Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Fußball-WM Katar 2022: Fan-Vertreter Philipp Beitzel sieht "Unsicherheiten" bei Katar-Reisen

Fußball-WM Katar 2022

Fan-Vertreter Philipp Beitzel sieht "Unsicherheiten" bei Katar-Reisen

    • |
    Philipp Beitzel von der Koordinationsstelle Fanprojekte ist Leiter der deutschen Fan-Botschaft bei der Fußball-WM 2022 in Katar.
    Philipp Beitzel von der Koordinationsstelle Fanprojekte ist Leiter der deutschen Fan-Botschaft bei der Fußball-WM 2022 in Katar. Foto: Koordinationsstelle Fanprojekte, Andreas Schmidt

    Philipp Beitzel sieht als Verantwortlicher der deutschen Fan-Botschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar "große Unsicherheiten" bei den ins Emirat reisenden Anhängern. "Der Emir hat zwar der Innenministerin Sicherheitsgarantien für reisende Fans gegeben, insbesondere in Bezug auf die Rechte von LGBTIQ. Andererseits sind die bisher nirgendwo publiziert worden", sagte der 39 Jahre alte Referent der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) in Frankfurt am Main der Deutschen Presse-Agentur.

    Zudem seien einige Regelungen verändert worden, zum Beispiel die Covid-Bestimmungen. Man könnte meinen, das erleichtere die Anreise, so Beitzel. "Aber das sind so kurzfristige Dinge, die nicht gerade das Vertrauen in die Ausrichter stärken." Grundsätzlich könne sich vor Ort schon eine WM-Stimmung entwickeln, weil Fans aus vielen Nationen zusammenkommen. "Aber ob die Rahmenbedingungen insgesamt passen, dass sich eine Atmosphäre entwickelt, die eine WM eigentlich ausmachen sollte, ist fraglich", so Beitzel.

    Homophobe Äußerungen des WM-Botschafters sorgten für Empörung

    Zuletzt sorgte der katarische WM-Botschafter Khalid Salman mit seinen homophoben Äußerungen für Empörung. In der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" hatte der frühere Nationalspieler Schwulsein als "geistigen Schaden" bezeichnet. Beitzel verwies darauf, dass bei der FIFA in den Stadien normalerweise Plakate erlaubt sind, wenn sie nicht diskriminierend sind: "Wenn sich jemand für die Rechte von LGBTIQ positioniert zum Beispiel oder etwas in Regenbogenfarben zeigt, muss das nach diesen Regeln erlaubt sein. Eine Unsicherheit besteht aber darin, was im öffentlichen Raum passiert."

    Die englische Abkürzung LGBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transmenschen, intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Ein oft verwendetes zusätzliches Sternchen ist Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.

    Die deutsche Fanbotschaft, dieses Mal geleitet von Beitzel und Julia Zeyn, diente schon bei vergangenen Turnieren als Ansprechpartner nicht nur für deutsche Fans. Sie ist rund um die Uhr erreichbar und hat am Tag vor dem Spiel der DFB-Auswahl, am Spieltag und am Tag danach eine feste Anlaufstelle. Die FIFA spricht von 35.000 WM-Tickets, die nach Deutschland verkauft worden sind. Die KOS geht davon aus, dass übers Turnier verteilt 7000 bis 9000 Personen aus Deutschland zur WM kommen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden