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Fußball-EM 2024: Schottland bei der EM: Mit Dudelsack und Fans zum Eröffnungsspiel

Fußball-EM 2024

Schottland bei der EM: Mit Dudelsack und Fans zum Eröffnungsspiel

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    Deutschlands Gegner beim Eröffnungsspiel der Fußball-EM 2024: Schottland.
    Deutschlands Gegner beim Eröffnungsspiel der Fußball-EM 2024: Schottland. Foto: Maurice van Steen, Witters

    Auf einem anderen Level sind die Schotten über allen anderen Mannschaften – wenn auch nur nach Höhenmetern. Denn das schottische Team kommt während der Europameisterschaft in Garmisch-Partenkirchen unter. Bilder entstehen im Kopf: Gerne würde man die lautstarke "Tartan Army" auf der Zugspitze oder am Eibsee in ihren Kilts spazieren sehen. So unwahrscheinlich ist es nicht, sicher ist aber, dass spätestens am 14. Juni in München die schottischen Fans auf sich aufmerksam machen werden, wenn sie das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland stimmungsvoll begleiten. Dudelsack inklusive. Die Uefa gab im Februar grünes Licht, das Instrument ist in den Stadien erlaubt. 

    Schottische Zeitungen berichteten vor dem Turnierstart, dass die "Tartan Army" in noch nie da gewesener Zahl nach Deutschland reisen werde. Von bis zu 100.000 Fans war die Rede. "Das Eröffnungsspiel gegen Deutschland wird ein Highlight meiner Karriere", sagte der schottische Co-Trainer John Carver kürzlich in einem Interview. "Alle, mit denen ich spreche, gehen dorthin, aber nicht jeder hat ein Ticket", führte Carver weiter aus. Die Vorfreude unter der Schotten ist groß, auch weil die Reise zur letzten EM 2021 vielen wegen Corona-Restriktionen verwehrt blieb. In Deutschland sollten die Briten aus den Highlands jedoch beachten: Die Deutsche Bahn kommt nicht immer pünktlich. Der Fanverband warnte die Reisenden vor EM-Start und empfahl, lieber eine frühere Bahn zu nehmen.

    Schottland begeistert in der Qualifikation zur Fußball-EM 2024

    Sportlich gesehen ist das DFB-Team beim Eröffnungsspiel klarer Favorit. Die Schotten sind erst zum vierten Mal bei einer EM dabei (nach 1992, 1996, 2021). Über die Vorrunde hinaus haben sie es nie geschafft. Die Qualifikation für das Turnier in Deutschland meisterten die Briten jedoch beachtlich. Fünf von acht Spielen gewannen die Schotten. Die "Bravehearts" fegten erst Zypern mit 3:0 weg, schlugen dann auch Spanien mit 2:0, Norwegen mit 2:1, Georgien mit 2:0 und erneut Zypern mit 3:0. Nur das Rückspiel gegen Spanien verlor das schottische Team und löste damit hinter Spanien das zweite Ticket zur EM der Gruppe A. Entscheidende Spieler der Mannschaft: Scott McTominay, 26, von Manchester United und Andrew Robertson, 30, vom FC Liverpool. McTominay stand in acht Quali-Spielen auf dem Platz, er schoss sieben Tore. Auf den überragenden Mann der "Bravehearts" sollten die Deutschen aufpassen. 

    Die Schotten setzten in ihrem Spiel häufig auf ein Abwehrbollwerk. Sie spielen geduldig und schalten in entscheidenden Momenten einen Gang nach oben. Ihre Spielweise ist pragmatisch, sie setzen auf ein extrem physisches Spiel. Schmerzhafte Ausfälle bringen Cheftrainer Steve Clarke jedoch etwas in die Bredouille. Der Außenverteidiger Aaron Hickey vom FC Brentford absolvierte wegen einer Verletzung am Oberschenkel seit Herbst weder für seinen Verein noch für Schottland ein Spiel. Rechtsverteidiger Nathan Patterson vom FC Everton bremst derzeit ebenfalls eine Oberschenkelverletzung aus. 

    Supercomputer: Schottlands Chance, die EM zu gewinnen, liegt bei 1,2 Prozent

    Und auch in der Offensive fällt ein wichtiger Schotte aus. Lewis Ferguson vom FC Bologna ist bei der EM nicht dabei. Der 24-jährige Offensivspieler zog sich in einem Serie-A-Heimspiel gegen Monza eine Verletzung am Kreuzband zu. Ferguson spielte in der vergangenen Saison bei Bologna eine tragende Rolle und war mit seinen Toren und Vorlagen mitverantwortlich, dass Bologna in der kommenden Spielzeit in der Königsklasse auflaufen wird. Weitere Ausfälle können sich die Schotten nicht mehr leisten, gestand Co-Trainer Carver vor den letzten Testspielen vor der EM.

    Auch die Bilanz gegen das DFB-Team dürfte den Schotten wenig Mut machen. In 17 Spielen gab es acht Niederlagen, fünf Remis und vier Siege. Das schottische Team wird als schwächstes Team der Gruppe A gehandelt. Dabei sollte nicht die Emotionalität der "Bravehearts" außer Acht gelassen werden. Steve Clarke, seit 2019 Nationaltrainer, hat es mit einfachen Mitteln geschafft, eine ganze Fußballnation neu zu inspirieren. Dabei hat Clarke nichts weiter getan, als auf die schottischen Grundwerte zu setzen: harte Arbeit und Bescheidenheit. Mit Verstand, Kampfbereitschaft und Ruhe soll Clarkes Mannschaft die Spiele angehen. Ruhe auf dem Rasen, aber pure Leidenschaft auf der Tribüne durch die "Tartan Army".

    Die Vorfreunde der Schotten auf die Europameisterschaft in Deutschland ist enorm. So enorm, dass Co-Trainer Carver bereits zur Mäßigung riet: "Wir müssen die Aufregung kontrollieren." Doch alles, was Hoffnung macht, greifen die Schotten derzeit auf. Ein Supercomputer berechnete, dass eine Chance von 1,2 Prozent besteht, dass das schottische Team die EM 2024 gewinnt. Das erste Ziel lautet allerdings: Die K. -o. -Runde erreichen. Es wäre das erste Mal in der Geschichte.

    Weitere Texte, Bilder und Videos zur Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland finden Sie in unserer Übersicht.

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