Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Glosse: Eine pfundige Idee: Die Fußball-Liga für Übergewichtige

Glosse

Eine pfundige Idee: Die Fußball-Liga für Übergewichtige

    • |
    Der Brasilianer Ailton hätte einen Stammplatz in einer neu gegründeten Liga sicher.
    Der Brasilianer Ailton hätte einen Stammplatz in einer neu gegründeten Liga sicher. Foto: dpa

    Kleines dickes Ailton wäre als Mittelstürmer gesetzt. Auch Johann "Buffy" Ettmayer (Zitat: "Warum soll ich dahin laufen, wenn ich den Ball hinspielen kann?") hätte seinen Stammplatz sicher. Der Österreicher, Gott hab ihn selig, würde im Mittelfeld die Fäden ziehen. Und beide müssten keine blöden Kommentare mehr fürchten, wenn wegen Stauungen am mittleren Ring das Trikot spannt. Kein gefragter Typ dagegen, Thomas Tuchel. Der Krumbacher hätte nicht den Hauch einer Einsatz-Chance. Der Bayern-Trainer verfügt zwar zweifellos über Expertise im Fußball. Aber Tuchel ist mehr Knochen als Haut. Und mit einem gefühlten Body-Mass-Index (BMI) von acht, viel zu dünn für einen Einsatz in einer erst kürzlich gegründeten Liga. In NRW hatten sie eine pfundige Idee und riefen die "1. Übergewichtige Fußballliga" in Deutschland ins Leben.

    Mit von der Partie sind die Heavy Kickers vom PSV Bork aus dem Kreis Unna, die Big Boys aus Buschhausen oder die Grün-Weiß Menden Pfundskerle. Sie alle sind Ü30 – nicht Jahre. Nein, der BMI muss darüberliegen. 110 Kilogramm sollten es schon sein. Vorbei die Zeiten, als jedes Ripperl Schokolade mit schlechtem Gewissen verdrückt wurde. Stattdessen: Sauerkraut-Diät – alles außer Sauerkraut. Nachmittags gibt's Buttercreme-Torte. Abends eine Tüte Chips ohne Reue. Heruntergespült mit einer Maß Spezi, damit auch der Blutzuckerspiegel passt. Wer in die Startelf will, muss beinhart trainieren und seinen Waschbärbauch pflegen. Ansonsten wollen die deutschen Couch-Potatoes Spaß am Fußball haben. Kein Hungerhaken soll leichtfüßig an den Ailtons und Ettmayers aus NRW vorbeidribbeln.

    Die Idee kommt aus England: "man versus fat"

    Die Idee kommt aus England. In "man versus fat" (Mann gegen Fett) nahmen die Pfundskerle auf der Insel den Kampf mit dem Hüftgold auf. Statt sich im Wald beim Joggen oder im Schwimmbad zu quälen, wollen sie mit ihrem Hobby abnehmen: Kicken. Ohne Scham und mit mehr Erfolgserlebnissen, weil der Gegenspieler mit den gleichen Gewichtsproblemen zu kämpfen hat. 

    Erfolge auf der Waage sind erwünscht. Zwei normalgewichtige Spieler pro Mannschaft sind erlaubt. Wer den Kampf gegen die überflüssigen Kilos gewinnt, soll nicht auf der Auswechselbank landen. Das Ziel ist zweistellig – die Anzeige auf der Waage.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden