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  3. Fußball-EM 2024: Sportfreunde-Drummer Flo Weber glaubt an neues Sommermärchen

Fußball-EM 2024
02.06.2024

Vor der Fußball-EM: Die Hoffnung auf ein zweites Sommermärchen steigt

2006 spielte Florian Weber mit Bastian Schweinsteiger Schlagzeug vor dem Brandenburger Tor. Gibt es diesmal eine Neuauflage bei der Heim-EM?
Foto: Marcus Brandt, dpa

Florian Weber, Schlagzeuger der Band Sportfreunde Stiller, schrieb für die WM 2006 die Hymne – und sagt, warum er an einen neuen traumhaften Sommer glaubt.

Diese Geschichte beginnt im Sommer 2006, irgendwann zwischen dem 9. Juni und dem 9. Juli. Deutschland, die vermeintliche Heimat der Miesepeter, hatte sich ins Epizentrum des Optimismus, des dauerhaften Sonnenscheins und der Gastfreundlichkeit verwandelt. Die Fußball-Weltmeisterschaft verzauberte das Land. Während des Sommermärchens zeigten sich die Bundesrepublik und der Fußball von ihrer jeweils besten Seite. Auch die größtmögliche Schnittmenge aus den beiden, die Nationalelf, kam nach Jahren des Rumpelkicks tatsächlich auf die Idee, begeisternd und erfolgreich zu kicken. Das hatte sich lange ausgeschlossen.

Sportfreunde-Drummer Flo Weber zeigt sich optimistisch für die Heim-EM.
Foto: Ralf Lienert

Selbst viele, die mit Fußball eigentlich gar nichts anfangen können, entdeckten in diesen magischen vier Wochen die Freude am Spiel und dem ganzen Drumherum. Für den Historiker Wolfgang Benz hat "die WM 2006 das Bild der Deutschen in der Welt nachhaltig verändert. Sie hat gezeigt, dass Deutschland ein modernes, weltoffenes und lebensfrohes Land ist." Das Sommermärchen ist Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden. Claudia Neumann, die für das ZDF Fußballspiele kommentiert, fasste es einmal so zusammen: "Für viele war das Sommermärchen eine Art zweite Wiedervereinigung. Es hat gezeigt, wie stark der Sport die Menschen zusammenbringen kann."

Fußball-EM: Am 14. Juni beginnt das Turner mit Deutschland gegen Schottland

Und nun? In diesem Sommer steht erstmals seit 2006 wieder ein Fußball-Turnier im eigenen Land an. Am 14. Juni beginnt die Europameisterschaft. Wie vor 18 Jahren steigt das Eröffnungsspiel in München, statt gegen Costa Rica geht es nun gegen Schottland. Und wie damals ist die Skepsis, ob die deutsche Elf sportlich gesehen überhaupt etwas bei dem Turnier verloren hat, zugunsten einer zarten Euphorie gewichen. Die Hoffnung, dass es ein zweites Sommermärchen geben könnte – sie gedeiht mittlerweile zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen.

Einer, der fest an eine Neuauflage der Magie glaubt, ist Florian Weber, geboren im oberbayerischen Schrobenhausen. Der ist seit kurzem 50 Jahre alt, hauptberuflich Schlagzeuger bei den Sportfreunden Stiller und war maßgeblich an einer wichtigen Komponente des Sommermärchens beteiligt: dem Soundtrack, wenn man so will. Die Idee zur Hymne "54, 74, 90, 2006" schrieb Weber eines Montagabends, während im Wohngemeinschafts-Fernseher Fußball lief. Einfach rotzfrech die Jahreszahlen der bisherigen WM-Erfolge mit der des aktuellen Turniers zu einer Melodie verwoben, fertig. "Könnte für einen Lacher reichen", dachte sich Weber damals – und unterschätzte es gewaltig. Im Vorfeld des Turniers veröffentlicht, wurde aus dem Liedchen ein Orkan. 

