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Fußball: Norwegen scheitert in der EM-Quali: "Wir sind der HSV Europas"

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Norwegen scheitert in der EM-Quali: "Wir sind der HSV Europas"

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    Trotz Erling Haaland: Norwegen schaut wohl auch bei der nächsten EM zu.
    Trotz Erling Haaland: Norwegen schaut wohl auch bei der nächsten EM zu. Foto: Zac Goodwin, PA Wire/dpa

    Norwegen ist ein Land, das bekannt ist für seine malerische Landschaft, die herrlichen Küstenfjorde und die prächtigen Gebirge. Es gibt traditionelle Leckereien wie Beeren, Waffeln und Cider. Das skandinavische Land ist der richtige Ort für Liebhaber von Metal-Musik, Wintersport und Wikingern. Nur bei einer Sache tun sich zumindest die norwegischen Männer (die Frauen sind ungleich erfolgreicher) immer noch recht schwer: Fußball. 

    Die Herren-Nationalmannschaft droht mal wieder, ein Turnier zu verpassen: In der Qualifikation zur EM 2024 setzte es kürzlich ein 0:1 gegen Spanien. Bedeutet konkret: Über die Gruppe ist der Weg zur Euro für die Skandinavier bereist versperrt, über die Nations League ist aber noch ein Umweg über einen komplizierten Schlüssel möglich. Norwegen ist bei der EM nicht dabei – na und, meinen Sie?

    Traf beim AFC Bournemouth doppelt: Der Norweger Martin Ödegaard.
    Traf beim AFC Bournemouth doppelt: Der Norweger Martin Ödegaard. Foto: Alastair Grant, PA Wire/dpa (Archivbild)

    Norwegen hat Haaland und Ödegaard - aber keine EM-Teilnahme

    Tatsächlich wäre das bis vor einigen Jahren noch keine Rede Wert gewesen. Weil sich im Team der Skandinavier aber mit Erling Haaland von Manchester City und Kapitän Martin Ödegaard vom FC Arsenal aber zwei der derzeit heißesten Aktien im europäischen Fußball, aber auch sonst viele recht passable Kicker befinden, überrascht das erneute Scheitern der vermeintlich goldenen Generation dann doch ein wenig. Schon die letzte EM und die WM in Katar fanden ohne das Land statt.

    Diese Enttäuschung veranlasste den ehemaligen Bundesliga-Profi Kjetil Rekdal dazu, einen für deutsche Ohren recht plastischen Vergleich zu ziehen. "Wir sind der HSV Europas“, sagte er der SZ. Schließlich verpasst der Hamburger SV ebenso zuverlässig wie knapp jedes Jahr die Rückkehr in die Bundesliga. Vielleicht ist es dem Norweger Rekdal damit gelungen, der deutschen Sprache mit der HSV-Referenz eine zusätzliche Note zu geben: immer versucht, immer gescheitert. Wile E. Coyote, der Gegenspieler des Roadrunners, ist damit der HSV unter den Comic-Figuren. Verströmt das von den Grünen deutlich ambitionierter gedachte Gebäudeenergiegesetz nicht auch heftige HSV-Schwingungen? Und ist der BVB mit seinen Meisterplänen nicht auch der HSV in der Bundesliga?

    Mag sein. Und doch besteht das einzig wirkliche Scheitern darin, es gar nicht mehr zu versuchen. Der Sieg ist genauso wenig endgültig wie der Misserfolg. Und bis zum Gelingen kann sich Norwegen mit seinen Fjorden, Cider und Heavy Metal trösten. Der einzig wirkliche Fehler wäre es ohnehin nur gewesen, Lotto King Karl die Stadionhymne singen zu lassen. Ist ne andere Geschichte.

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