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Fußball-WM 2022: Niederlande und Ecuador trennen sich unentschieden

Fußball-WM 2022

Niederlande und Ecuador trennen sich unentschieden

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    Steven Bergwijn (links) und seine Niederländer kamen nicht über ein 1:1 gegen Ecuador hinaus.
    Steven Bergwijn (links) und seine Niederländer kamen nicht über ein 1:1 gegen Ecuador hinaus. Foto: Tom Weller, dpa

    In den bunt geschminkten Gesichtern fand sich viel Enttäuschung. Wer sich als "Oranje"-Fan ins Khalifa Stadium begeben hatte, der starrte an diesem Abend irgendwann entgeistert Löcher in den Nachthimmel von Katar. Klar, ihre Lieblinge hatten ja nicht verloren, aber das enttäuschende 1:1 (1:0) der Niederlande gegen Ecuador fühlte sich ziemlich geschmacklos an. Weitgehend ohne Mut, ohne Idee und ohne Überzeugung trat ein Team auf, das früher mal Trends im Weltfußball setzte. Nun aber stand eine Darbietung, die eigentlich nicht zum Selbstverständnis passt. Fast jeder Bondscoach wäre wohl für den Verrat an der holländischen Fußball-Idee kritisiert worden, wenn der Verantwortliche nicht gerade Louis van Gaal heißen würde, der sich in

    Für das letzte Gruppenspiel gegen Katar am Dienstag hat sein Team dennoch alle Trümpfe in der Hand, schließlich wird ein Sieg gegen den bereits ausgeschiedenen Gastgeber wohl reichen, um die Vorrunde als Erster abzuschließen, während Ecuador zeitgleich gegen Senegal eine Art Endspiel um den Achtelfinaleinzug bestreitet. Dass der dreifache Vizeweltmeister nach der frühen Führung durch Cody Capko (6.) nicht mehr verdient hatte, als den überfälligen Ausgleich durch Kolumbiens Torjäger Enner Valencia (49.) negierte in den Niederlanden niemand. Am Ende standen 2:14 Torschüsse in der Statistik. "Wir haben den Ball zu schnell verloren und zu langsam gespielt. Sie waren deutlich aggressiver. Aber am Ende haben wir immerhin ein Ergebnis geholt", sagte Abwehrchef Virgil van Dijk.

    Die frühe 1:0 Führung der Niederlande erwies sich als trügerisch

    Van Gaal hatte sich mit seinem Anführer gleich am Spielfeldrand über diese merkwürdige Leistung ausgetauscht. Auch wenn der ehemalige Trainer des FC Bayern nicht die individuelle Qualität vergangener WM-Turniere vorfindet, hatte der Lehrmeister erst wieder betont, er sei hier, "um Weltmeister zu werden". Diesen Optimismus nahm sein Ensemble nur am Anfang auf: Nach einem Ballverlust des Gegners landete der Ball über Davy Klaassen bei Angreifer Capko, der mit einem humorlosen Schuss zum frühen 1:0 traf. Doch die Führung erwies sich als trügerisch. Durch eigene Passivität baute die Niederlande den recht selbstbewussten Kontrahenten auf. Auch Mittelfeldorganisator Frenkie de Jong widersprach der langen Mängelliste nicht, betonte aber: "Wir haben immer noch genug Qualitäten im Kader, um uns zu verbessern."

    Torwart-Novize Andries Noppert musste einmal seine 2,03 Meter Körpergröße ausspielen, um einen Schuss von Valencia zu entschärfen (33.). Nach dem Ausgleich hob Noppert mal schnell die Hand, um Abseits zu reklamieren, doch nach seiner Parade hatte Valencia kurz nach Wiederanpfiff völlig regulär zum 1:1 abgestaubt. Van Gaal nahm erstmal einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche. Auf den Rängen besaßen inzwischen die Ecuadorianer genauso die Oberhand wie auf dem Rasen. So hämmerte Gonzalo Plata den Ball nach einer Stunde an die Latte. Die Niederländer schienen fast verdutzt über den Elan der Kolumbianer, die in der Schlussphase ihre dreimal erfolgreichen Goalgetter Valencia mit einer Knöchelverletzung verloren. Der aus Argentinien stammende Trainer Gustavo Alfaro wollte hernach herausgestellt haben: "Wir haben gezeigt, dass wir gegen ein Team wie die Niederlande mithalten können. Wir haben Südamerika würdig vertreten – ein Team von uns kann Weltmeister werden."

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