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Fußball: Zu viele Spiele? Rummenigge teilt gegen Spieler aus

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Zu viele Spiele? Rummenigge teilt gegen Spieler aus

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    Spieleflut? Der ehemalige Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge sieht Schuld auch bei Spielern.
    Spieleflut? Der ehemalige Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge sieht Schuld auch bei Spielern. Foto: David Inderlied, dpa

    Es ist an der Zeit, einen Mann für klare Worte zu loben, den Alan & Denise schon vor 41 Jahren besangen. Auch wegen seiner „sexy Knie“ textete das britische Pop-Duo im Jahr 1983 ebenso einfach wie einprägsam: Rummenigge, Rummenigge all night long. Das Liedchen trällerten Alan & Denise noch zu Zeiten, als der blonde Stürmer in den Strafräumen europäischer Fußball-Plätze für Furore sorgte. Eine ebenso große Karriere war dem Kicker als Fußball-Macher beschert. Lange Jahre arbeitete der heute 69-Jährige als Vorstandschef des FC Bayern München und half mit seinem Kumpel Uli Hoeneß, die Millionen zu generieren, die die Münchener zum deutschen Rekordmeister und einem der erfolgreichsten Klubs Europas machten.

    Als Rummenigge noch kickte, war die Zahl der Fußball-Wettbewerbe halbwegs überschaubar. Zwar erfanden die Fußball-Funktionäre in der Suche nach neuen Geldquellen den „Fuji-Cup“, der zwischen 1986 und 1996 die Bundesliga in die Provinz tragen sollte. Aber im Vergleich zu den aktuellen Entwicklungen wirkt der „Fuji-Cup“ mit vier teilnehmenden Teams geradezu putzig. In der aktuellen Champions League bilden 36 Mannschaften eine wahnwitzige Tabelle. Dazu kommen neben der guten alten Bundesliga noch die europäischen Wettbewerbe in der Europa League und in der Conference League. Gefühlt gilt: Wer in der Bundesliga nicht absteigt, spielt europäisch.

    Klub-WM in die Pausen zwischen WM und EM

    In die unerträglichen Fußball-Pausen zwischen Weltmeisterschaft und Europameisterschaft wird im kommenden Jahr die Klub-WM gepresst. Was die Fans von dem Fußballspiel-Tsunami halten, interessiert die Macher offenbar wenig. Zumindest bei den Spielern regt sich jedoch Widerstand wegen der Überbelastung. Europameister Rodri hatte kürzlich sogar einen Spieler-Streik ins Gespräch gebracht.

    Bravo, möchte man rufen. Doch nun entgegnet nicht der Ex-Fußballer, sondern der Geschäftsmann Rummenigge, dass sich die Spieler und ihre allgewaltigen Berater selbst in die Malaise manövriert hätten. Seine Argumentation: Indem sie immer mehr und immer höhere Gehälter fordern, zwingen Spieler und Berater die Klubs, immer höhere Einnahmen zu generieren. Und wodurch entstehen diese Einnahmen? Durch mehr Spiele, sagte der 69-Jährige dem Fachmagazin Kicker.

    Unsere Sorge: Nie mehr weniger Fußball

    Es wäre gut, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und emotionslos diskutieren würden, welche Mechanismen man bräuchte, um wieder seriösere und rationalere Zeiten - auch des Wirtschaftens - herbeizuführen, rät Rummenigge. Bevor Tabellen mit 98 Mannschaften angelegt werden, unterstützt die Sportredaktion diesen Vorschlag. Unsere Befürchtung: Weniger Fußball wird es nie wieder geben.

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