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Fußball: Supercup und Co.: Was wir uns alles vorgaukeln lassen

Fußball

Supercup und Co.: Was wir uns alles vorgaukeln lassen

Tilmann Mehl
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    Schöner Pokal - ist nur nicht viel wert.
    Schöner Pokal - ist nur nicht viel wert. Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa

    Der Super Cup ist ja nichts anderes als ein offensichtlicher Etikettenschwindel. Was bitte ist super, wenn der allen nationalen Konkurrenten enteilte Pokalsieger und Meister gegen Dortmund vor leeren Rängen spielt? Zu einem Zeitpunkt, an dem die Trainer ihre Teams viel lieber zur gemeinsamen Arbeit auf dem Vereinsgelände versammeln würden. Der Mensch lässt sich gerne etwas vorgaukeln. Sigfried und Roy, David Copperfield und Wirecard-Manager haben so Reichtümer erwirtschaftet. Es ist ja auch erlaubt, ein wenig hochzustapeln. Wenn es nicht nur sauber, sondern auch noch rein werden soll. Gummibären, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen froh machen. Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt. Ist natürlich alles maßlos übertrieben, führt die Kunden aber an das richtige Supermarktregal.

    Fußballfans sind nicht anders. Über acht Millionen Zuschauer verfolgten am Fernseher das Duell zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Super-Quote für den Super Cup. Ehrlicherweise hätte die Partie lauten müssen: Ewig hungriger Dauersieger trifft auf feinfüßige Teenie-Truppe, die in München nie gut ausschaut – und außerdem geht es um nichts. Lässt sich natürlich nur schwerlich verkaufen.

    Der Fuji-Cup: Das wusste man, was drin steckt

    Früher war der Fußball noch ehrlicher (Bundesliga-Skandal und Büchsenwurf mal ausgenommen).

     In den 80er und 90er Jahren spielten vier Teams vor der Saison den Fuji Cup aus. Ein Vorbereitungsturnier, gesponsort von einer japanischen Firma, um Fotoapparate zu verkaufen.

    Der Uefa Cup hieß in grauer Vorzeit nicht Europa League, sondern Messestadt-Pokal. Eingerichtet einzig aus dem Grund, Städte mit internationalen Handelsmessen bekannter zu machen. Fraglich, ob den in Sinsheim spielenden Hoffenheimern die Teilnahme erlaubt worden wäre. Immerhin aber gastiert demnächst die Messe „Hochzeitsträume“ in der Bundesliga-Stadt.

    Als die Champions League noch der Europapokal der Landesmeister war, durften tatsächlich nur teilnehmen: die Landesmeister. Die Bayern führte der Modus unter anderem nach Craiova, Växjö (Heimat des Östers IF) oder Zabrze. Da wurde noch was für die Geografie-Kenntnisse gemacht. An der Champions League nehmen nun 32 Mannschaften teil. Der kleinere Teil davon ist wirklich Champion. Macht aber nix, der Super Cup ist ja auch nicht super.

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