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Fußball in Bayern: Warten auf die Politik: Amateurfußballer fühlen sich allein gelassen

Fußball in Bayern

Warten auf die Politik: Amateurfußballer fühlen sich allein gelassen

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    Wann dürfen die Fußballer wieder mit ihren Punktspielen starten? Momentan sieht es nicht so aus, als wäre der 1. September realisierbar.
    Wann dürfen die Fußballer wieder mit ihren Punktspielen starten? Momentan sieht es nicht so aus, als wäre der 1. September realisierbar. Foto: Klaus Rainer Krieger

    In einer guten Woche, am 1. September, soll eigentlich schon der Wiederanpfiff in den bayerischen Fußball-Amateurligen erfolgen, doch weder von der Bayerischen Staatsregierung, noch von den zuständigen Behörden ist der Wettkampfspielbetrieb bisher freigegeben. Niemand wagt gerade eine Prognose, wann und ob die Erlaubnis kommt. Es ist sogar zu befürchten, dass die Amateurkicker ihre vorläufige Terminplanung für den Herbst komplett begraben können, denn das bayerische Kabinett tagt erst am 1. September wieder. An diesem Tag sollte aber schon wieder gespielt werden – im besten Falle sogar vor Zuschauern.

    Lockerungen im Amateurfußball: Innenminister Herrmann reagiert zurückhaltend

    Doch die Behörden haben, wohl auch mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen in Bayern, keine Eile. „Wir bewerten jeden Tag neu“, heißt es aus dem bayerischen Innenministerium. Als die Fußball-Plattform FuPa Oberbayern dort die offizielle Anfrage stellte, ob Fußballspiele jetzt ähnlich wie Kulturveranstaltungen behandelt werden könnten, wo mittlerweile 400 Zuschauer erlaubt sind, fiel die Antwort von Staatsminister Joachim Herrmann mehr als verhalten aus: „Auf der Grundlage der aktuell gültigen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung wäre dies aktuell nicht möglich, da Zuschauer bei Fußballspielen ausdrücklich ausgeschlossen sind. Auch der Wettkampfbetrieb für Sportarten mit Kontakt ist bislang nicht zulässig“, ließ er verlauten.

    Herrmann gab auch keinerlei Aussichten, bis wann er mit Lockerungen für den Sport rechnet. Er sagte stattdessen, dass „der Weg der Staatsregierung ein vorsichtiger war und ist. Die aktuellen Fallzahlen in Bayern mahnen uns derzeit zu großer Vorsicht.“ So hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) am Donnerstagabend vorsorglich beschlossen, den Spielstart der unteren Ligen (ab Regionalliga abwärts) nach hinten auf den 19./20. September zu schieben. Allerdings ohne sicher zu sein, ob zumindest dieser Termin haltbar ist. Vereinzelte Nachholspiele, der eingeschobene Ligapokal und Punktspiele ab der Bayernliga aufwärts sind allerdings schon für das erste September-Wochenende angedacht. Sollte die politische Freigabe bis dahin nicht kommen, wird das Chaos im Saisonkalender noch größer.

    Amateurfußballer: "Wir haben nur Kosten, aber keine Einnahmen"

    Die Vereine fühlen sich alleingelassen. Wie etwa beim Regionalligisten FC Memmingen, wo Präsident Armin Buchmann mit deutlichen Worten kritisiert, dass den Fußballvereinen jegliche Perspektive fehlt: „Wir alle trainieren wochen- und monatelang, betreiben nicht nur finanziellen Aufwand, können nicht spielen und haben nur Kosten, aber keine Einnahmen.“

    Auch beim Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg ist man ratlos. „Wir hängen ja schon seit April, Mai in der Luft. Jede Woche schaue ich die Meldungen durch, finde aber nichts“, sagt Teammanager Sebastian Schaller über seine vergebliche Suche nach verlässlichen Informationen zur politischen Freigabe und zur Fortsetzung der Punktspielsaison. Seit fast acht Wochen befindet sich seine Mannschaft nun wie die meisten Vereine in der Vorbereitung. „Jeder Fußballer weiß, wie anstrengend das ist. Da hofft man schon, dass man sich in den Punktspielen dafür belohnen kann. Dann kommt so ein Dämpfer. Das schmälert die Motivation, denn wir freuen uns alle sehr darauf, wieder in den Wettkampfmodus zurückzukommen“, so Schaller.

    Damit seine Mannschaft nicht in die Gefahr gerät, aufgrund von Urlaubsrückkehrern in Quarantäne zu müssen, dürfen die Spieler beim TSV Schwaben auf Wunsch des Vereins erst mit einem negativen Corona-Test ihr Training wieder aufnehmen. Immer mehr Amateurfußball-Mannschaften verfahren genauso. (mit ass und fupa)

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