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Fußball: Vom Sympathieträger zum Wüterich: Die Verwandlung des Oliver Glasner

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Vom Sympathieträger zum Wüterich: Die Verwandlung des Oliver Glasner

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    Frankfurts Trainer Oliver Glasner winkt ab.
    Frankfurts Trainer Oliver Glasner winkt ab. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Als Oliver Glasner eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Wüterich verwandelt. So oder ähnlich lässt sich der Wandel des Österreichers zusammenfassen, der eigentlich, seit er im Sommer 2019 in Wolfsburg die Bundesliga-Bühne betreten hatte, als einer der besten Trainer der Liga gilt.

    Glasners Image hat in dieser Saison Schäden genommen

    Glasner hat zuerst die Wölfe auf Kurs und in die Champions League gebracht, dann die Frankfurter Eintracht zum Sieg in der Europa League geführt. Glasner gilt als kompetent, innovativ und ausgesprochen freundlich. Eigentlich. Irgendwann in dieser Saison hat sich das aber gründlich gewandelt. Der Glasner aus dem Mai 2023 hadert mit der Durststrecke in der Bundesliga (zehn Spiele ohne Sieg), greift wahlweise seine Spieler an ("Wir sind Trottel"), die von Vorstand Markus Krösche verantwortete Kaderplanung ("Qualität kann man nicht trainieren") oder holt sich, wie an diesem Wochenende beim 1:3 in Hoffenheim geschehen, für eine Dummheit wie das Befördern eines zweiten Balles ins Spielfeld eine Rote Karte ab.

    Bei der anschließenden Pressekonferenz pflaumte Glasner einen Journalisten an, weil dieser die Frage gestellt hatte, ob die Mannschaft den Ernst der Lage nicht begriffen habe. Glasner, dieser ehemals freundliche und witzige Mustertrainer, war sofort auf 180, polterte und brüllte den Journalisten an: "Mangelnder Einsatz, hört mir mit diesem Müll auf. Akzeptiert es mal, dass die Hoffenheimer Mannschaft gewinnen kann. Hört mir auf mit 'nicht kapiert, keinen Einsatz und keinen Charakter'." Als Beweis führte er den 39-jährigen Makoto Hasebe an, der nach dem 43. Pflichtspiel "Blut im Urin" gehabt habe, aber immer weiterspiele. Die Transformation zum Pöbler kommt auch im eigenen Verein nicht gut an. Vorstandssprecher Axel Hellmann sagte bei Bild im Hinblick auf Hasebe: "So eine Aussage gehört nicht in die Öffentlichkeit." Dass für Glasner am Saisonende bei der Eintracht Schluss ist – daran dürfte wohl selbst der mögliche Pokalsieg nichts mehr ändern.

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