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Fußball-EM 2024: Journalisten bei der EM: Von Spiel zu Spiel schreiben

Fußball-EM 2024

Journalisten bei der EM: Von Spiel zu Spiel schreiben

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    Der Journalistentross ist mit gepackten Koffern unterwegs.
    Der Journalistentross ist mit gepackten Koffern unterwegs. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Nach dem Duell gegen die Schweiz hat es angefangen. Nur noch von Spiel zu Spiel denken. Das Hotel in Berlin für den 14. Juli zwar reservieren, allerdings nur unter der Voraussetzung, es bis zum 14. Juli kostenlos stornieren zu können. Die K.-o.-Runde der Europameisterschaft ist auch die K.-o-Runde der Journalisten. Jedes Spiel kann das letzte sein. Die Saison ist dann auf jeden Fall vorbei und wer weiß, welchen Schreiber der Chefredakteur für das nächste Großereignis nominiert. So einen Zauberer wie den Musiala vielleicht. Obwohl dem die nötige Erfahrung fehlt. Keine Ahnung vom undurchsichtigen Akkreditierungsportal der Uefa. Vollkommen hilflos, wenn irrsinnige Einfälle aus der Heimat herangetragen werden.

    Der Journalistentross sitzt auf gepackten Koffern. Vor dem Spiel gegen Spanien musste das Hotelzimmer leer geräumt werden. Auch das wird nur von Spiel zu Spiel gebucht. Scheiden die Deutschen aus, verlieren die Gastronomen und Hoteliers in Herzogenaurach und dem angrenzenden Erlangen recht anspruchslose Einnahmequellen. Kommen die Deutschen weiter, freut sich die fränkische Wirtschaft.

    Journalisten haben den nötigen Standort-Patriotismus

    Nun geht mit jeder Tätigkeit das Kroos-Gefühl einher. Könnte ja das letzte Mal sein. Auf der Joggingrunde (mens sana in corpore und so weiter) an den Cricket spielenden Indern vorbei. Ein wirklich allerletztes Mal den großen Zeh an der Türschwelle anschlagen, das letzte Mal einen Donut vom Buffet im Pressezentrum angeln. Jedem süßen Teilchen wohnt ein Abschied inne. Schließlich noch ein abschließender Besuch im Outlet-Geschäft des DFB-Sponsors. Fehlenden Standort-Patriotismus müssen sich Sportjournalisten nicht vorwerfen lassen. Um niemanden zu benachteiligen, noch ein kurzer Ausflug in den Konkurrenzladen mit der Raubkatze.

    Möglicherweise geht es nochmals zurück nach Herzogenaurach. Vielleicht führt die Deutsche Bahn die Journalisten kommende Woche ihren geblockten Zimmern in Berlin zu. Davor läge freilich noch ein Halbfinale in München. Selbstverständlich wird von Spiel zu Spiel gedacht, aber ist die Partie gegen Spanien nicht das vorweggenommene Endspiel? Wäre mit einem Sieg gegen Spanien nicht eine ganze Woche Herzogenaurach sicher? Hat Toni Kroos möglicherweise die gleichen Gedanken? Hoffentlich schlägt sich er nicht den Zeh an der Türschwelle an.

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