Sauerstoffzelte, Gurkenwasser und Färbemittel: So machen sich die EM-Teams bereit
Während die Spanier auf moderne Technik setzen, greift das englische Team zu ungewöhnlichen Hausmitteln. Und dann gibt es die Motivation der alten Schule.
Wer es ernst mit dem Erfolg meint, gibt alles – und ist selbstredend auch bereit, alles zu ertragen, was die Welt an Leiden bereithält. Zugleich muss man optimal regenerieren, um im Bedarfsfall fit zu sein. Das gilt auch für die Fußball-EM, bei der die Spanier den bislang wohl formstärksten Eindruck hinterlassen haben, alle drei Spiele gewonnen und kein einziges Gegentor zugelassen haben.
Eine Teilerklärung dafür war nun auf den sozialen Kanälen des Verbands zu sehen: Auf einem Video ist Stürmer Nico Williams zu sehen, der in ein Sauerstoffzelt steigt, sich dort eine Atemmaske anlegt und dann Rast macht. Später macht der 21-Jährige Station in einer Kältekammer, bei der der Körper auf bis zu minus 170 Grad heruntergekühlt wird. Zur Abrundung geht es noch ins Infrarotzelt. Das ist modernste Technik und Regeneration auf höchstem Niveau. Wenn Williams mit diesem Programm nicht wie ein junges Reh über den Platz sprintet, kann er gleich nach Hause gehen.
Englands Nationalelf setzt auf Gurkenwasser als Regenerationshilfe
Die Engländer setzen auf einen – na, sagen wir mal, etwas konservativeren Ansatz. Wie die Sun berichtet, haben deren Ernährungsexperten einen Geheimtrank entdeckt: Pickle Juice. Auf Deutsch: Gurkenwasser. Demnach soll die Mischung aus Salz und Essig die Regeneration der Spieler vorantreiben, Krämpfe verhindern und gut für den Elektrolythaushalt des Körpers sein. Das ist nicht ganz so modern wie ein Sauerstoffzelt oder eine Kältekammer. Und wer sich die bisherigen Ergebnisse der Engländer in diesem Turnier ansieht, darf zum Ergebnis kommen: Übermäßig erfolgreich scheint die Sache mit dem Gurkenwasser bislang noch nicht zu sein.
Tatsächlich scheinen auch noch nicht alle Spieler davon überzeugt zu sein. Kyle Walker von Manchester City etwa sagte der Sun: "Ich habe es bisher nicht getrunken." Generell solle man neuen Dingen gegenüber aber aufgeschlossen sein, schließlich "entwickelt sich der Fußball".
Die Torserie von Filip Kostic wurde einst mit einer Espressomaschine erklärt
Wer am Ende recht hat, wird der Turnierverlauf zeigen. Erfolg gibt im Nachhinein jedem noch so absurd erscheinenden Weg zu ihm recht. Zur Erinnerung: Vor einigen Jahren wurde eine Torserie des damaligen Frankfurters Filip Kostic allen Ernstes damit erklärt, dass er sich eine neue Espressomaschine gekauft hatte und ihm der Kaffee daraus so gut schmeckte.
Immerhin: Es gibt sie auch im spanischen Lager, die Motivationshilfen der guten alte Schule. Lockenkopf Marc Cucurella, der optisch an den ehemaligen Bayern-Verteidiger Dante erinnert, versprach, sich die üppige Matte rot färben zu lassen, falls Spanien den Titel holen sollte. Für einige seiner Mitspieler könnte das vielleicht einen zusätzlichen Anreiz darstellen. Klar ist aber auch eines: Für derart viel Haupthaar braucht es mindestens ein Sauerstoffzelt voll mit Haarfärbemittel.
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