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Fußball: TSV 1860 München: Dem Rausch folgt der Kater

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TSV 1860 München: Dem Rausch folgt der Kater

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    Der große Jubel nach dem 2:1 gegen Kiel war verständlich aus Löwen-Sicht. Ein Haufen Arbeit steckt aber noch vor dem Club.
    Der große Jubel nach dem 2:1 gegen Kiel war verständlich aus Löwen-Sicht. Ein Haufen Arbeit steckt aber noch vor dem Club. Foto: Sebastian Widmann

    Es waren rauschhafte Minuten. Eine Explosion der Emotionen. Siegtreffer in der Nachspielzeit. Klassenerhalt. Alles war gut.

    Nichts ist gut. Das Relegationsspiel gegen Holstein Kiel zeigte, zu was dieser Verein immer noch fähig ist. Die zehn Tage danach beweisen, dass der TSV 1860 München Meisterschaft darin besitzt, Chancen verstreichen zu lassen.

    Nach dem 2:1-Sieg gegen Kiel verfiel der Verein sofort wieder in jene Handlungsweisen, die ihn an den Rand der Drittklassigkeit geführt haben. Präsident gegen Investor, Verwaltungsrat gegen Sportdirektor, jeder gegen jeden. Mittendrin Trainer Torsten Fröhling, dessen auslaufender Vertrag immer noch nicht verlängert wurde.

    Neuzugänge beim TSV 1860 München?

    Die Kaderplanung für die kommende Saison schaut so aus, dass Moritz Volz, Sebastian Hertner und Anthony Annan den Klub verlassen. Neuzugänge? „Berater und Spieler leben ja auch nicht hinterm Mond. Aber die Arbeit muss einem ja auch nicht unbedingt leicht gemacht werden.“ Sagt Gerhard Poschner. Der soll als Sportdirektor Spieler verpflichten. Weil ihm das in der vergangenen Spielzeit unter qualitativen Maßstäben eher schlecht gelungen ist, empfahl der Verwaltungsrat dem Präsidium, ihn vor die Tür zu setzen. Allerdings würde das zu Verwerfungen mit Investor Hasan Ismaik führen, der zusammen mit seinem Münchner Statthalter Noor Basha einziger Befürworter Poschners Arbeit ist. Warum auch immer.

    Sollten sich die Löwen dennoch durchringen, Poschner zu beurlauben, könnte ihnen Ismaik den notwendigen Geldfluss für Transfers versiegen lassen. Dabei ist selbst offen, wie ernsthaft der Jordanier sein Investment verfolgt. Für Präsident Gerhard Mayrhofer ist er seit geraumer Zeit nicht zu erreichen. Es wird spekuliert, dass Ismaik glücklich wäre, einen Abnehmer für seine Anteile an den Münchnern zu finden.

    Doch wer sollte daran Interesse haben? Die Lage bei den Löwen ist so verfahren, dass sich nun sogar Günter Netzer einschaltet. Nicht in seiner Funktion als Fußball-Weiser, sondern im weltlichen Auftrag von Infront. Dem Vermarkter steht Netzer als Geschäftsführer vor. Und weil Infront im Februar einen Vertrag mit 13-jähriger Laufzeit und einem Volumen von 70 Millionen Euro abgeschlossen hat, ist verständlich, dass Netzer mal vorbeischauen will, um sich „seriös zu erkundigen, was los ist“, wie er der SZ sagte.

    In neun Tagen fängt die Vorbereitung auf die kommende Saison an. Wohl unter bescheidenen Vorzeichen.

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