht absehbar. Die ohnehin angeschlagene finanzielle Situation dürfte sich weiter verschlechtern, ein Auszug aus der Allianz Arena wird immer wahrscheinlicher. Der Spielbetrieb im WM-Stadion kostet die "Löwen" jährlich 5,5 Millionen Euro. Doch die Bayern sind zu Gesprächen bereit. "Wenn jemand von 1860 kommen sollte und eine saubere und faire Lösung anbietet, stellen wir uns nicht entgegen", betonte Rummenigge.

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