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Aktienaffäre: 1860-Aufsichtsratschef Öfele lässt Ämter ruhen

Aktienaffäre

1860-Aufsichtsratschef Öfele lässt Ämter ruhen

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    TSV 1860 München
    TSV 1860 München Foto: dpa

    Der Aufsichtsratschef des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München, Christoph Öfele, lässt angesichts von Ermittlungen wegen angeblicher Aktienmanipulationen sein Amt zunächst ruhen.

    Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, werde gegen Öfele im "Fall Wirecard" ermittelt. Dabei geht es um den Verdacht, Öfele und andere, mittlerweile ehemalige Mitarbeiter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) könnten den Kurs der Aktie von Wirecard mit falschen Warnungen manipuliert haben, um mit Wetten auf fallende Kurse Gewinne zu machen. Laut Verein will Öfele mit den Behörden zusammenarbeiten, "um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe auszuräumen".

    Öfele ist einer von rund 60 Sprechern der SdK, die auf Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften die Interessen vor allem von Kleinanlegern vertreten._Wegen der Vorgänge um die Wirecard-Aktie ermittelt seit mehr als zwei Jahren die Münchner Staatsanwaltschaft. Im Zuge einer Durchsuchungsaktion in der vergangenen Woche wurden nach einer Aktion im Jahr 2008 auch wieder Räume der SdK in München durchsucht.

    Bereits seit 2008 wird auch gegen den Vorsitzenden der SdK, Klaus Schneider, ermittelt, wie ein Sprecher des Verbands erneut bestätigte. Schneider selbst äußert sich nicht zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft hatte vor gut einer Woche 48 Büros und Wohnungen von insgesamt 31 Verdächtigen in Deutschland und Österreich durchsucht, drei Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft.

    Dem Vernehmen nach soll es sich bei den Verdächtigen vor allem um Mitarbeiter sogenannter Börsenbriefe handeln, die Anlegern unter anderem Ratschläge und Empfehlungen zu Aktien geben. Laut "Süddeutscher Zeitung" sollen auch Börsenjournalisten zum Kreis der Verdächtigen gehören. Im wesentlichen soll es bei den Ermittlungen aber um Kursmanipulationen mit fast wertlosen Aktien - "Pennystocks" - gehen, deren Kurs durch gezielt positive Nachrichten nach oben getrieben und dann verkauft werden.

    Laut SdK ist der Verband allerdings in einem anderen Zusammenhang von den Ermittlungen betroffen. Mit den Pennystock-Ermittlungen habe man nichts zu tun, zudem richteten sich die Vorwürfe nicht gegen die SdK, sondern vor allem gegen einen früheren Funktionär, der öffentlich angebliche Bilanztricks beim Bezahldienstleister Wirecard angeprangert haben soll. Zugleich soll er auf den fallenden Kurs der Aktie spekuliert haben. Die Staatsanwaltschaft will sich weiterhin nicht zu Details oder Namen von Beschuldigten äußern. dpa

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