Nach Ansicht des ehemaligen Bundesliga-Managers Andreas Rettig soll die Einhaltung der 50+1-Regel Einfluss auf die Verteilung der TV-Gelder unter den 36 Clubs der Fußball-Bundesliga und 2. Liga haben.
"Zu überlegen wäre ein Bonus für die Vereine, die der sportpolitisch gewollten 50+1-Regel Rechnung tragen", sagte der 57-Jährige im Kicker. Diese Clubs sollten besser gestellt werden, "da sie bewusst und aus gesellschaftspolitischer Überzeugung auf Möglichkeiten verzichten, Kapital zu generieren, was sportpolitisch gewollt ist".
Mit der nur in Deutschland geltenden 50+1-Regel soll sichergestellt werden, dass Vereine das Sagen in ihren Profiabteilungen behalten, wenn sie diese in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert haben, und nicht die Stimmmehrheit an einen Investor verlieren. Im Juni hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei der Auktion der Medienrechte für die Saisons 2021 bis 2025 insgesamt 4,4 Milliarden Euro erlöst. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Krise wird derzeit über eine andere Verteilung der Gelder diskutiert.
Rettig: Das System treibe einen Club-Manager dazu, "unvernünftige Dinge zu tun"
Rettig sieht in der seiner Meinung nach "ungleichen Verteilung" die Gefahr, dass die Clubs zu den Investoren getrieben werden. "Du kriegst immer mehr Geld aus dem Topf, je besser du dich platzierst. Das führt zu dem Rattenrennen, das wir kennen: Du musst mehr Gelder generieren, damit du an diese Fleischtöpfe kommst", meinte der ehemalige DFL-Manager. Das System treibe einen Club-Manager dazu, "unvernünftige Dinge zu tun". (dpa)
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