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Duisburgs "Versteckspiel": Sasic platzt der Kragen

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Duisburgs "Versteckspiel": Sasic platzt der Kragen

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    Duisburgs «Versteckspiel»: Sasic platzt der Kragen
    Duisburgs «Versteckspiel»: Sasic platzt der Kragen Foto: DPA

    Mit cholerischem Tonfall in der Stimme ging Sasic mit seiner Mannschaft nach der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen 1860 München hart ins Gericht: "Keiner hat Verantwortung übernommen, die Mannschaft spielte verstecken."

    Die "Zebras" blieben ihrem Trend treu und patzten vor 12 254 Zuschauern erneut in der MSV-Arena. Von den zurückliegenden acht Heimspielen konnten sie nur eines gewinnen. Die Auswirkungen sind für den Traditionsclub fatal. Bei nunmehr sieben Punkten Rückstand auf den FC St. Pauli auf dem dritten Tabellenplatz ist die angestrebte Rückkehr in die Bundesliga kein Thema mehr. "Der Frust sitzt sautief", meinte MSV-Keeper Tom Starke, der vor dem Siegtreffer der Münchner durch Djordje Rakic (84. Minute) den schon gefangenen Ball wieder aus den Fingern gleiten ließ. "Auf dem matschigen Boden ist mir der Ball weggepflutscht", erklärte Starke entschuldigend. "Das war kein Rasen, sondern glibberiger Wackelpudding", meinte 1860- Trainer Ewald Lienen.

    Die Duisburger stehen somit vor einem Schnitt. Wird der Aufstieg verpasst, muss der finanziell klamme Verein sparen und wird den in dieser Saison mit rund 7,5 Millionen angesetzten Etat um ein Drittel reduzieren. "Dann schütteln wir uns, stellen eine junge, hungrige Mannschaft zusammen und machen weiter", meinte MSV-Präsident Walter Hellmich. Auch die Chancen, den Namen der 2004 durch Hellmichs Bauunternehmen errichteten MSV-Arena endlich gewinnbringend zu vermarkten, sind nach den jüngsten Rückschlägen gesunken. Leistungsträger wie Starke oder Christian Tiffert können den MSV im Sommer ablösefrei verlassen.

    Ob Sasic am mutmaßlichen Neuaufbau mitwirken darf, ist noch offen. Der Coach lässt zwar häufig bis in die Nachtstunden trainieren, konnte seit seinem Amtsantritt im November 2009 aber nur wenig bewirken. Zumindest ein Nachwuchsspieler spielte sich schon in den Blickpunkt und läutete die Zukunft des MSV ein. Der 22 Jahre alte Linksverteidiger Kevin Grund gab gegen 1860 München sein Profidebüt und erinnert zumindest halbwegs an glorreiche MSV-Zeiten: Youngster wie Grund sollen auch in den nächsten Partien Spielpraxis bekommen. "Der Aufstiegszug ist abgefahren und ob wir am Ende Vierter, Sechster oder Achter werden, spielt keine Rolle", sagte Starke.

    1860 München konnte sich zwar mit einer disziplinierten Leistung auf den siebten Tabellenplatz verbessern, hegt aber trotzdem keine Aufstiegshoffnungen. "Davon reden wir schon seit Wochen nicht mehr. Wir wollen noch möglichst viele Topleistungen zeigen und uns wie in Duisburg mit Laufbereitschaft präsentieren", sagte Lienen. Weil sein Team den nötigen Biss gezeigt habe, sei der Sieg nicht unverdient. Das überraschende Siegtor hatte der Coach aber gar nicht live gesehen: "Ich hatte mich schon weggedreht, als plötzlich alle jubelten. So etwas ist doch wunderschön."

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