Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
2. Bundesliga
Icon Pfeil nach unten

1860 München: "Nordkorea-Trip": Löwen richten sich an Abenteuer-Urlauber

1860 München

"Nordkorea-Trip": Löwen richten sich an Abenteuer-Urlauber

    • |
    Löwen-Investor Hasan Ismaik ist begeistert von dem neuen Geschäftsmodell.
    Löwen-Investor Hasan Ismaik ist begeistert von dem neuen Geschäftsmodell. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Journalisten werden die Akkreditierungen entzogen, gegnerische Funktionäre dürfen nicht mehr jubeln. Der TSV 1860 München ist auf einem guten Weg, Deutschlands erster Despoten-Verein zu werden.

    Das Gute aus Sicht der Münchner: Bei einem derart ruinierten Ruf wundern sich Fans und Medienvertreter über gar nichts mehr. So überrascht auch die Ankündigung des Vereins nicht, aus dem mittlerweile miserablen Leumund Profit schlagen zu wollen.

    "Eine intensive Analyse unserer Situation hat ergeben, dass die Ereignisse der vergangenen Tage (von denen wir keinen einzigen bereuen. Weder diesen, noch diesen), zu mannigfaltigen Chancen im Bereich der Erschließung neuer finanzieller Ressourcen geführt haben", schreibt Präsident Peter Cassalette in einer Mitteilung.

    Besonders in den Fokus der Löwen geraten sind Abenteuerurlauber. Für sie haben die Münchner drei Pakete geschnürt. "Das ist ein riesiger Markt. Es gibt Menschen, die interessieren sich dafür, die Reaktorruine in Tschernobyl zu besuchen. Andere wollen sich gerne ins Weltall schieße lassen und ein Besuch in Nordkorea gilt in bestimmten Kreisen als absolut hip. Das alles können wir in abgewandelter Form auch bieten - und zwar viel preiswerter", wird Investor Hasan Ismaik zitiert.

    Aus dem Angebot der Löwen:

    Paket Nummer 1 - "Nordkorea-Trip": Meinungsfreiheit genießt bei uns einen ähnlich großen Ruf wie in Nordkorea. Besuchen Sie ein beliebiges Spiel der Löwen und versuchen anschließend darüber zu berichten: Es wird Ihnen nicht gelingen. Kommen Sie außerdem wie selbstverständlich mit Bürgern eines komplett fremdländischen Kulturkreises in Verbindung. Lassen Sie sich dabei von der sichtbaren Armut der Anhänger nicht abschrecken. Die meisten von ihnen haben schlimme Zeiten durchgemacht, doch wie durch ein Wunder sind nur wenige von ihnen nachhaltig traumatisiert. Blicken Sie in leuchtende Fan-Augen, wenn den Spielern das verletzungsfreie Aufwärmen gelingt!

    Paket Nummer 2 - "Ruinen-Besichtigung": Das Kolosseum in Rom oder der Artemis-Tempel in Ephesos stehen für den Gigantismus untergegangener Kulturen. Die Ruinen werden auch heute noch täglich von abertausenden Besuchern angeschaut. Nur hier in München können Sie eine kommende Ruine nahezu allein in Augenschein nehmen. Besuchen Sie lediglich eines unserer Heimspiele und genießen Sie die morbide Atmosphäre einer modernen Gladiatoren-Arena. Lassen Sie sich einen Schauder auf den Rücken zaubern, wenn die hilflosen Rufe eines Münchner Spielers auf der Suche nach einer Anspielmöglichkeit unbeantwortet durch das Stadion hallen.

    Paket Nummer 3 - "Sternenfänger": Für die meisten Interessierten ist ein Flug ins Weltall unerschwinglich. Bei uns bekommen Sie die Reise zu den Sternen viel günstiger. Lassen Sie sich als Cheftrainer unserer "Profi"-Mannschaft anstellen. Besondere  Kenntnisse dafür verlangen wir im Normalfall nicht. Nach wenigen Wochen und einigen Niederlagen werden Sie zum Abschuss freigegeben und erhalten einen Fußtritt, der Sie in Richtung Mond befördert.

    Dem Vernehmen nach ist Investor Hasan Ismaik begeistert von der Initiative seines Vereins. "Jedes Mittel, irgendwie zu Geld zu kommen und mir nicht weiterhin meine sauerverdienten Millionen abspenstig zu machen, ist willkommen", so der Jordanier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden