Wie viele Tore wohl jeden Tag fallen? Zweifellos Millionen. Die meisten davon auf Pausenhöfen, auf Äckern, in der Savanne. Jedes von ihnen trägt eine eigene Geschichte in sich. Die meisten aber bleiben unerzählt. Das Internet ist voll von Highlight-Videos. Ronaldo, Messi, Haaland. Wer mag, kann sich auch in die Frühzeiten des Bewegtbildes zurückversetzen lassen. Kann Rahn aus dem Hintergrund schießen lassen. Schön ist das allemal. Aber wie schön wäre es, die Protagonisten selbst erzählen zu lassen? Sich an ihre bewegendsten und schönsten Tore erinnern zu lassen?
Der Journalist Javier Caceres hat genau das gemacht. Im Verlauf der vergangenen beiden Jahrzehnte führte er Dutzende Interviews mit Spielern, ehemaligen und aktuellen. Wann immer es ging, ließ er sie noch ein Tor in sein Notizbuch zeichnen. Eines, das ihnen etwas bedeutet. Herausgekommen sind Kritzeleien und Kunstwerke. Ein Kompendium dessen, was das Spiel ausmacht. Mario Götze hat seinen WM-Treffer aufgemalt. Franz Beckenbauer erinnert sich an einen besonderen Treffer. Davor Suker, Michael Ballack, Mario Kempes – sie alle zeichneten und erzählten die Geschichte zu einem Tor.
Die meisten Geschichten bleiben freilich immer noch unerzählt. Jene aber, die in diesem Buch dokumentiert sind, sind wunderbar.
„Tore wie gemalt“ ist in diesem Jahr im Insel-Verlag erschienen (317 Seiten, 22 Euro). Zusammengestellt wurde das Buch von Javier Caceres, Redakteur der Süddeutschen Zeitung.
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