Spanien: Es sind große Fußstapfen, die es zu füllen gilt. Die diesjährige EM wird das erste Turnier sein, bei dem die langjährigen Nationalspieler Sergio Busquets und Jordi Alba nicht mit von der Partie sein werden. Über 15 Jahre sammelte Busquets 143 Spiele, Jordi Alba kam auf 93 Einsätze. Mit ihnen hat die "Furia Roja" 2008 und 2012 die EM gewonnen und so dominanten Fußball gespielt, wie man ihn davor selten gesehen hat. Für das diesjährige Turnier muss der iberische Trainer Luis de la Fuente auf die beiden Altstars verzichten, die mittlerweile an der Seite eines gewissen Lionel Messi in Miami ihre Karriere ausklingen lassen. Ein Blick in den Kader verrät: Die Spieler sind alle sehr jung. Allen voran das Top-Talent des FC Barcelona, Lamine Yamal. Der 16-Jährige (!) hat im vergangenen Jahr sowohl die heimische Liga als auch die Champions League aufgemischt. Im Sturm konkurriert Yamal unter anderem mit dem 21-jährigen Basken Nico Williams und Dani Olmo (26) von RB Leipzig. Auch im Mittelfeld sind die Spanier vielseitig aufgestellt: Von Routinier Marcos Llorente (29) bis zu Talent Pedri (21) stehen de la Fuente einige hochklassige Spieler zur Verfügung, die die Fußstapfen von Busquets sicherlich ausfüllen können. Das Kommando auf dem Platz und in der Verteidigung wird der frisch gekürte Champions-League-Gewinner Dani Carvajal übernehmen.
Kroatien: Erster Gegner Spaniens ist Kroatien. Mit zwei Testspiel-Siegen aus diesem Jahr kommen die Kroaten mit Rückenwind nach Deutschland. Die Mannschaft von Zlatko Dalic ist aus Europameisterschaften kaum mehr wegzudenken: Mit Ausnahme der EURO 2000 sind sie seit 1996 bei jeder Ausgabe mit von der Partie und gelten nach den Erfolgen in den vergangenen Jahren als Geheimfavorit. Ein Titel fehlt der Nation jedoch noch. Angeführt wird Kroatiens EM-Kader von Real Madrids Luka Modric. Mit Marcelo Brozovic, Mateo Kovacic, Ivan Perisic und Andrej Kramaric sind weitere bekannte Namen der Erfolge der vergangenen Jahre dabei. Aber auch jüngere Spieler wie der Leverkusener Josip Stanisic (24) und der ehemalige Leipziger Josko Gvardiol (22) werden eine große Rolle spielen.
Fußball-EM 2024 - Gruppe B: Kann Italien seinen Titel verteidigen?
Italien: Sie hatten viel zu verarbeiten, die Italiener. Wieder einmal verpassten die "Azzurri" 2022 eine WM-Qualifikation – trotz des sensationellen EM-Gewinns in Wembley 2021, als das Tor von Bonucci und die verwandelten Elfmeter die "It's coming home"-Gesänge in ganz England verstummen ließen. Nun möchten sie ihren Titel verteidigen. Trainer Luciano Spalletti greift dafür tief in die Trickkiste: Im Tor wird er vermutlich auf Gianluigi Donnarumma von Paris Saint-Germain setzen, der seinen Vorgänger und Namensvetter Gianluigi Buffon seit mehreren Jahren vergessen macht. Bemerkenswert ist, dass die italienische Nationalmannschaft größtenteils aus Profis besteht, die in der heimischen Liga kicken. Neben Spielern der üblichen Verdächtigen wie Juventus Turin und Inter Mailand sind zudem Riccardo Calafiori und Riccardo Orsolini dabei, die sich mit dem FC Bologna nach einer herausragenden Saison für die Champions League qualifizieren konnten.
Albanien: Was sich die Verantwortlichen des albanischen Verbands wohl gedacht haben, als sie die Gruppenauslosung verfolgt haben. Erst spielt Albanien eine souveräne Qualifikation und lässt sogar Größen wie Polen und Tschechien hinter sich – und dann sowas. Naja, Vorrundengegner kann man sich eben nicht aussuchen. Zum Turnier kommt die Mannschaft von Trainer Sylvinho mit einer bunt gemischten Truppe: Routiniers wie der Keeper Thomas Strakosha vom FC Brentford werden neben jungen Spielern wie Kristjan Asllani von Inter Mailand ihr Bestes geben, um in der "Todesgruppe" nicht unterzugehen.
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