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Fußball: Vom Amateurplatz in die Bundesliga: Holger Sanwald ist Mister Heidenheim

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Vom Amateurplatz in die Bundesliga: Holger Sanwald ist Mister Heidenheim

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    Holger Sanwald, Vorstandsvorsitzender des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim.
    Holger Sanwald, Vorstandsvorsitzender des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Foto: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)

    Es ist der Sommer des Jahres 1995. Bundeskanzler Helmut Kohl befindet sich in seiner letzten Amtszeit, in den deutschen Charts liefern sich die Teenie-Band Take That und Komponist Vangelis ein Rennen um den Spitzenplatz. Borussia Dortmund wird erstmals seit 30 Jahren wieder Deutscher Meister. Und bestenfalls eine Randmeldung in der Lokalzeitung ist hingegen, was sich beim Heidenheimer Sportbund ereignet. In dem Verein, der vor dem sportlichen und wirtschaftlichen Nichts steht, wird ein gerade mal 27-Jähriger in einer Kampfabstimmung zum neuen Abteilungsleiter gewählt. Sein Name: Holger Sanwald, geboren in Giengen und aufgewachsen in Heidenheim. Sein Ziel: Oberliga. Eigentlich ging es darum, dass der Verein nicht im völligen Nichts verschwindet. "Ich wollte nicht, dass es mit dem Heidenheimer Fußball zu Ende geht", erinnert sich Sanwald heute.

    Dieses Vorhaben dürfte längst als übererfüllt gelten. Sanwald putzte Klinken, holte Sponsoren und Gleichgesinnte ins Boot und brachte den Klub auf Kurs. Heute ist der mittlerweile 56-Jährige immer noch der starke Mann bei dem Verein, der mittlerweile unter dem Namen 1. FC Heidenheim bekannt ist. Ansonsten hat sich eigentlich alles andere geändert, seit Sommer spielt das Team von der Ostalb erstmals in seiner Geschichte in der Bundesliga. Am Sonntagabend (17.30 Uhr, DAZN) steht das Heimspiel gegen den FC Augsburg an. 

    Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald (l) und Trainer Frank Schmidt feiern den Aufstieg in die Bundesliga.
    Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald (l) und Trainer Frank Schmidt feiern den Aufstieg in die Bundesliga. Foto: Tom Weller, dpa

    Rekordtrainer Frank Schmidt verpflichtete Sanwald noch als Spieler

    Sanwald, Vater einer Tochter, ist mittlerweile Vorstandsvorsitzender des FCH, der Verein hat heute über 500 Sponsoren. Eigentlich ist er Mister Heidenheim: Rekordtrainer Frank Schmidt verpflichtete er noch als Spieler, ebenso wie jeden sonst, der heute für den Verein "schafft", wie man auf der Ostalb sagt. An seiner Herangehensweise hat sich nichts geändert – warum auch, schließlich geht es für den Verein seither Schritt für Schritt nach oben. Heidenheim ist bescheiden, fleißig und bekommt nach jedem Aufstieg gesagt, dass mit diesen Mitteln und dieser bieder wirkenden Methode jetzt aber mal wirklich das Ende der Fahnenstange erreicht ist – und überrascht dann erneut. Das klappt in dieser Saison bislang auch recht gut. Obwohl Heidenheim im Sommer gerade mal 2,3 Millionen Euro für neue Spieler ausgab, schwimmt der Verein gut mit in der Bundesliga, liegt nach sieben Spielen auf Rang zehn. Das einzige Problem scheint zu sein, dass Mister Heidenheim irgendwann die Ziele ausgehen könnten. 

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