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Fußball: Wie Donyell Malen durch Zufall zum BVB-Helden wurde

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Wie Donyell Malen durch Zufall zum BVB-Helden wurde

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    Donyell Malen (l) traf spät zum umjubelten 1:0 für Borussia Dortmund.
    Donyell Malen (l) traf spät zum umjubelten 1:0 für Borussia Dortmund. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Der des Bonmots ansonsten nicht verdächtige Mario Götze hat vor einigen Jahren das ganze, fast täglich wechselnde Auf und Ab eines Fußballspiels so simpel wie treffend auf den Punkt gebracht: "Mal ist man der Hund, mal der Baum." Ist halt eben so bei einem Spiel, in dem teilweise Millimeter den Unterschied zwischen drin oder nicht drin ausmachen, letztlich ja dann den zwischen Held und Depp.

    Nicht unbedingt der Depp, aber sehr wohl ein Spieler mit einem nicht erfüllten Arbeitsauftrag wäre am Samstagabend eigentlich Donyell Malen von Borussia Dortmund gewesen. Kernziel des niederländischen Stürmers ist ja das Erzielen von Toren. Als gegen den 1. FC Köln die 84. Minute anbrach, sollte Malen eigentlich beim Stand von 0:0 das Spielfeld verlassen, mit Jamie Bynoe-Gittens stand schon sein Ersatzmann bereit. Weil sich aber just in dieser Minute Rechtsverteidiger Julian Ryerson verletzte, disponierte BVB-Trainer Edin Terzic kurzfristig um und brachte Eden Hazard für den Verletzten, Malen durfte weitermachen.

    Vier Minuten nach seiner "Auswechslung" traf Donyell Malen zum 1:0 für den BVB

    Und dann kam eben das, was gängigerweise den Unterschied zwischen Hund und Baum ausmacht: Vier Minuten nach seiner geplanten Auswechslung traf Malen, sicherte seinem BVB den Sieg und war statt Depp nun Held.

    Dass das Tor sich unter Umständen ereignete, die bei anderen Vereinen als neuerlicher Beleg des legendären Vereins-Dusels gegolten hätten – geschenkt, egal, weiß morgen schon kein Mensch mehr.

    Malen, der erste BVB-Heroe der neuen Saison, wird aber sehr genau einzuschätzen wissen, wie dieser Sieg zustande gekommen ist und wie er einzuschätzen ist. In der vergangenen Saison fehlte dem BVB bekanntlich ja nur ein Tor im letzten Spiel gegen den FSV Mainz, um in den Sommer als bestes deutsches Fußballteam gehen zu können. Der Erfolg – er ist ein flüchtiges, unstetes Wesen. Also eigentlich gar kein Hund, die gelten ja als ausgesprochen treu. Sei's drum.

    Malens Tor war aber auch aus historischer Sicht eine große Nummer: Denn mit dem Treffer verhinderte der Niederländer, dass mal wieder ein Spiel unter Beteiligung des BVB mit dem langweiligsten aller Ergebnisse geendet hätte, einem 0:0. Damit geht die BVB-Serie weiter: 128 Mal in Folge ging ein Spiel der Dortmunder nicht torlos zu Ende. Damit liegt die Borussia gleichauf mit – richtig geraten, den alten Bekannten aus Gelsenkirchen, denen selbiges in der 70er Jahren gelang. Fällt kommendes Wochenende beim BVB-Spiel in Bochum mindestens ein Tor, wäre Schalke den Rekord los.

    Was für ein Riese, dieser Malen.

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