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Fußball-WM 2022: Von Ronaldo lernen, heißt Schlafen lernen

Fußball-WM 2022

Von Ronaldo lernen, heißt Schlafen lernen

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    Cristiano Ronaldo ist auch in Sachen Schlaf ein Vorbild.
    Cristiano Ronaldo ist auch in Sachen Schlaf ein Vorbild. Foto: Tom Weller, dpa

    Eine Fußball-Weltmeisterschaft ist eine einmonatige Belastungsprobe. Für die Spieler, die Fans – aber auch Journalistinnen und Journalisten. Während die Hauptakteure vor dem Turnier in einem Trainingslager letzte Feinheiten einstudieren, muss das bei Fans sowie Presse ausfallen. Es würde merkwürdig anmuten, seinem Nebenmann am Fließband Bier über den Kopf zu schütten oder sich eine Woche in die Schreibstube zurückzuziehen, um endlich dieses vermaledeite "Q" auf Anhieb auf der Tastatur zu treffen.

    Dabei ist Vorbereitung das Wichtigste. Cristiano Ronaldo zum Beispiel – man sollte immer von den Besten lernen – hat seinen Schlafrhythmus umgestellt. Der Superstar schläft nun in Etappen. Sechsmal 90 Minuten. Nennt sich polyphasisches Schlafmodell. Damit sei zwischen den Trainingseinheiten eine bessere Erholung möglich, sagt sein Schlaftrainer Nick Littlehales.

    Im Bus zu schlafen sorgt für Leistungsfähigkeit

    Offensichtlich nehmen sich in Katar etliche Journalisten Ronaldo zum Vorbild. Die meisten Wegstrecken zwischen Unterkunft, Medienzentrum und den Stadien werden mit Fifa-Bussen zurückgelegt. Offene Münder bei geschlossenen Augen zeugen auf den Wegen zu den Partien davon, dass viele den Ronaldo machen. Nur so lässt sich auch Leistung an der Tastatur bringen. Belastungssteuerung. Ganz wichtig. Sagt jeder Trainer.

    Und die Belastung ist nicht zu unterschätzen – allen Daheimgebliebenen zum Trotz, die vor dem Abflug einen schönen Urlaub gewünscht haben. Jeden Tag werden etliche Klimazonen durchschritten. Von manch arktisch heruntergekühlten Bus bis hin zur Sauna, die als Schlafzimmer deklariert wurde (die aber auch über eine Klimaanlage verfügt). Dazu noch die Mehrfachbelastung. Die Englische Woche: ein Witz im Vergleich zur Katarischen. Die permanente Verfügbarkeit von Spielen in der Großstadt Doha verführt dazu, auch permanent Spiele im Stadion verfolgen zu können. 

    Eine ganz neue Erfahrung auch für erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die bei vorherigen Turnieren der deutschen Mannschaft quer durch Russland, Südafrika oder Brasilien hinterhergeflogen sind. Die oft tausende Kilometer Wolkenband schlafend an sich vorbeiziehen ließen. 

    Der Schlaf sei ein kleiner Bruder des Todes, schrieb der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer darnieder. Vor dem Stadion aufzuwachen ist dementsprechend die kleine Schwester der Auferstehung.

    Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik; auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.

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