Sportfreunde-Drummer Florian Weber: "Wir haben jede Sekunde genossen"

Irgendwann schallte einem der Song aus jeder Kneipe, jedem Radio, jedem Seniorenwohnheim entgegen. Weber erinnert sich: "Es ging so schnell so steil, mit diesem Tempo und der Intensität kamen wir erst mal nicht mit. Aber wir haben jede Sekunde genossen." Auf einmal wurde die Indie-Band zur "Band mit dem Lied mit den Zahlen", quasi zum nationalen Kulturgut. Das ZDF lud die Sportfreunde zur Übertragung des Achtelfinalspiels der DFB-Elf gegen Schweden ein, bei der auch Jürgen Klopp als TV-Experte und Pelé als Fußball-Legende ihren Auftritt hatten. Moderator Johannes B. Kerner bezeichnete das Lied damals als "die neue Nationalhymne". Zur Freude von Weber und seinen Bandkollegen: "Wir hoben Fäuste und machten Peace-Zeichen und grinsten uns einen. Hier schwammen unser Humor, unser Hobby und unser Beruf Hand in Hand auf oberster Welle." 

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Ganz Deutschland schwamm damals auf einer Euphoriewelle. Auf Fanmeilen und in Biergärten genossen Fußball-Anhänger friedlich den Sommer. Weber, der die WM im Spagat zwischen Fan-Dasein und den unverhofften Verpflichtungen eines Popstars erlebte, sagt: "Wir Sportfreunde haben damals ziemlich schnell erlebt, dass das Lied immer mehr wächst. Und uns somit zu Fans macht, die offenbar Einfluss haben auf all die tollen Stimmungen. Ansonsten war mit dem Brecher von Lahm in den Winkel gegen Costa Rica klar, dass wir hier eine vierwöchige Sause erleben." Philipp Lahm, damals 22 Jahre alt, hatte mit einem Traumtor nach sechs Minuten das erste Turniertor erzielt. 

Philipp Lahm schoss 2006 das erste Turnier-Tor – und ist nun OK-Chef der EM

Wenn man so will, stand und steht Lahm sinnbildlich für das Geschick der DFB-Elf: Vor dem Turnierstart war der Außenverteidiger angeschlagen, eine Operation am Ellbogen kurz vorher hatte ein dickes Fragezeichen vor seinen Einsatz gesetzt. Das Tor gegen Costa Rica erzielte er mit einer Manschette. Auch die deutsche Elf war zumindest angeschlagen in das Turnier gegangen. Noch im März war das Team beim Test in Italien mit 1:4 übel vermöbelt worden. Die Zweifel, ob Jürgen Klinsmann noch der richtige Trainer ist, wuchsen. Kurzzeitig gab es sogar Überlegungen, den Coach, der nach Länderspielen immer in seine Wahlheimat Kalifornien verschwand, zur Anhörung vor den Deutschen Bundestag zu laden. Heute ist Lahm Chef des Organisationskomitees der EM. Sein sehnlichster Wunsch für das Turnier? "Wir hoffen auf ein gemeinsames Fest. Wir haben es damals als Mannschaft erlebt, wie wir vier Wochen lang von der Nation getragen worden sind." Das taugt in ungefähr als Definition von Sommermärchen.

Für die DFB-Elf um Julian Nagelsmann stehen noch zwei Testspiele vor dem EM-Start auf dem Programm.
Foto: Federico Gambarini, dpa

Auch die Nationalmannschaft des Jahres 2024 schaffte es erst in letzter Sekunde, den Euphorieschalter umzulegen. Das vergangene Länderspieljahr ging mit zwei schmerzhaften Pleiten gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) zu Ende. Es waren die Partien drei und vier unter der Regie des eben erst berufenen Bundestrainers Julian Nagelsmann – und auch jetzt wurden Stimmen laut, die fragten, ob er denn wirklich der Richtige sei für das Heimturnier. Immerhin gab es diesmal keinen Vorschlag, Nagelsmann vor den Bundestag zu zitieren. Mit den Siegen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) scheint Nagelsmann ein passendes Konzept gefunden zu haben. Zahlreiche Alt-Stars wurden aussortiert. Dafür erhielten neue – nicht zwingend junge – Spieler eine Einladung. Sie sollten "das Funkeln in den Augen" haben, von dem Nagelsmann bei der Nominierung sprach. Dazu kam mit Toni Kroos der erfolgreichste deutsche Fußballer der vergangenen Jahrzehnte wieder ins Nationalteam. Erstmals seit Jahren scheint sich eine klare erste Elf gebildet zu haben, gar so etwas wie eine Achse.

Bundestrainer Julian Nagelsmann formte ein neues Nationalteam

Dass der Bundestrainer das Team auf den richtigen Weg gebracht hat, diese Meinung vertritt auch Schlagzeuger Florian Weber: "Ich glaube, dass sich Julian Nagelsmann auf einen Plan besonnen hat. Er hat ja betont, dass er von der Dokumentation der deutschen Basketball-Nationalmannschaft so beeindruckt war. Da wusste jeder genau, was seine Aufgabe war, und hat das dann durchgezogen. Am Ende waren die Weltmeister." Für ein neues Sommermärchen muss es ja nicht gleich der Titel sein. 2006 war im Halbfinale gegen Italien Schluss.

Den EM-Sommer wird Weber so verfolgen, wie er es vor 18 Jahren getan hat, zwischen Konzertbühne und Fanmeile. Einen Tag nach dem Eröffnungsspiel gegen Schottland steht ein Konzert in Österreich an, Ende Juni geht es nach Würzburg, Stuttgart und St. Gallen. Die Vorfreude ist riesig: "Die Biergärten werden durchgerüttelt, die Schotten saufen München die Biervorräte leer, Deutschland kommt ins Halbfinale, alles flirrt und flimmert, auch in Augsburg rappelt es auf den Straßen in freundschaftlichem Fußballwahn. Der Kick verbindet – zumindest hat er es drauf. Wir sollten uns darauf einlassen!"

Zu den schwarz-rot-goldenen Fahnen haben die Sportfreunde ein gespaltenes Verhältnis

Lediglich zu den schwarz-rot-goldenen Fahnen hat Weber bis heute ein zwiegespaltenes Verhältnis. Auf den Konzerten baten die Sportfreunde ihre Fans irgendwann, keine Deutschland-Fahnen mehr zu hissen. "Warum sollten wir es auf Musikkonzerten gut finden, wenn Nationalflaggen gehisst werden? Uns war klar, woher das kommt. In diesem Zusammenhang war es aber absolut unpassend." Bis heute halten sich die Fans daran. "Ich kann nicht behaupten, dass unsere Konzerte nicht auch für unterschwellige Deutschtümelei missbraucht wurden, jedoch gab es keine großen Unannehmlichkeiten oder Querelen, als wir alle aufforderten, die Dinger einzupacken." Weber versteht die Flagge ohnehin mehr als sportliches Zugehörigkeitsmerkmal – und hofft deswegen, dass sie ab Mitte Juni bei Spielen zu sehen sein wird: "Wie eine weiß-blaue Löwenfahne, eine schwarz-gelbe BVB-Fahne oder Rot-Grün-Weiß für den FCA. Warum sollten wir unser Deutschlandteam nicht farblich unterstützen dürfen?"

Schont jetzt scheint es aus sportlicher Sicht ein guter Sommer für den deutschen Fußball zu werden: Mit Bayer Leverkusen wurde erstmals seit elf Jahren ein Verein Meister, der nicht FC Bayern heißt – ein Umstand, der auf eine spannende neue Bundesligasaison hoffen lässt. Die Werkself stand zudem im Finale der Europa League, Borussia Dortmund will an diesem Samstagabend im Finale der Champions League gegen Real Madrid die Krone im Vereinsfußball holen. Die EM könnte das erste unbeschwerte Turnier nach der von Corona geprägten EM 2021 und der ungeliebten Katar-WM 2022 werden. 

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Die neue Sommermärchen-Hymne könnte "Major Tom" von Peter Schilling sein

Was jetzt noch fehlt, ist eigentlich nur noch ein neuer Soundtrack, eine neue Hymne. Von den Sportfreunden Stiller wird diesmal nichts kommen, sagt Weber. Einen Versuch, die Jahreszahlen der EM-Titelgewinne – 1972, 1980 und 1996 – in ein Lied zu gießen, habe es schon mal gegeben. "Aber das war ein ziemliches Holpern und Stolpern." Für den Fußballsommer 2024 müssen andere ran. Einen Favoriten gibt es schon. Mit dem Werbespot für das neue DFB-Trikot erlebte "Major Tom" von Peter Schilling einen Hype. Das Lied, das im Hintergrund des Spots zu hören ist, ist mittlerweile schon die Torhymne des DFB. Das Lied ist übrigens 40 Jahre alt, deutlich älter also als das Sommermärchen 2006. Manchmal ist ein Rückgriff nicht die schlechteste Idee.

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