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Fußball-EM der Frauen: Nach EM-Auftaktsieg: Wie steht es um die deutsche Defensive?

Fußball-EM der Frauen

Nach EM-Auftaktsieg: Wie steht es um die deutsche Defensive?

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    Die DFB-Frauen feierten einen gelungenen Auftakt in die EM. Nun geht der Blick nach vorn: Um das Turnier zu gewinnen, muss die Defensive stabil sein.
    Die DFB-Frauen feierten einen gelungenen Auftakt in die EM. Nun geht der Blick nach vorn: Um das Turnier zu gewinnen, muss die Defensive stabil sein. Foto: Sebastian Christoph Gollnow, dpa

    Es soll vorangehen im deutschen Frauenfußball, und zwar endlich nicht mehr im Kriechgang, sondern im Eiltempo. Deshalb ist pünktlich vor der EM in England vom Deutschen Fußball-Bund ein schönes Strategiepapier („Frauen im Fußball FF27“) aufgesetzt worden, wobei gleich im Titel ein Anglizismus steckt. „FF“ steht für „fast forward“. Schnell vorwärts soll es gehen, wobei das deutsche Nationalteam als wichtigster Treiber sich diesen Slogan offenbar zu Herzen genommen hat. Nun wollen die DFB-Frauen ihren rasanten Fortschritt im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Spanien (Dienstag 21 Uhr/ARD) bestätigen – auch ohne Star-Stürmerin Lea Schüller, die wegen einem positiven Corona-Test ausfällt.

    Dominante Abwehr und eine starke Torhüterin ein wichtiger Garant im Fußball

    Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erwartet ungeachtet des Ausfalls von Weltfußballerin Alexia Putellas ein Weltklasseteam, wenn es im Duell zweiter Titelanwärter bereits um den Gruppensieg geht. Erst kürzlich hielt die 54-Jährige fest: „Spanien ist in vielen Bereichen die Benchmark.“ Doch Selbstvertrauen und Selbstverständnis hat sich auch ihre Auswahl zurückgeholt, wovon sich in Brentford nun auch die allererste Leadership-Reise aus der Frauen-Bundesliga überzeugen will. Insgesamt 17 Vereinsvertreter mit DFB-Akademieleiter Tobias Haupt und dem Sprecher Frauen-Bundesligen, Siegfried Dietrich (Eintracht Frankfurt), erhoffen sich bei einem viertägigen Trip auf der Insel neue Impulse für eine erfolgreiche Zukunft.

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    Doch mitunter schadet auch der Blick in die Vergangenheit nicht. Als das DFB-Team bei WM oder WM regelmäßig die Trends setzte, bildete die Defensive eigentlich immer die Basis, erinnert sich die einstige Weltklassetorhüterin Silke Rottenberg. „Abwehrarbeit beginnt natürlich nicht erst am eigenen Sechzehner. Dennoch waren schon immer eine sehr dominante Abwehr und eine starke und gut aufgelegte Torhüterin ein sehr wichtiger Garant auf dem Weg zum Titel“, sagt die zweimalige Weltmeisterin und dreimalige Europameisterin, die heute die Ausbildung der DFB-Nachwuchstorhüterinnen verantwortet.

    Viererkette der Frauen-Fußball-Elf hat in der Vergangenheit geschwächelt

    Der letzte von acht EM-Titeln 2013 in Schweden wurde auch nicht mit einem spektakulären Hurra-Stil, sondern einer disziplinierten Teamleistung errungen. In den K.o.-Spielen gegen Italien,

    Deutschlands Alexandra Popp (r) jubelt nach ihrem 4:0 mit der Teamgefährtin Deutschlands Marina Hegering.
    Deutschlands Alexandra Popp (r) jubelt nach ihrem 4:0 mit der Teamgefährtin Deutschlands Marina Hegering. Foto: Sebastian Christoph Gollnow, dpa

    Eigentlich galt gerade die Viererkette zuvor als Achillesferse. Doch aus der Wackelabwehr könnte ein Bollwerk werden, findet Marina Hegering. „Spanien wird uns anders fordern“, glaubt die mit geringer Spielpraxis zur EM gereiste Abwehrchefin. Nur eine Gelbe Karte trübte die Freude über ihren gelungenen ersten Auftritt. Sie empfiehlt gegen Spanien: „Sehr gutes Pressing spielen und kompakt bleiben, weil sie mit Kurzpässen da gerne reinspielen.“ Die mit 32 Jahren älteste deutsche Spielerin lief am Freitag die drittmeisten Kilometer (10,0), weil sie sich ständig in den Aufbau einschaltete.

    Sie profitierte davon, dass Kathrin Hendrich ihre überragende Saison beim VfL Wolfsburg direkt ins Nationalteam überträgt. Die 30-Jährige fühlt sich in der zentralen Rolle viel wohler, „man hat einen anderen Bezug zum Spiel“. Hendrich und Hegering – das könnte nicht nur namentlich passen. Dass beide erst das zweite Mal in dieser Konstellation die Abwehrzentrale bildeten, war ihnen nicht anzumerken. Sicherheit vermittelte im defensiven Mittelfeld eine Lena Oberdorf, die ihre überragende Physis auch gegen Spanien ausspielen muss.

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    Der 20-Jährigen haben englische Vereine gerade wieder derart unmoralische Angebote gemacht, dass der Doublesieger Wolfsburg ihren Vertrag vorsorglich gleich bis 2025 verlängert und die Bezüge sicherlich nochmal aufgestockt hat. „Lena wäre für jede Mannschaft der Welt eine absolute Verstärkung“, sagt Ralf Kellermann, der Sportliche Leiter. Am Mittellandkanal spielt kommende Saison der gesamte deutsche Defensivblock zusammen. Frohms kehrt aus sportlichen und privaten Gründen aus Frankfurt nach Niedersachsen zurück, bei Hegering spielen berufliche Perspektiven hinein, aus München nach

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