Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Fußball-WM 2022: Die längste WM aller Zeiten: Darum gibt es in Katar so lange Nachspielzeit

Fußball-WM 2022

Die längste WM aller Zeiten: Darum gibt es in Katar so lange Nachspielzeit

    • |
    Kein Witz: 14 Minuten Nachspielzeit gab es in der zweiten Halbzeit der Partie zwischen England und dem Iran. Insgesamt gab es in dem Spiel 27 Minuten Extrazeit.
    Kein Witz: 14 Minuten Nachspielzeit gab es in der zweiten Halbzeit der Partie zwischen England und dem Iran. Insgesamt gab es in dem Spiel 27 Minuten Extrazeit. Foto: Martin Rickett, dpa

    Sehr wahrscheinlich wird die Fußball-WM 2022 in Katar nicht, wie von FIFA-Präsident Gianni Infantino prognostiziert, "die beste WM aller Zeiten" werden. Das ist angesichts der Begleitumstände, die das Turnier in dem kleinen Emirat begleiten, ohnehin etwas ambitioniert - Stichwort Menschenrechte, Korruption und Todesfällen bei Gastarbeitern. Sehr wahrscheinlich wird diese WM aber die längste aller Zeiten werden. Denn angesichts der Nachspielzeiten, die schon bei den ersten Spielen dieses Turniers verhängt wurden, rieben sich viele Fans die Augen. Alleine bei der Partie zwischen England und dem Iran gab es 27 Minuten Nachspielzeit - das ist fast eine komplette Verlängerung, die bekanntlich mit zwei mal 15 Minuten angesetzt ist.

    Insgesamt gab es in den ersten vier WM-Spielen schon über 64 Minuten Nachspielzeit - und fast folgerichtig schien es, dass auch die Rekorde für die spätesten Turniertore aller Zeiten purzelten. Der Iraner Mehdi Taremi traf per Elfmeter zum 2:6-Schlusspunkt gegen England, der Treffer fiel in Minute 90 + 13. Später fiel noch nie ein WM-Tor. Auch das zweitspäteste Tor fiel am selben Tag: Der Ex-Bremer Davy Klaasen traf in Minute 90 + 9 zum 2:0 für die Niederlande gegen den Senegal.

    Pierluigi Collina erwartet bei der WM lange Nachspielzeiten, sieben bis acht Minuten pro Halbzeit werden die Regel sein.
    Pierluigi Collina erwartet bei der WM lange Nachspielzeiten, sieben bis acht Minuten pro Halbzeit werden die Regel sein. Foto: Pavel Golovkin, dpa

    Schiedsrichter-Chef Collina erwartet im Schnitt bis zu acht Minuten Nachspielzeit

    Aber warum ist das so? Eine Erklärung lieferte bereits vor dem Turnierstart Pierluigi Collina. Der ehemalige WM-Referee arbeitet mittlerweile als Schiedsrichterchef für den Weltverband Fifa und hatte betont: "Wir werden die Nachspielzeit sehr sorgfältig kalkulieren und versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht." Jeder Torjubel, jede Verletzung jede Auswechslung werden demnach genau mitgestoppt, so dass sieben bis acht Minuten Nachspielzeit eher die Regel als die Ausnahme werden dürften. Denn, so Collina: "Wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel." Durchaus möglich also, dass der Rekord für das späteste Tor der WM-Geschichte in Katar nochmals aktualisiert wird.

    Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik, auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden