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Kommentar: TSV 1860 München: Kein Land in Sicht

Kommentar

TSV 1860 München: Kein Land in Sicht

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    Pleite für 1860 im Gerichtsstreit mit den Bayern
    Pleite für 1860 im Gerichtsstreit mit den Bayern Foto: DPA

    Die Löwen wollten beim Essen sparen. Das misslang und endete vorGericht in einer brutalen Niederlage. Die Abwärtsspirale dreht sichimmer weiter. Es gibt nur einen Ausweg.

    Das Leben ist teuer. Die Zeiten als man für einen Leberkäs'mit Ei und eine halbe Bier fünf Mark bezahlte, gehören schon lange der Vergangenheit an. Heutzutage reißen Essen und Trinken dicke Löcher in den Geldbeutel. Nicht nur wir, auch der Zweitligist TSV 1860 München kann ein Lied davon singen. Die Löwen wollten deshalb den Gürtel enger schnallen. Weniger essen, weniger trinken und dafür auch weniger zahlen und deshalb hat der Klub auch vorsorglich 542.344 Euro Cateringkosten in der Allianz Arena einbehalten.

    Doch die Rechnung ging nicht auf. Auch Nicht-Gegessenes und -Getrunkenes muss anscheinend bezahlt werden und der TSV 1860 steckte deshalb vor Gericht eine haushohe Niederlage ein. Nun gibt es aber Pessimisten, die tatsächlich glauben, dass die 60ger das Geld gar nicht einbehalten haben, sondern das es gar nicht mehr existiert. Nun, ob der notorisch klamme Verein seine Außenstände noch bezahlen kann, wird sich ja in Kürze zeigen.

    Tafelsilber wurde verschleudert

    Fakt ist jedenfalls: Die Löcher in den Kassen werden beim Münchner Traditionsverein immer größer. Die Kosten in der Allianz Arena fressen die Löwen auch ohne Catering schon auf. Den Fehler, den der Verein begangen hat, als er zusammen mit dem FC Bayern in Arena einzog, muss man im wahrsten Sinne des Wortes schon seit Jahren teuer bezahlen und Land ist nicht in Sicht.

    Geldquellen können schon lange keine mehr angezapft werden und das letzte Tafelsilber haben die Löwen auch schon verschleudert, als talentierte Nachwuchs-Spieler wie etwa die Bender-Zwillinge, Timo Gebhart oder Christian Träsch verhökert wurden. Seit etlichen Jahren versuchen die Löwen nun diesem Dilemma zu entfliehen. Bayern-Fans beschimpfen den Verein als "Miet-Nomaden", doch wo könnte der TSV 1860 schon spielen?

    Eine Rückkehr ins Grünwalder Stadion scheint so gut wie ausgeschlossen. Vor einiger Zeit brachten die Verantwortlichen das Olympiastadion ins Spiel. Zwar keine optimale Lösung, aber vielleicht ein Hoffnungsschimmer. Schließlich sind 5,5 Millionen jährlich für den Spielbetrieb in der Allianz Arena ist eine Menge Holz für einen Zweitligisten. Das ist zum Vergleich ein Jahresetat eines Drittligisten im vorderen Tabellendrittel.

    Da verwundert es nicht, dass sich die Löwen auf dem Transfermarkt wieder ziemlich zurückhalten. Der neue Löwen-Coach Reiner Maurer ist nicht zu beneiden. Im Prinzip ist er mit dem Klub zum Aufstieg verdammt. Nur mit deutlich mehr Fernsehgelder könnten die Löwen auf Dauer überleben. Und wenn nicht? Dann wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis der Pleitegeier endgültig im Anflug auf die Allianz Arena ist. Von Wolfgang Langner

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