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Fußball-WM 2022: Nächster WM-Gegner: Was es über das Wesen der Spanier zu wissen gibt

Fußball-WM 2022

Nächster WM-Gegner: Was es über das Wesen der Spanier zu wissen gibt

Tilmann Mehl
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    Als Luis Figo von Barcelona nach Madrid wechselte, wurde er bei seiner Rückkehr mit einem Schweinekopf empfangen.
    Als Luis Figo von Barcelona nach Madrid wechselte, wurde er bei seiner Rückkehr mit einem Schweinekopf empfangen. Foto: Rafa Casal, Witters

    Wer etwas über das Wesen einer Nation wissen möchte, beschäftige sich mit seiner Fußballgeschichte. Oder umgekehrt. Aus gegebenem Anlass heute: Spanien und die Spanierinnen sowie Spanier.

    Wie das Land, so die Leute. Könnte aus einer Bier-Werbung sein. Und trifft auf Spanien zu. Weil kaum ein Land derart viele Facetten bietet wie jenes auf der Iberischen Halbinsel. Iberer waren mal eine Stammesgruppe, die da zur Antike gelebt haben, daher der Name. Bildungsauftrag nachgekommen. Die Spanier und Spanierinnen jedenfalls sind so unterschiedlich wie das Land. Der vom Atlantik zerklüftete Norden, der sonnenverwöhnte Osten an der Mittelmeerküste, Insulaner auf Kanaren und Balearen. Leben und leben lassen. Könnte man meinen. 

    Die Katalanen streben die Unabhängigkeit an

    Ist aber in Spanien nicht so. Die stolzen Katalanen begehren seit Jahrzehnten Autonomie. Die ihnen aber nicht gewährt wird. Während man im noblen Madrid die Franco-Diktatur eher pragmatisch weglebte, lehnten sich die Katalanen verstärkt dagegen auf. Auch daraus resultiert heute noch die Rivalität zwischen Barcelona und

    Über Jahrzehnte stand der Konflikt in Katalonien auch einem gedeihlichen Miteinander in der Nationalmannschaft im Weg. Während Real Madrid und der FC Barcelona auf Vereinsebene internationale Titel sammelten, blieb die Nationalelf seit dem EM-Triumph 1964 lange Zeit erfolglos. Erst der mürrische Luis Aragonés schaffte es, beide Parteien zu einen und zum Finalsieg bei der Europameisterschaft 2008 gegen Deutschland zu führen. Es war der Auftakt in die erfolgreichste Phase der Nationalmannschaft, die einen WM- sowie einen EM-Sieg später enden sollte. 

    Die Spanier hatten sich nicht weiterentwickelt. Kennen sie auch aus der Geschichte. So verließen sie sich nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus lange Zeit auf die Einkünfte aus ihren Kolonien. Als diese versiegt waren, war Spanien im europäischen Vergleich industriell zurückgeblieben. Das liegt lange zurück. Heute ist Spanien hinter den USA und Frankreich das am drittmeisten besuchte Land der Welt. Wegen des Wetters, der Leute und der Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist der spanische Fußball.

    Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik, auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.

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