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Fußball: Schiedsrichter feiert mit der Meisterschale

Fußball

Schiedsrichter feiert mit der Meisterschale

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    Ein Schiedsrichter in den Niederlanden sorgte nun für einen Skandal in der siebten Liga.
    Ein Schiedsrichter in den Niederlanden sorgte nun für einen Skandal in der siebten Liga. Foto: Ade Nic, dpa

    Das Bauchgefühl trügt nie. Als wir vor Jahrzehnten mit unserem Eishockeyteam in der altehrwürdigen Rheinlandhalle zu Krefeld antraten, war die Stimmung auf den Rängen prächtig. Die Fans präsentierten sich in Feierlaune. Und als bei der Vorstellung beider Mannschaften der Schiedsrichter den lautesten Beifall, und zwar keinen höhnischen, sondern ehrlichen, erhielt, wurden wir stutzig. Es fühlte sich an wie Satire, war aber bittere Wahrheit. Wir gingen unter. Ob der Schiedsrichter daran einen Anteil hatte? Aus unserer Sicht hundertprozentig. Nachweisen ließ sich das freilich nicht.

    Der Fall Hoyzer sorgte für Schlagzeilen

    Geschmierte Schiedsrichter sind wahrscheinlich so alt wie der Sport. Die allermeisten Frauen und Männer an den Pfeifen und Kampfrichtertischen sind unparteiisch. Schwarze Schafe jedoch gibt es immer wieder, wie der Fall Hoyzer vor Jahren bewies. In einem Skandal, der in diesen Tagen in den Niederlanden spielt, agierte der Unparteiische grob ungeschickt bis dumm. Das war passiert: In einem Match der siebten Liga zwischen St. George und SV De Valken stand es kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit 2:1 für die Gäste. Die Hausherren benötigten jedoch noch einen Treffer und ein Unentschieden, um die Meisterschaft samt Aufstieg perfekt zu machen. Das Bier war bereits kalt gestellt.

    In dieser Phase rückte Jon Smit in den Mittelpunkt. Zunächst einmal ließ der mutmaßliche Unparteiische überraschend lange nachspielen. 15 Minuten, was selbst international ungewöhnlich lang ist. Zudem kassierte das Team von De Valken gleich drei Platzverweise – hektische Schlussphase halt. St. George gelang dank aufopferungsvollem Einsatz noch der 2:2-Ausgleich. Die Hausherren feierten den nicht mehr für möglich gehaltenen Titelgewinn. 

    Der Matchwinner jubelt mit

    Der Matchwinner war mittendrin. Bei der anschließenden Meisterfeier jubelte Jon Smit mit und stemmte sogar die Siegertrophäe in die Höhe. Die Szene verbreitete sich im Netz und der niederländische Fußballverband reagierte. Der Party-Schiedsrichter wurde auf Lebenszeit gesperrt – und verstand die Welt nicht mehr. Gegenüber NH Nieuws äußerte er sein Unverständnis. Er habe lediglich ein Lied singen wollen, falls St. George die Meisterschaft gelingen sollte. Schließlich habe ihm jemand mir-nichts-dir-nichts die Schale in die Hand gedrückt. Eine Verkettung missverständlicher Gesten, oder so. Wir meinen: Schiedsrichter, die vor der Partie von den heimischen Fans gefeiert werden oder nach dem Schlusspfiff mit dem Siegerteam jubeln sind Problemfälle. 

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