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2:0 gegen Ungarn: Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Augen auf bei der Berufswahl

2:0 gegen Ungarn

Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Augen auf bei der Berufswahl

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    Spielt unter anderem auch aus Mangel an Alternativen auf der linken Defensivseite: Benedikt Höwedes
    Spielt unter anderem auch aus Mangel an Alternativen auf der linken Defensivseite: Benedikt Höwedes Foto: Marius Becker, dpa

    Die deutsche Nationalmannschaft hat ihre Generalprobe vor der Europameisterschaft in Frankreich mit 2:0 gegen Ungarn gewonnen. Bis zum Turnierstart stellen sich Bundestrainer Joachim Löw noch einige spannende Fragen.

    Manuel Neuer: Durfte in seiner alten Heimat die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen. Hatte danach seine erste auffällige Szene, als er einen Schuss von Balazs Dzsudszak plump nach vorne abprallen ließ. Bis zur nächsten bemerkenswerten Aktion dauerte es dann nur Sekundenbruchteile. Parierte den Nachschuss von Adam Szalai spektakulär - auch wenn der im Abseits stand. Das war es dann aber auch mit der Aufregung bei Neuer. Konnte sich den restlichen Spielerverlauf gelassen von hinten anschauen.

    Benedikt Höwedes: Sammelte erst am Ende der Sa ison nach einigen Verletzungen wieder Spielpraxis. Profitiert nun davon, dass es in Deutschland kaum einen Spieler gibt, der die Spezialausbildung zum Außenverteidiger genossen hat. Spielte während der WM links hinten, darf nun rechts ran. Macht das unspektakulär. Muss auch mal reichen.

    Jerome Boateng: Das Bindemittel der Viererkette. Soll er Verletzung von Hummels einer der letzten Unverzichtbaren im Team. Die Leistenprobleme, wegen derer er sich gleich zwei Mal in der ersten Hälfte behandeln ließ, dürften dem Bundestrainer gar nicht gefallen. Boateng zusammenhalten, was nicht zwingend zusammengehört. Aufgrund dschienen sie aber nicht zu stören. Ließ Leiste Leiste sein und schoss den Ball mehrfach über das halbe Spielfeld punktgenau zu seinen Mitspielern. DFB-Elf gewinnt Testspiel gegen Ungarn mit 2:0

    Antonio Rüdiger: Profitiert vom Ausfall eben jenes Hummels. Machte eines seiner besten Länderspiele, mit gutem Stellungsspiel und vernünftigen Pässen. Schaffte das Kunststück, den Ball nach einer Ecke aus vier Metern vollkommen frei neben das Tor zu setzen.  Das hat er nun Hummels voraus.

    Jonas Hector: Hat bei der Berufswahl ziemlich viel ziemlich richtig gemacht. Ließ sich trotz fehlendem Glamourfaktor als Linksverteidiger ausbilden. Interpretiert seine Rolle offensiver als Höwedes auf der Gegenseite und bereitete bei einem seiner Vorstöße das 1:0 vor. Wurde zur Halbzeit gegen Emre Can ausgewechselt. Dürfte seine Startplatz im ersten EM-Spiel sicher haben.

    Sami Khedira: Eine unauffällige Partie des Mittelfeldspielers - nicht das Schlechteste auf seiner Position. Durfte ebenfalls in der Halbzeit in der Kabine bleiben und ersparte sich somit Einweichung von Trikot und Körper, die er einsetzende Regenschauer unwillkürlich mit sich gebracht hätte. Ist gesetzt in der deutschen Mannschaft.

    Toni Kroos: Der frisch gebackene Champions-League-Sieger ließ sich oft in die letzte Reihe fallen. Ordnete dort das Spiel mit seinem sensationell präzisem Pass-Spiel.

    Özil!Grätscht!

    Thomas Müller: Der gelernte Raumdeuter zeigte mal wieder, dass er Freundschaftsspielen an sich wenig abgewinnen kann. Kann sich das als einer von ganz wenigen erlauben, weil er ja doch irgendwann trifft. So wie gegen Ungarn, als er zum 2:0 abstaubte.

    Mesut Özil: Verfügt über die Klasse, die schwierigen Sachen einfach aussehen zu lassen. Ließ diese Qualität immer wieder aufblitzen. Hat sein Repertoire zudem erweitert und rutschte nach der Pause auf die Sechser-Position. Grätschte sogar. Özil! Bildete somit mit Kroos wie schon im Freundschaftsspiel gegen Italien ein defensives Mittelfeldtandem, wie es nur wenige Mannschaften haben.

    Julian Draxler: Die Schalker-Arena ist ja auch seine alte Wirkungsstätte. War auch deshalb besonders motiviert und ließ die Motivation in einem Treffer nach gerade mal einer Minute münden. Dumm nur, dass der Schiedsrichter fälschlicherweise auf Abseits entschied. War auch anschließend ein Aktivposten - wie wohl ihm bei weitem nicht alles gelang. Liefert sich bis zur ersten Partie wohl noch einen Zweikampf mit André Schürrle für die Position links vorne.

    Mario Götze: Tat das, was Löw sehen wollte. Brachte sich als Stürmer ins Kombinationsspiel ein und suchte den Abschluss. War so am 1:0 beteiligt, auch wenn letztlich Gegenspieler Adam Lang den Ball ins Netz lenkte. Rutschte nach Gomez' Einwechslung ins offensive Mittelfeld. Auch dort überaus spielfreudig.

    Mario Gomez: Kam in der Pause für Khedira ins Spiel. Ließ sich schon in frühester Kindheit zum Stürmer ausbilden. Gute Wahl, schließlich hätte er wohl nur eher einen durchschnittlichen Mittelfeldspieler abgegeben. Mit seinem Kopfball maßgeblich am 2:0 beteiligt. Spannende Frage, ob er oder Götze bei der EM den Vorzug erhält.

    Emre Can: Durfte in der zweiten Halbzeit als Linksverteidiger ran. Ist um einiges kerniger als Hector in den Zweikämpfen. Ist aber auch eigentlich Mittelfeldspieler und daher nur zweite Wahl hinter dem Kölner.

    Andre Schürrle: Ersetzte in der letzten halben Stunde Draxler. Sammelte dabei kaum Pluspunkte.

    Leroy Sané: Durfte sich im heimischen Stadion von den Fans nach seiner Einwechslung feiern lassen. Dürfte bei der EM wichtiger Teilzeitspieler werden, wenn sich den Deutschen Räume zum kontern bieten.

    Bastian Schweinsteiger: Soll irgendwann während der EM wichtig werden. Spannendes Projekt. Spielte erstmals wieder seit dem vergangenen November ein paar Minuten für die Nationalmannschaft. Kann noch nicht austrainiert sein. Wirkt auch nicht so. Wurde trotzdem lautstark bei seiner Einwechslung gefeiert.

    Lukas Podolski: Feierte am Samstag seinen 31. Geburtstag. Bekam von Löw ein paar Spielminuten geschenkt.

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