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Fußball: Giorgio Chiellini: Der Mann, der sich in die Herzen ganovengrinste

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Giorgio Chiellini: Der Mann, der sich in die Herzen ganovengrinste

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    Das Gesicht des italienischen EM-Erfolgs: Giorgio Chiellini.
    Das Gesicht des italienischen EM-Erfolgs: Giorgio Chiellini. Foto: Marvin Guengoer, Witters

    Sergio Ramos mag das wohl anders sehen, ebenso wie sein ehemals konbrutaler Partner in der Verteidigung Real Madrids. Für Pepe und Ramos galt ein Arbeitstag nur dann als erfolgreich absolviert, wenn ihre Gegenspieler spät abends entweder wegen Schmerzen oder Angstzuständen nicht in den Schlaf fanden. Giorgio Chiellini unterscheidet sich in dieser Hinsicht von den beiden Henkern mit Stollschuhen. Der Italiener prägte das Defensivspiel der vergangenen Dekade ebenso wie die beiden anderen. Auch er hinterließ Kerben auf den stürmenden Schienbeinen dieser Welt. Allerdings versah er all seine Missetaten immer mit dem unschuldigen Lächeln eines Kleinstganoven und so ließ auch manch Unparteiischer nicht angebrachte Gnade vor Rot ergehen. Anders als bei Ramos oder Pepe sind allerdings von Chiellini keine Hinterhältigkeiten bekannt, die über das handelsübliche Hackeln, Grätschen und Rempeln hinausgehen.

    Nun neigt sich seine Karriere dem Ende entgegen. Mit der Erfahrung 37 italienischer Sommer lässt sich immer noch imposant im Raum stehen. Darstellendes Können, das an der Scala für Bewunderung sorgen würde, bringt im Spiel mit dem Ball immer noch wertvolle Sekunden. Doch allein mit Routine lässt sich auch eine italienische Abwehr nicht abdichten, weshalb der Kapitän seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft angekündigt hat t. Seine letzte Partie für die Squadra Azzurra wird er im Juni gegen Argentinien bestreiten – im Wembleystadion.

    Chiellini bringt Italien viele Sympathien

    Dort, wo er 2021 Europameister wurde. Auf dem Weg zum Titel ganovengrinste er sich in die Herzen der Fans, tätschelte hier und da die Häupter seiner viel jüngeren Gegenspieler, um ihnen kurz danach stilvoll den Ball abzunehmen (nicht freilich, ohne dabei noch eine Kerbe zu hinterlassen). Das beachtliche Spätwerk Chiellinis ließ selbst die gemeinhin argwöhnischen deutschen Fans Sympathie für die italienische Mannschaft entwickeln. Gefallen am Spiel Pepes oder Ramos’ hingegen fanden sie nie – was die beiden allerdings auch eher als Beleidigung empfunden hätten.

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