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Fußball: Neue Investoren beim VfB Stuttgart: Die Chancen und Risiken

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Neue Investoren beim VfB Stuttgart: Die Chancen und Risiken

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    Freuen sich auf bessere Zeiten: Stuttgarts Präsident Claus Vogt (links) und der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle.
    Freuen sich auf bessere Zeiten: Stuttgarts Präsident Claus Vogt (links) und der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle. Foto: Marijan Murat, dpa

    Eigentlich sind sie Konkurrenten. Nicht nur als Automobilhersteller, sondern auch im gleichen Segment. Porsche und Mercedes gehören zu den deutschen Premiummarken, sie gieren nach ähnlichen Kunden. Nun haben die beiden Welt-Konzerne aber eine gemeinsame Beschäftigung gefunden. Sie investieren beim VfB Stuttgart. 

    Bei Mercedes ist das schon länger der Fall, Porsche soll neu hinzukommen. In der Summe soll das Investment der beiden dem Fußball-Bundesligisten 100 Millionen Euro einbringen. Viel Geld, das es klug zu investieren gilt. Die Geschichte einiger Vereine zeigt, dass das nicht immer gelingt. Oder dass eben der Investor, mit dessen Engagement so viele Hoffnungen verbunden sind, doch nicht der Heilsbringer ist. Hasan Ismaik bei 1860 München, Mikhail Ponomarev bei KFC Uerdingen oder Lasse Windhorst bei Hertha BSC sind Beispiele, dass der Geldsegen nicht automatisch zu großen Erfolgen führt.

    2018 stieg der VfB Stuttgart trotz Daimler-Investments ab

    Auch in Stuttgart haben die Verantwortlichen bereits diese Erfahrung gemacht. 2018 hatte Daimler 41,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der damalige Sportvorstand Michael Reschke freute sich und blickte zuversichtlich in die Zukunft. Die Saison zuvor hatte der VfB auf Rang sieben beendet, mit dem Geld des Autobauers blühten schnell die Träume von der Champions League. Reschke verpflichtete Nicolas Gonzalez, Pablo Maffeo, Ozan Kabak, Borna Sosa und Gonzalo Castro – es folgte der Abstieg und mit ihm eine bittere Erfahrung, die auch andere Standorte machten. 

    1860 München kommt trotz Ismaik nicht nach oben, in Uerdingen verschlechterte sich die Gesamtlage trotz Ponomarev und der Weg der Berliner Hertha zum Big-City-Klub mit Windhorst-Millionen endete in Liga zwei. Nun unterscheiden sich Mercedes und Porsche durchaus von den zuvor genannten Investoren. Die beiden Konzerne stehen für Seriosität und Verlässlichkeit. Eigenschaften, die nicht automatisch zum Fußballgeschäft gehören.

    Das VfB-Ziel ist, ein etablierter Bundesligist zu werden

    In Stuttgart betonen die derzeit Verantwortlichen, dass sie aus der Zukunft gelernt hätten und jetzt ihre Chance nutzen wollen. "An unserer Zielsetzung, die nächsten Jahre wieder ein etablierter Bundesligist zu werden, ändert sich dadurch nichts. Sonst hätten wir es auch entsprechend formuliert", sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle. Soll also keiner erwarten, dass der VfB einen Großangriff auf die Spitze starten werde, nachdem zuletzt mit großer Mühe die Klasse gehalten wurde. Wenngleich die Verlockung groß sein mag. In erster Linie hilft das Investment beim Tilgen von Schulden und sorgt für finanzielle Stabilität.

    Wehle wehrte denn auch zu große Erwartungen erst einmal ab: "Es braucht keiner zu erwarten, dass wir diesen Sommer losziehen und riesige Summen in neue Spieler investieren." Perspektivisch aber möchte der VfB wieder in das Werben größerer Stars eingreifen können. Sicherlich würde das auch Mercedes und Porsche gefallen. Der Automobilbauer aus Zuffenhausen wird mit seinem Tochterunternehmen MHP für die nächsten zehn Jahre die Namensrechte an der Arena übernehmen. Champions League dort zu sehen wäre deutlich verlockender als Liga zwei. Die 100 Millionen Euro sollen auf diesem Weg helfen.

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