Polen: Es ist erst die fünfte EM für Polens Nationalteam. Nur einmal schafften sie es aus der Vorrunde raus, 2016 in Frankreich. Da kegelte sie der spätere Europameister Portugal im Elfmeterschießen aus dem Turnier. Für diese EM zitterten die Polen bereits in der Qualifikationsphase. Da gingen sie nämlich gegen Albanien, Tschechien und Moldau als Verlierer vom Platz, lediglich gegen das Team von den Färöer-Inseln reichte es. Als Play-Off-Gewinner zogen sie in Gruppe D ein. Polen spielt diese EM als klarer Außenseiter, ist aber mit Starspieler und Kapitän Robert Lewandowski und Wojciech Szczęsny, Torwart bei Juventus Turin, für Überraschungen gut.
Niederlande: Das Team Oranje konnte ein einziges Mal ein großes Turnier für sich entscheiden. Bei der EM in Deutschland 1988 setzte sich die niederländische Mannschaft im Finale gegen die UdSSR durch. Einer, der damals auf dem Platz stand, sitzt heute auf der Trainerbank. Ronald Koeman wurde 2018 erstmals als Bondscoach, also niederländischer Nationaltrainer, vorgestellt. Vielen deutschen Fußballfans ist er von einem Skandal bekannt. Nach dem gewonnenen Halbfinale bei der EM 1988 wischte sich der damals 25-Jährige symbolisch das Gesäß mit dem Trikot des deutschen Spielers Olaf Thon ab. Es folgte ein öffentlicher Diskurs über das Verhalten von Nationalspielern. Die Aktion trübte lange das deutsch-niederländische Verhältnis auf dem Fußballplatz.
Fußball-EM 2024 - Gruppe D: Können die französischen Starspieler ein Team bilden?
Österreich: Österreichs Nationalmannschaft ist besser als der FC Bayern. Zumindest scheint Ralf Rangnick dieser Meinung zu sein, denn er sagte dem Münchner Verein jüngst als Tuchel-Nachfolge ab, um weiterhin in Österreich zu trainieren. Kapitän und Real-Madrid-Innenverteidiger David Alaba wird das Turnier von der Seitenlinie aus begleiten. Eine schwere Knieverletzung hält ihn zwar davon ab, selbst auf dem Rasen zu stehen, aber nicht davon, seine Mannschaft zu unterstützen. Als Kapitän auf dem Feld vertritt ihn BVB-Spieler Marcel Sabitzer.
Frankreich: "Les Bleus" haben seit 1992 keine Endrunde einer Europameisterschaft mehr verpasst. Nationaltrainer Didier Deschamps tritt mit einer Mannschaft aus Weltklassespielern an. Über eine Milliarde Marktwert bringen die Spieler auf den Rasen. Kapitän ist Torjäger und Neu-Madrilene Kylian Mbappé (aktueller Marktwert: 180 Millionen Euro), mit ihm spielen einige bundesligabekannte Gesichter wie etwa die Bayernspieler Kingsley Coman und Dayot Upamecano. Wenn sich unter Trainer Deschamps diese starken Individualisten zu einem Team entwickeln, ist der Titel greifbar.
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