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Fußball: Warum Schiedsrichter ihre eigenen Ultra-Gruppierungen verdienen

Fußball

Warum Schiedsrichter ihre eigenen Ultra-Gruppierungen verdienen

Florian Eisele
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    Strenger Blick, Schnäuzer und Bürstenhaarschnitt: Hartmut Strampe wr in den 90er und Nullerjahren eine Instanz des Schiedsrichterwesens.
    Strenger Blick, Schnäuzer und Bürstenhaarschnitt: Hartmut Strampe wr in den 90er und Nullerjahren eine Instanz des Schiedsrichterwesens. Foto: Uwe Speck, Witters

    Dem Schiedsrichter kommt im Sport meist eine recht undankbare Rolle zu: Ohne ihn geht zwar nichts, aber wenn er auffällt, ist das kein gutes Zeichen. Während Spieler für jeden Ball oder Puck, den sie aus wenigen Metern über eine Linie drücken, bejubelt werden, bekommt der Unparteiische – ja, was eigentlich? In vielen Eishockey-Stadien gilt es als völlig normal, dass das Schiri-Gespann noch vor Bully gnadenlos und quasi präventiv ausgepfiffen wird.

    Eine seltene Ausnahme trug sich kürzlich in Rumänien zu: Dort hatte der Referee Ovidiu Hategan im März einen Herzinfarkt erlitten und musste notoperiert werden. Nun folgte sein Comeback: Den Supercup zwischen Cluj und Sfântu Gheorghe leitete Hategan wieder auf dem Feld – und wurde vom Publikum mit Applaus und Sprechchören bedacht. Das ist schön zu lesen, aber es sollte ja wirklich nicht erst einen Herzinfarkt brauchen, um als Schiedsrichter Sympathien zu gewinnen.

    Die "Brigade Hartmut Strampe" ist die erste Schiedsrichter-Ultra-Gruppe

    An dieser Stelle soll deswegen darauf hingewiesen werden, dass es durchaus edle Verfolger des Sports gibt, die die Leistung der Schiedsrichter zu würdigen wissen. In den USA gibt es etwa seit kurzem eine Gruppe von Eishockey-Fans, die NHL-Spiele besuchen, um jeden Pfiff des Referee-gespanns frenetisch zu bejubeln.

    Den bisher größten Beitrag zur Würdigung der Unparteiischen leistet aber seit 2015 die in Berlin von der 11Freunde-Redaktion gegründete "Brigade Hartmut Strampe". Mit Bannern wie "Sieg oder Spielbericht" oder Sprechchören wie "Unsere Qualität? Neutralität!" wird in unregelmäßigen Abständen die Leistung von Schiedsrichtern, vornehmlich in den

    Es muss also nicht erst etwas Schlimmes passieren. Wer genau hinsieht, findet Belege der Zuneigung, auch für Schiedsrichter. Oder, um es mit der "Brigade Hartmut Strampe" zu sagen: "Schiri, wir wissen, wo dein Auto stand! Ist aufgetankt, ist aufgetankt!"

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